Der Erbe des Universums

 

GARCHING
CON 1998

 

.... ein Erlebnisbericht in 7 Kapiteln

"Was soll das?! Ich komme am Montag morgen ins Büro, drehe den PC auf, schleiche mich ins Internet und finde noch keinen Bericht von Garching? Keine Photos? Wie soll ich wissen, was ich an diesem Wochenende alles getrieben habe, wenn ich es nicht bei Dir lese? Ich darf doch wohl erwarten, daß Du Sonntag abends noch den Text schreibst und auf Deine Homepage lädst? Du Schlaffi!!!"
[Auszug aus einem E-Mail, erhalten einen Tag nach dem Con; Name der Red. bekannt]

I. DIE VORBEREITUNG
1 + 1 = 1

Zweifellos gehörten meine Frau, unsere kleine Tochter und meine Wenigkeit zu den ersten Voranmeldern für diesen Con. Nachdem uns der Geburtstags-Con vor zwei Jahren gut gefallen hatte und München als Veranstaltungsort auch für den österreichischen Fan noch im Bereich der möglichen Entfernungen liegt, beschlossen wir, auch diesmal wieder dabei zu sein.

Nach der Einzahlung des Teilnahmebetrages nahmen wir auch gleich die Hotelreservierung vor, damit wir uns nicht wie vor zwei Jahren wieder zehn Tage vorher auf die große Herbergssuche begeben müssen. Wir wählten das gleiche Quartier wie damals und bekamen auch prompt ein Zimmer für den Con-Termin.

Bei den folgenden Wiener Perry Rhodan Stammtischen war der Con natürlich ständiges Thema, insbesondere interessierte, wer den nun wirklich hinfahren wollte und konnte. Gerne gekommen wären etwa neun Stammtischbesucher, übrig geblieben sind dann letztendlich immerhin sechs Leute - Michael Marcus, Antje und Arnold, Daniela, Roswitha (die dann offenbar aber wegen des Wetters - weil sie campen wollte - doch nicht gekommen ist) und der Schreiber dieser Zeilen.

Etwa zwei Wochen vorher wurde bereits überlegt, was man alles auf dem Con einkaufen wollte und was man mitnehmen würde, um es von den Autoren signieren zu lassen. Die Romansuchlisten wurden nochmals aktualisiert, und die daheimgebliebenen Stammtischbesucher deponierten ihre Wünsche und Einkaufslisten - für Karl Heinz die P.R.-Philatelie, für Wolfgang ein Poster, für Andreas einige Atlan-Romane und für Roman alles. Auch das nötige "Kleingeld" durfte nicht fehlen und wurde noch gewechselt.

Tja, und einen Tag vorher wurde der Koffer gepackt - was ergibt ein Koffer, der eingeräumt wird plus einem Koffer, der vom Kind wieder ausgepackt wird? Richtig! Einen Koffer, der nochmals gepackt werden muß!

 

II. DIE ANREISE
.... 7 - 8 - 9 - LOS!

Wann fahren wir los? - So früh wie möglich! Okay, dann merken wir uns einmal sieben Uhr vor. Als wir dann jedoch den Wetterbericht hören und die letzten Vorbereitungen für die Reise noch bis tief in die Nacht dauern, stellen wir den Wecker so ein, daß wir um acht Uhr wegfahren können. Am nächsten Morgen jedoch sind die grandiosen Vorsätze wieder dahingeschwunden. Es ist kein wirklicher Zeitdruck da, und so verlassen wir gegen neun Uhr zu den Klängen von "Silly Love Songs" von den Wings unsere Heimatstadt Richtung Deutschland.

Bereits kurz nach der Stadtgrenze beginnt es zu regnen, besser gesagt, zu schütten, und sollte für den heutigen Tag auch nicht mehr aufhören. Als wir zur deutsch-österreichischen Grenze kommen, greifen wir unwillkürlich zu unseren Reisepässen, denn es ist noch immer ungewohnt, einfach so, ohne Kontrolle, ohne Anhalten, ins Nachbarland zu fahren. Aber vielleicht ist ja irgendwann einmal eine sonnensystemweite Außengrenze genauso gewöhnungsbedürftig.

Nasse Fahrbahn, schlechte Sicht und häufige Zwischenstopps aufgrund der anstrengenden Fahrt wirken sich letztendlich in einer neunstündigen Reise aus, bis wir endlich am Ziel sind. Aber immerhin haben wir uns nicht, wie beim letzten Mal, verfahren und haben Garching direkt und ohne unfreiwillige Umwege angesteuert.

Als wir in unser Zimmer kommen, gibt es gleich ein Deja-vu-Erlebnis - bereits vor zwei Jahren hatten wir genau das selbe Zimmer: Haus B, Nummer 27. Allerdings haben damals der Fernseher und die elektrische Fensterjalousine funktioniert, und das WC ist nicht geronnen. Okay, das Wichtigste zuerst - der Fernseher! Ein Hotelangestellter ist nach unserem Anruf sofort gekommen, da er wahrscheinlich die Dringlichkeit der Sache eingesehen hat - um 20:00 Uhr stand das Match Österreich gegen Kamerun auf dem Spielplan, und das wollten wir uns, obwohl wir an sich keine Fußball-Fans sind, trotzdem nicht entgehen lassen. Daß das Spiel 1:1 ausgegangen ist, haben wir allerdings erst am nächsten Tag erfahren, da wir kurz nach der Halbzeit erschöpft eingeschlafen sind.

 

III. DER CON-VORABEND
24 STUNDEN REGEN

Mir war es bisher nicht wirklich bewußt, daß es in unseren Breiten zwei Tage lang ununterbrochen schütten kann. Der Ausflug zum Schloß Nymphenburg in München fiel somit flach, ebenso der gemütliche Einkaufsbummel am Stachus. So fuhren wir aufs gerade Wohl in die Stadt hinein und blieben beim erstbesten Kaufhaus stehen. Zwar waren es vom Parkplatz zum Einkaufszentrum nur zwei Gassen, dennoch waren wir trotz Regenschirm völlig durchnäßt. Immerhin fanden wir dann einige interessante Dinge und bauten unseren Frust über das Wetter bei unseren Einkäufen ab: Gewand, Geburtstagskarten, Sonnenhüte für den Italienurlaub sowie die Bücher mit den Raumschiff-, Gucky- und Robotergeschichten aus dem P.R.-Universum, die es in Österreich nicht zu kaufen gibt. Was wir allerdings nicht bekamen, war eine Wurstsemmel für unser Kind. So kauften wir eine Semmel und die Wurst extra, und ich versuchte, mit Hilfe eines kleinen Taschenmessers, das ganze zu kombinieren. Dabei hätte ich fast den Urlaubskrankenschein gebraucht, den ich in der Firma nicht mehr rechtzeitig bekommen hatte, als ich glaubte, meine Hand mitscheiden zu müssen. Als kleinen Trost ließ ich die Familie kurz zurück und ging in einen kleinen Comic-Laden, den ich ein paar Gassen weiter gesehen hatte. Gefunden habe ich zwar nichts dort, aber dafür habe ich etwas die vierstufige Treppe gesäubert, als ich beim Gehen ausrutschte und es mich sehr unsanft auf den Boden setzte bzw. legte. Durch all das nicht entmutigt, suchte ich anschließend einen kleinen Zeitschriftenkiosk im Untergeschoß von Hertie auf, der in einer verwinkelten und niedrigen Ecke seine Waren feilbot. Als ich dann mein gesuchtes Stück in der untersten Reihe gefunden hatte und erfreut aufstand, merkte ich sehr schmerzlich, daß die Decke mindestens 10 Zentimeter tiefer lag als ich groß war. Wenigstens wurde ich bei der Kassa aufgemuntert, als ich für die Zeitschrift ein "Sackerl" zum Hineingeben verlangte. "Ein Sackerl! Das ist niedlich. Sie müssen ein Österreicher sein ..." Ich bekam dann eine Tüte.

Daß uns das Essen nicht geschmeckt hat, unser Kind nicht mehr gehen wollte, wir aus München nicht mehr herausfanden, weil wir den Stadtplan zu Hause im Hotel liegengelassen hatten, darüber sollen jetzt gar nicht mehr allzuviele Worte verloren werden. Hauptsache, wir waren irgendwann am Nachmittag wieder zu Hause.

So gegen fünf Uhr wurde ich unruhig. Ich wußte noch vom Geburtstags-Con her, daß man bereits am Vortag einchecken kann und auch schon die ersten Händlertische stehen. Außerdem kann man da noch in aller Ruhe mit Leuten plaudern und Besorgungen machen. Mit dem obligaten Schirm bewaffnet ging ich los, und tatsächlich tat sich schon einiges.

Nachdem ich die Ansteckschilder bekommen hatte, traf ich gleich auf ein paar bekannte Gesichter - Klaus Bollhöfener, Peter Fleissner, Dieter Wengenmayer und einige andere, die ich noch so vom Sehen kannte. Dieter hatte mir die P.R.-Philatelie mitgebracht, die ich mir zeigen ließ und auch mitnahm. Auch Poster von Perry und vom Con ließ ich mir gleich für mich und den Wiener Stammtisch einpacken, um sie nicht am nächsten Tag im Gewühl umherschleppen zu müssen. Bei den Romanen hatte man noch eine gute Auswahl, aber das war kein Wunder, denn schließlich hatte Herr Rauscher, wie ich gehört habe, über 30.000 (!) Romane und Taschenbücher aus dem P.R.-Universum mit.

Schwieriger gestaltete sich aber die Komplettierung meines Sammelkartenspieles. Ich weiß jetzt zwar nicht mehr, wie derjenige vom Stand ganz hinten rechts geheißen hat, aber es war eine schwere Geburt. Mit Unterstützung von einem Nürnberger Fan gelang es dann schließlich doch, nach ca. 20-maligem Durchblättern meiner Tauschkarten adäquate Stücke für einen Leutnant Guck der Phase III der 2nd Edition zu finden. Zum Drüberstreuen nahm ich noch ein paar P.R.-Magazine mit und schlenderte etwas durch die Gänge. Michael Marcus war ebenfalls bereits angekommen, er wirkte allerdings etwas erfroren nach einer mehrstündigen Fahrt von Wien mit dem Motorrad. Dafür bekam er dann das Hotelzimmer von Horst Hofmann, der seinen Besuch beim Con abgesagt hatte. Bereits da sind hingegen Swen Papenbrock und Rainer Castor, die sich ebenfalls ein bißchen umsehen und bereits die ersten Bücher signieren müssen.

Zwei Stunden später als geplant kehrte ich ins Hotelzimmer zurück und konnte bereits einiges berichten.

 

IV. DER 1. CON-TAG
AUS 2 MACH' 7

A. Das Rundherum

Als wir etwa um neun Uhr zum Bürgerhaus kommen, steht in der Eingangshalle bereits eine lange Schlange an der Kassa. Nach kurzem Zögern gehen wir schnurstracks an den Wartenden vorbei, haben wir doch schon gestern die Ansteckkärtchen bekommen. Übrigens - falls jemand ein Kärtchen mit "Claudia + Nicole" gefunden hat, möge er es uns doch bitte schicken, meine Frau hat es verloren und würde es gerne ins Fotoalbum einkleben. Ich habe zwar im Lauf der Veranstaltung selbst zwei oder drei Kärtchen gefunden, darunter auch das von Michael Thiesen, aber unseres war nicht dabei.

Den ersten Durst stillten wir mit "Aqua Terra", einem Mineralwasser, das in kleinen Flaschen mit einem Perry Rhodan Etikett abgefüllt war. Die Verkäuferin fragte jedesmal vorsichtig, ob sie die Flasche öffnen oder verschlossen lassen sollte, da sich offenbar viele Fans dieses ausgefallene Stück als Souvenir mitnahmen (ich gebe es zu - ich habe jetzt auch so eine Flasche bei mir herumstehen, aber daß dann ja keiner sage, Perry Rhodan ist eine Flasche ...). Der Preis dafür war jedoch beachtlich: DM 4,- für ein paar Schlucke Wasser, das ging mit der Zeit und mit dem Durst ganz schön ins Geld und summierte sich mit allen anderen Ausgaben in diesen zwei Con-Tagen zu einem erklecklichen Sümmchen. Immerhin war jedoch der Preis über die Dauer der Veranstaltung stabil geblieben, was man vom Verkaufspreis der SOL Nummer 1 nicht behaupten konnte - kostete das Exemplar zu Beginn noch DM 2,-, so verlangte man einen Tag später bereits DM 7,-.

Eines der ersten Autogramme konnte man sich bei Susan Schwartz holen, die am Stand der PRFZ saß. Aber auch Swen Papenbrock wurde sogleich bestürmt, und man ließ ihm nicht einmal richtig Zeit, seinen Stand aufzubauen. Swen hatte viele Bilder mitgebracht und wurde von seiner Familie tatkräftig unterstützt. Zum Verkauf standen Farbkopien von Titelbildern, Sammelkartenmotiven und Gucky-Portraits. Die Originaltitelbilder waren nur zum Ansehen und dürfen nicht verkauft werden. Meine Tochter, die mit mir am Stand gustierte, bekam dann noch ein kleines Bildchen von Swens Frau geschenkt.

Swen Papenbrock mit seinen Werken

Im Nebensaal, wo Reinhard Rauscher seine gesammelten Romane aufgebaut hatte, wurde mittlerweile an einigen Tischen das Perry Rhodan Sammelkartenspiel gespielt. Es hätte mich zwar gereizt, etwas zuzusehen oder selbst mal ein Spielchen zu probieren, aber es wurden auf diesem Con so viele andere interessante Dinge angeboten, daß ich mir einfach nicht die Zeit nehmen wollte und konnte, um nur Karten zu spielen.

Am Stand der PRFZ konnte man bereits die neue Generation von Plüsch-Guckys bewundern, allesamt Prototypen, die noch nicht zum Verkauf standen - Iltu, Jumpy, Admiral Gecko, Gucky mit Weihnachtsmannmütze, Gucky in der Badehose und als Nachbildung der alten Original-Figur. Und über allen thronte der Ilt in Lebensgröße. Außerdem waren ein Topsider und ein Blue zu sehen, die es aber nicht vor nächstem Jahr geben wird.

Stand der PRFZ mit Ilts, Topsidern, Blues
und Terranern

Auf den Gängen trieben sich immer wieder die Autoren herum. Im Normalfall reichte es, nach einer größeren Menschentraube Ausschau zu halten, um einen zu finden. Aber auch im Saal waren sie durchaus mitten im Publikum zu finden, und sei es nur, um die Kollegen auf der Bühne überraschend mit Fragen zu konfrontieren, auszubuhen oder Fotos von ihnen zu schießen.

B. Einführung und Grußworte

Um Punkt 10:00 Uhr begann die Einführung von Klaus Bollhöfener und Dieter Wengenmayr zum diesjährigen Perry Rhodan Con im Rahmen der "Garchinger Weltraumtage". Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt und es waren sicher mehr Besucher als vor zwei Jahren. Es gab etwa 250 Voranmelder und es wurden nochmals soviele Tagesgäste erwartet, woanders kolportierte man eine Zahl von 1.000 Besucher insgesamt - es wird wohl irgendwo dazwischen gelegen sein.

Demnach der 1. Bürgermeister Helmut Karl einen wohlverdienten Urlaub angetreten hatte, übernahm der 2. Bürgermeister stellvertretend die ehrenvolle Aufgabe, eine Eröffnungsrede zu halten und die Veranstaltung zu eröffnen. Der Redner bemühte Jules Verne, sprach über das neue VLT und betonte auch die Funktion der Stadt Garching an sich.

C. Schwarze Löcher und Dunkle Materie

Rüdiger Vaas referierte zum Einstieg über eines der wichtigsten Themen der modernen Astronomie, mit dem sich nicht nur Leute wie Einstein oder Stephen Hawking beschäftigt haben, sondern das auch Legionen von Wissenschaftern und sogar Hollywood in seinen Bann zieht - das Schwarze Loch als ultimative Herausforderung und Objekt für viele Spekulationen.

Rüdiger Vaas stellt zunächst die Grundlagen der Black Holes dar, um anschließend auch ein paar gewagte Theorien aufzustellen bzw. darzulegen - Städte, die um Schwarze Löcher kreisen und diese zur Energiegewinnung und Müllentsorgung nutzen; Schwarze Löcher als Waffe, wenn man sie zur Explosion bringt; Zeitreisen durch Schwarze Löcher und vielleicht sogar ein eigenes Universum darin oder dahinter. Allerdings würden wir von so einer Reise momentan nicht viel mitbekommen, spaghettisiert und zu Atomen zerstoben. Doch selbst Schwarze Löcher bestehen nicht ewig, auch sie haben eine begrenzte Lebensdauer und zerstrahlen am Ende.

Ob dem Universum eines fernen Tages das gleiche Schicksal beschieden ist, weiß man noch nicht. Zwar gab es bisher eher die Vermutung, daß es irgendwann am Ende allen Seins einen "Big Crunch" geben wird, doch letztendlich wir es von der Masse abhängen, die es in den Tiefen des Kosmos noch zu entdecken gibt, und die man in Japan nun gefunden zu haben glaubt.

Viel früher jedoch wird unserem Sonnensystem und den eventuell noch darin befindlichen Intelligenzen ein Ende beschert. In plastischen "Bildern aus der Zukunft" wurde demonstriert, wie unsere Sonne und die ihr nahestehenden Planeten sterben werden. Alleine schon daraus ergibt sich die Notwendigkeit, eine Raumfahrt zu entwickeln, um sich auf anderen Welten ansiedeln zu können, womit schon eine gelungene Überleitung zum nächsten Vortrag gemacht wurde.

D. All-Tag: Bemannte Raumfahrt

Norbert Illmer vom DLR Köln berichtete über den aktuellen Stand der Raumfahrt bzw. des Raumfahrtprogrammes. Forschung wird zur Zeit eigentlich ausschließlich im Rahmen der ESA betrieben, deren Hauptfinanciers neben Deutschland noch Italien und Frankreich sind.

Einfache Dinge auf der Erde werden im All zu schwierigen Unterfangen: Essen, Haareschneiden, Duschen oder auf das WC gehen erfordert in der Schwerelosigkeit schon ein gewisses Geschick und spezielle Hilfsgeräte. Um fit zu bleiben, wird Sport betrieben.

Von großem Interesse war auch das Alltagsleben der Raumfahrer, das natürlich hauptsächlich aus Arbeit besteht - in der Space Shuttle wird elf Stunden am Tag experimentiert, an Bord der MIR bringt es die Besatzung aufgrund der härteren Bedingungen immerhin noch auf vier Stunden. In der Freizeit betrachten die Raumfahrer am liebsten ... die Erde. Das Heimweh ist also doch größer als die Sehnsucht nach den Sternen!

E. Neues vom Marketing

Haben wir geschwänzt, muß ich ehrlich zugeben. aber man kann einfach nicht immer und überall gleichzeitig sein. Tatsächlich werden über die ganze Dauer des Cons Vorträge, Sammelkartenspielturniere, Video, Verkauf und sonstige Unterhaltung ja quasi parallel angeboten, und da muß man dann ganz einfach Abstriche machen. Sorry Eckhard, der Hunger war größer!

Wie jedoch noch zu erfahren war, ging es um das Erscheinen der Silberbände in Rußland und China, Raumschiffmodelle, CD-ROM's zu Thoregon, den Blues und Atlan, die Fortsetzung der Gucky-Hörspiele, neue PRSKS und Plüschguckys sowie die Ankündigung eines Johnny Bruck Kalenders 1999.

F. Mittagspause

Punkt zwölf Uhr trafen wir uns beim Stand der Fanzentrale. Michael Marcus hatte ein kleines Österreicher-Treffen organisiert, und gemeinsam gingen wir in die Pizzeria Roma, wo ein Tisch für uns reserviert war. Bereits auf den ersten Blick konnten wir dort Susan Schwartz, Hubert Hänsel und an einem Dreiertisch KNF, Robert Feldhoff und Bre Tsinga entdecken. Etwas später fand dann noch Arndt Ellmer mit seiner Frau gerade den letzten Platz, Ernst Vlcek mußte leider unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Zum Glück ist aber keiner gekommen und hat uns beim Essen gestört, weil er etwa einen Leserbrief signiert haben wollte oder wissen wollte, wie uns denn der letzte Roman gefallen habe. Bis auf die beiden Grazer, die wir noch nicht gefunden hatten, waren wir soweit komplett - Michael Marcus, Daniela, Antje und Arnold, Heimo Fink, Hermann Urbanek und ein Fan, mit dem ich mich zwar unterhalten habe, aber von dem mir - zu meiner Schande - jetzt der Name entfallen ist. Kleinere Probleme ergaben sich, als einer von uns Spaghetti mit Paradeis-Sauce bestellte und der andere ein "Krügerl", doch wir haben dann trotzdem das bekommen, nach dem uns verlangte. Die Kellner in dem Lokal waren angesichts des Ansturms von Gästen sichtlich überfordert, aber schließlich sind dann doch alle gesättigt und halbwegs rechtzeitig wieder zum Bürgerhaus gekommen.

G. Der Countdown läuft/ Damals

Der große Saal des Bürgerhauses war voll besetzt, und da dürften so ungefähr 500 Personen Platz haben. Wir saßen wieder auf unseren gewohnten Sitzen vom Vormittag und harrten auf dem Einzug der Gladia ... äh .. Autoren. Punkt 14:00 Uhr (und hier muß man den Organisatoren ein großes Lob aussprechen, da die Veranstaltung auch von der Pünktlichkeit der einzelnen Termine her wirklich perfekt war) wurde zur Einstimmung auf das Kommende ein Video gezeigt, das einen Zusammenschnitt von Videosequenzen aus Operation Eastside, Titelbildern, Musik von Christopher Franke und einem Fernsehbericht des letzten Garching-Cons zeigte. Dann begann der Einmarsch der Perry Rhodan Mitarbeiter, begleitet von einer kurzen Vorstellung. Am Ende war die Bühne bis auf den letzten Platz gefüllt, 20 Personen präsentierten sich im Scheinwerferlicht dem Publikum: Klaus Bollhöfener, Peter Terrid, Ernst Vlcek, Robert Feldhof, Susan Schwartz, Arndt Ellmer, Hubert Hänsel, H. G. Francis, Uwe Anton, Alfred Kelsner, Swen Papenbrock, Ralph Voltz, Gregor Sedlag, Rüdiger W. Wick, Rainer Castor, Hanns Kneifel, Achim Mehnert, Martin Schlesinger, Klaus N. Frick, Fr. Bretzinger .....

Der letzte Gast präsentierte sich auf der Projektionswand in Form einer Videoeinspielung - Clark Darlton. Mit einem Plüsch-Gucky neben sich begrüßte er die Fans aufs herzlichste und bedauerte, nicht in Garching dabeisein zu können. Sein Gesundheitszustand hat sich seit einiger Zeit wieder gebessert. Er verstand es, das Publikum mit einer humorvollen Ansprache zu begeistern und fand auch nachdenkliche Worte über Leben und Tod, die jedoch niemals einen negativen Beigeschmack hatten.

Im Anschluß daran gab es dann noch ein zweites Video mit Clark Darlton, in dem der große alte Mann der Science Fiction Anekdoten aus der Frühzeit des Perry Rhodan Universums zum besten gab. Mit sichtlicher Freude wurden Geschichten von damals erzählt, wie sie heute wahrscheinlich nicht mehr vorstellbar wären. Ohne jetzt allzulange nachzudenken fällt mir da beispielhaft eine Erzählung über eine Begebenheit mit K. H. Scheer ein, wo dieser in ein Wasserloch fiel und von Walter "gerettet" wurde. K. H. revanchierte sich dann dafür, indem er Walter vor dem Sturz in eine Jauchegrube bewahrte mit den Worten: "Jetzt sind wir quitt!"

Nach dem Videobeitrag konnte man Clark Darlton auch noch in Natura erleben, allerdings nur via Telefon. Per Lautsprecher wurde ein Gespräch zwischen ihm und seinem Sohn, der zu Klaus auf die Bühne gekommen war, übertragen, bei dem er Grußworte an das versammelte Publikum übermittelte.

H. Expokraten-Runde - Ein- und Ausblicke

Ernst Vlcek, Robert Feldhoff und Klaus N. Frick bestritten diese Runde der Perry Rhodan Vorträge und Diskussionsrunden. Die Expokraten gewährten einige Einblicke in ihre Arbeit, hinsichtlich der Ausblicke auf die Handlung wurden wir aber auf die Abendveranstaltung vertröstet.

Man erzählte einiges zur Gestaltung der Exposes sowie zum Ablauf, bis der fertige Roman vorliegt. Bei den Vorgaben an die Autoren versucht man einen Mittelweg zu gehen - nicht so viel Spielraum wie bei Willi Voltz und nicht so eng gesteckte Möglichkeiten zur Gestaltung wie bei K. H. Scheer.

Natürlich kennt man bereits die Handlung bis zum Band 2000, und auch für "the day after" gibt es bereits Überlegungen. Daß die beiden Autoren aufgrund dieses Wissensvorsprunges bei Gesprächen mit den Fans aufpassen müssen, zeigt sich immer wieder. Ernst Vlcek erzählte dazu eine Begebenheit vom Wiener Perry Rhodan Stammtisch, wo er versehentlich ein Handlungsdetail ausplauderte, das in der Romanserie noch gar nicht erschienen war und das er schon veröffentlicht glaubte. Aber solche Dinge sind halt das Salz in der Suppe der Perry Rhodan Fans, und da mag jeder gerne gut gewürztes Essen. Hoppla, schon wieder eine gute Überleitung zum nächsten Thema gefunden! Bevor wir jedoch dazu kommen, gab es noch eine Preisverleihung: Robert Feldhoff erhielt für seinen Space Thriller "Grüße vom Sternenbiest" den SFCD-Preis für den besten deutschen SF-Roman des Jahres 1997. Der Vorsitzende des Literaturpreiskomitees, Florian Breitsameter, überreichte dem Autor nach einer kurzen Laudatio die Siegerurkunde sowie eine Trophäe in Form einer Buchstütze.

Preisträger unter sich:
Robert Feldhoff - SFCD-Preis; Florian Breitsameter
Al Kelsner - ÄON-Preis; Gerhard Börnsen
Michael Thurner - Willi Voltz-Preis (3. Pl.); Inge Mahn

I. Kochen mit Peter Terrid

Achtung! Diesen Beitrag bitte nicht vor dem Essen lesen! Es könnte den Magennerven schaden!

"Mit Herz und Hirn ... Galaktische Küche im Jahr 1300 NGZ" lautete der Untertitel dieses Vortrages, zu dem es am Stand der PRFZ auch einen entsprechenden Folder mit Kochrezepten gab, aber dazu später. Peter Terrid stellte sich die Frage, wovon sich eigentlich der Mensch bzw. der Galaktiker des 13. Jahrhunderts ernährt. Kurz gesagt: Es ändert sich nicht viel zum heutigen Stand der Eßkultur, allerdings wird das Angebot an eßbaren Dingen wesentlich größer sein. Es wird keine Massentierhaltung und keine Schlachthäuser mehr geben - aus Zellproben kann die Industrie genug Fleisch erzeugen, um alle satt zu machen.

Zwischendurch holte Peter zu einem Rundumschlag gegen alle Autoren (inklusive sich selbst) und einige Fans aus und schaffte dann irgendwie den Übergang zum Thema Sex, ohne daß aus dem Publikum dazu ein Anstoß gekommen wäre. In erster Linie ging es jedoch trotzdem ums Essen, etwa im Zusammenhang mit Redaktionssitzungen: " ... da wird es schon Mittag und keiner darf weg zum Essen. Klaus hat es da leicht, der geht mal kurz raus und mümmelt an einer Zimmerpflanze, wir aber müssen mit knurrendem Magen weitermachen ..." Ja, und ein Merksatz wurde den allzu eifrigen P.R.-Fans auch in den Roman geschrieben: Störe niemals einen Autor beim Essen!

Um nun zu den Kochrezepten zu kommen - der tiefere Hintergrund des ganzen wäre gewesen, in Anlehnung an das intergalaktische Essen auf dem Perry Rhodan Geburtstags-Con ein Mahl bereitzustellen, das nicht nur durch die Verwendung von Lebensmittelfarben, sondern aufgrund der Verwendung ausgefallener und speziell zusammengestellter Zutaten ein futuristisches Aussehen bekommt. Dummerweise war das dem Bürgerhaus angeschlossene Lokal durch ein Hochzeitsbankett belegt, so daß diese originelle Idee leider nicht zur Verwirklichung kam.

Dann ging es um aktuelle Dinge. Vurguzz, der ja auch auf dem Con angeboten wurde, hatte es Peter Terrid nicht gerade angetan, dessen Geschmacksrichtung er "irgendwo zwischen einer marsianischen Spermaprobe und einem Zweikomponentenkleber" definierte. Über eine neuartige Erscheinung der Eßkultur, bei der Meerestierabfälle faschiert und in neue Formen gepreßt werden (oder so ähnlich) äußerte sich Peter Terrid nur mit dem Wort "Scheißzeug", worauf sich mein Kind prompt mokierte: "Scheiße sagt man nicht." Wenn ich da etwas hellhörig gewesen wäre, hätte ich unsere Tochter am nächsten Tag besser nicht zum Vortrag von KNF mitgenommen, denn da ... nun, Schwamm drüber (war es jetzt vier Mal oder fünf Mal?).

Nun aber zum Rezept von "LhumidischemTang mit Maden", das dem Heftchen "Mit Herz und Hirn ..." von Peter Terrid entnommen wurde. Die Umsetzung für unsere Gegenwartsküche kann man ebendort nachlesen.

Zutaten:

1 Pckg. Nesseltang von Lhumid
1 toter lhumidischer Seehund
Sahne
1 Bund Gravia- Wurzeln

Zubereitung:

Der Ihumidische Seehund muß bereits seit mindestens 14 Tage tot sein, so daß der Körper von den Maden reichlich befallen ist. Diese Maden werden sorgfältig herausgepult und beiseite gestellt. Dabei einen SERUN tragen, wegen des Geruchs.

Den schwarzen Nesseltang - immer mit Gummihandschuhen anfassen, um Verbrennungen mit der Nesselsäure zu vermeiden - in dünne Streifen schneiden und abkochen. Das Kochwasser als Sonderabfall behandeln. Der Tang ist danach nesselfrei.

Die Körperflüssigkeit des Seehunds mit der Sahne zu einer hellroten, sämigen Sauce aufkochen. Darin die Maden erhitzen - nicht kochen, weil sie sonst sterben.

Den gekochten Tang mit dieser gehaltvollen Sauce bedecken und schnell servieren, weil sonst die Maden vom Teller krauchen. Die gehackten Gravia-Wurzeln als Dekoration darübergeben, aber nur für Erwachsene. Gravia-Wurzeln wirken auf viele Humanoide als starkes Aphrodisiakum, was zu unliebsamen Szenen bei Tisch führen kann.

Da kann man nur mehr eines sagen: Mahlzeit!

J. Wenn einer eine Reise tut ...

Ein Vortrag über Reiseerlebnisse von H. G. Francis.

K. Mein Mann, Perry und ich

Ein Damentrio auf der Bühne - Gudrun Hänsel und Kerstin Kehl berichten über ihr tägliches Leben mit zwei Männern an ihren Seiten. Susan Schwartz übernimmt die Moderation.

L. Gesprächsrunden

Am späteren Nachmittag finden in den Nebensälen Gesprächsrunden mit den Autoren im kleineren Kreis statt. Wer sich rechtzeitig am Stand der PRFZ angemeldet hatte, konnte seinen Lieblingsautor/in oder Lieblingsredakteur näher kennenlernen.

M. Große Diskussionsrunde

Um 18:30 Uhr traten die Autoren samt Redakteur wieder gesammelt an. Der Saal war zum Bersten voll und jeder harrte der Dinge, die da kommen würden.

Viel los auf der Bühne (von links nach rechts):
Klaus Bollhöfener (stehend), Uwe Anton, Arndt Ellmer,
Robert Feldhoff, Klaus N. Frick, Ernst Vlcek, Susan Schwartz,
H. G. Francis, Hubert Hänsel, Peter Terrid

KNF ging dann auch gleich einmal in die Vollen. Wie immer bei solchen Gelegenheiten wurden dem Publikum ein paar Brocken hingeschmissen, die es nicht satt machten, sonder im Gegenteil den Appetit noch mehr anregten, um dann hinterher hungrig nach Hause zu gehen. Aber soweit sind wir noch nicht!

Susan Schwartz wird uns mit der Figur des Vince Kerren (oder so ähnlich) konfrontieren, das Volk der Korrago taucht auf, ein Abgesandter des 5. Volkes von Thoregon erscheint und die Guan a Var, die dritte Gefahr, kommt auf unsere Helden zu.

Dann prasselten schon die Fragen der versammelten Fans auf die Autoren nieder.

Am Ende der einstündigen Diskussionsrunde wußten wir genau genommen soviel wie vorher, nämlich nichts, aber immerhin war dies auf äußerst amüsante Art und Weise passiert. Gut, einige Neuigkeiten haben wir schon erfahren, aber seien wir uns ehrlich - es wird ja schon gemault, wenn im Namenskasten auf Seite 4 etwas von der aktuellen Hefthandlung vorweggenommen wird, und dann wollen wir wirklich wissen, was in Band 2000 passiert?

Die Autoren mußten schließlich noch die Autogramm- und Signierwünsche der Leser erfüllen - begehrt war hier offenbar die Unterschrift von Hanns Kneifel, dem die Autogrammkarten noch beim Schreiben unter dem Stift weggezogen wurden. Erst danach wurden die Macher von Perry Rhodan in die wohlverdiente Nachtruhe entlassen - oder nicht?

N. William Voltz - Leben und Werk/ Kurzgeschichten-Wettbewerb

Die Würdigung von William Voltz, der dieses Jahr seinen sechzigsten Geburtstag gefeiert hätte, wurde nicht, wie vorgesehen, von Dr. Hartmut Kasper gehalten, sondern von Arndt Ellmer, der kurzfristig eingesprungen war. Arndt hielt eine sehr bewegende und berührende Rede, die auch heute noch zeigte, welches Loch der plötzliche Tod von Willi Voltz in die damalige Autorenriege gerissen hat.

Im Anschluß fand die Preisverleihung für den Willi Voltz Kurzgeschichten-Wettbewerb statt, die von Inge Mahn vorgenommen wurde. Trotz der etwas gedrückten Stimmung war es jedoch nur rechtens, daß sich die Preisträger über Gratulation und Geschenke freuen konnten. Besonders gefreut hat uns natürlich, daß auch jemand vom Wiener Perry Rhodan Stammtisch dabei war, nämlich der österreichische Kontakter der Fan-Zentrale Michael Marcus Thurner, der den dritten Platz belegte. An dieser Stelle auch Gratulationen an die anderen beiden Preisträger!

O. Ausklang

Am Abend gingen wir dann, frei nach dem Motto "Die Gäste mischen sich unter die Autoren", zu Michael Marcus in die Hotel-Lobby des "König Ludwig", um uns zu unterhalten und einen Kaffee zu trinken. Die beiden neu hinzugestoßenen Grazer, Bernd und Harald, erzählten etwas vom geplanten Austria Con I, dem ersten Perry Rhodan Con in Österreich, der im Herbst stattfinden soll. Und - Ehrenwort: Wir haben die Autoren nicht beim Essen gestört!

 

V. DER 2. CON-TAG
INDIGO 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, ...

A. Die Künstler-Runde

Swen Papenbrock, Al Kelsner und Ralph Voltz eröffneten den zweiten Con-Tag mit einer kleinen Talk-Show über sich selbst und ihre Bilder, moderiert von Michael Thiesen. Als erstes interessierten sich die Fans über die Ausbildung der Zeichner-Riege. Swen hat nach eigenen Angaben Maler- und Lackierermeister gelernt und wurde später auf der Kunsthochschule abgelehnt ("Kein zeichnerisches Talent feststellbar ..."). Als Autodidakt hat er aber schließlich doch seinen Weg gemacht. Seine Stärke liegt insbesondere im Zeichnen von Personen, doch finden alle seine Bilder großen Anklang, wie man an seinem Verkaufsstand unschwer feststellen konnte, wo die signierten Zeichnungen weggingen wie die warmen Semmeln.

Auch am Tisch von Al Kelsner drängten sich die Fans, die sich unbedingt eines der unzähligen Bilder in allen Größen mit nach Hause nehmen wollten. Al ist Werbegraphiker und ebenfalls Autodidakt, was seine Zeichnungen betrifft. Eingestiegen in das Perry Rhodan Universum ist er im MdI-Zyklus. Ralph hat als einziger eine sechsjährige Ausbildung in Amerika absolviert.

Auf die Frage, ob von der Redaktion auch schon Titelbilder abgelehnt worden sind, antwortete Ralph nur mit einem schlichten "Ja". Allerdings dürfte er mit der Frage schon gerechnet haben, denn kurze Zeit später konnte dieses ominöse Titelbild an der großen Projektionswand bewundert werden. "Zu wenig Science" hatte es geheißen, aber ich fand das Bild sehr gut - Alaska am Boden liegend, attackiert von einem riesigen Stier, der geradewegs aus dem Bild herauszuspringen drohte, im Hintergrund ein geheimnisvoller Turm. Weichen mußte diese Szenerie einem Raumschiff. Eigentlich schade.

Natürlich interessierte sich das Publikum auch dafür, welches denn die persönlichen Favoriten der Autoren seien, welches ihrer Werke sie als eines ihrer gelungensten betrachten. Al Kelsner entschied sich dabei für den P.R.-Roman Nummer 1815 (Perry als Bergsteiger) und das Taschenbuch Nummer 400. Swen Papenbrock führte den Roman Nummer 1808 an, der den Sumpf auf Lafayette zeigt. Bei der Publikumsdiskussion gaben sich die Zeichner durchaus selbstkritisch und meinten, sich noch verbessern zu müssen - typisch Künstler eben!

B. ÄON-Preisverleihung

Gerhard Börnsen würdigte gleich im Anschluß an die vorherige Gesprächsrunde einen überraschten Al Kelsner, der noch auf der Bühne verbleiben mußte, für sein Gesamtwerk. Während der Zeichner im Scheinwerferkegel saß, hielt der Mann vom ÄON-Team die Laudatio und übergab dann einen Preis, "den man nur einmal im Leben bekommen kann". Al Kelsner war sichtlich gerührt und überwältigt von dieser Ehrung.

C. Der Neue stellt sich vor

So wirklich neu war er eigentlich nicht mehr, nachdem sein Name schon seit einiger Zeit in der Perry Rhodan Lesergemeinde umhergeisterte: Uwe Anton. Viel mehr als dieser Name dürfte allerdings den meisten schon nicht mehr bekannt sein, und deshalb ist der Autor dem Publikum Rede und Antwort gestanden und hat diese Aufgabe souverän gemeistert.

Uwe Anton, fotografiert von Ernst Vlcek

Wer wußte etwa schon, daß Uwe Anton mit 18 Jahren seinen ersten Heftroman veröffentlicht hat und Übersetzungen von Büchern, Comics und etwa auch der Micky Maus macht und gemacht hat? Außerdem übersetzt er unter anderem die Bücher zu Star Trek und Babylon V. Sein erster Perry Rhodan Roman wird die Nummer 1922 tragen, der nächste Band, Nummer 1937, ist gerade in der Endphase.

Die Fragen aus dem Publikum beschäftigten sich viel mit seiner Tätigkeit als Übersetzer, seiner Perry Rhodan Vergangenheit, aber auch mit seinem Hund, den man immer wieder irgendwo vorbeimarschieren sah. Bei der Frage zu den Freiheiten innerhalb des Exposes, eigene Figuren einzubringen, meinte er, daß man eigene Personen so anlegen muß, daß sie nicht wiederkehren, da man sonst mit der Zeit den Überblick verlieren würde. Wir dürfen jedenfalls auf seinen ersten Roman gespannt sein, zu dem sich Uwe viele Reaktionen erwartet.

D. Indigo, Wendy und Vampira

Uwe Anton, der "Neue", übernahm nach seiner Vorstellung gleich die Moderation für den nächsten Programmpunkt. Arndt Ellmer, H. G. Francis und Robert Feldhoff sollten über ihre Tätigkeiten außerhalb des Perry Rhodan Universums berichten. Zunächst begann die Runde ohne Robert, der offenbar irgendwo in den Weiten von Garching verschollen war.

H. G. Francis ist ja vor allem auch als Hörspielautor bekannt. Dafür hat er bereits 10 Platin- und 120 (!) Gold-Schallplatten bekommen. Der momentane Schwerpunkt in dieser Richtung sind natürlich die Gucky-Hörspiele. H. G. Francis referiert über Erfahrungen und Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Vertonung dieser Geschichten und von Hörspielen allgemein. Jedenfalls besteht heutzutage nicht mehr so eine große Nachfrage wie früher, aber wer weiß - vielleicht löst ja Gucky einen neuen Boom aus? Außerdem schreibt H. G. Bücher über ZDF-Krimihelden, wie etwa Derrick.

Mittlerweile ist auch Robert Feldhoff gekommen, besser gesagt, angeschleppt worden, nämlich von Ernst Vlcek, der sich auf die Suche nach dem abgängigen Autor gemacht hat. Robert berichtet über seine Arbeiten an Comics, wie etwa Indigo.

Arndt Ellmer ist ebenfalls ein vielseitiger Romanschreiber. Neben Horror-Romanen wie dem "Hexer" oder "Dämonenland" hat er auch Frauenromane oder "Gaslicht"-Romane geschrieben. Spaß gemacht hat ihm auch die Arbeit an den UFO-Akten, die jedoch mittlerweile wieder eingestellt wurden. Die neuen Perry Rhodan Comic-Abenteuer, von denen es einen Band gab, tragen ebenfalls seine Handschrift.

E. Atlan - Vergangenheit und Zukunft

Hanns Kneifel und Rainer Castor referierten über den unsterblichen Arkoniden.

Nicht ganz neu war die Information über den Fortbestand der Buchserie, da man darüber bereits in den letzten "Perry Rhodan News" lesen konnte. Aus Kontinuitätsgründen wird die Numerierung der Serie weitergeführt, und somit erscheint Band Nummer 14 ("Imperator von Arkon") im Frühjahr 1999. Die Handlung ist zwischen Band 99 und 100 der Perry Rhodan Serie angesiedelt und schildert Atlans Arkon-Abenteuer bis zu Band Nummer 16. Ob es in Folge weitere Bücher geben wird, ist noch offen und hängt vom Interesse der Leser ab.

Auf die Frage, wie denn die beiden Autoren mit der jetzigen Gestaltung und Anlage der Figur "Atlan" in der aktuellen Perry Rhodan Serie zufrieden sind, mußten beide einmal kräftig schlucken: "Kein Kommentar!" Beide Autoren sind jedenfalls durch die intensive Beschäftigung mit Atlans Historien-Abenteuern schon zu wahren Geschichtsexperten geworden.

F. Mittagspause

Als Hanns und Rainer noch mit den letzten Fragen aus dem Publikum konfrontiert wurden, zogen wir uns bereits in die kleine Pizzeria Roma zurück, um uns einen Tisch zu sichern. Heute hielten sich hier fast ausschließlich Fans auf. Erst kurz bevor wir wieder weiterzogen, spazierte Robert Feldhoff herein und setzte sich auf den nächstbesten freien Platz an einem Tisch dazu. Man konnte beobachten, wie immer wieder verstohlene Blicke auf ihn geworfen wurden - "Hey, das ist doch der Feldhoff!"

Hatten wir anfangs noch geplant, bereits mittags abzureisen, hielten uns jetzt doch die noch anstehenden Themen etwas länger in Garching - Perry, Pech und Pannen versprach recht lustig zu werden, und ein kleiner Vortrag zur SOL konnte angesichts der aktuellen Handlung auch nicht schaden. Bevor wir in den Saal marschierten, ergatterte ich gerade noch eines der letzten Bilder von Swen Papenbrock, der gerade seine Sachen zusammenpackte.

G. Perry, Pech und Pannen

Nach Peter Terrid war es nun an KNF, einige augenzwinkernde Betrachtungen der Autoren und der Fans vorzunehmen. Man merkte ihm richtig an, welch' diabolische Freude es ihm bereitete, die Stilblüten der Autoren zum Besten zu geben. Einige kannte man zwar schon, aber vorgetragen von Klaus war es das doppelte Vergnügen. Und auch die Ausrede "Das war der Computer" können die Autoren spätestens nach diesem Con von ihrer "Was-sag-ich-bloß-KNF-Liste" streichen.

Dann gibt es noch die Fans, die man nicht dem Typ "Perry Rhodan Normalverbraucher" zuordnen kann. Mehrstündiges Diskutieren über Beistrichregeln kann da schon mal an der Tagesordnung eines Redakteurs sein. Anderen Fragen muß man jedoch so gut wie möglich ausweichen: Dimesextatriebwerk, Auflagenhöhe, "Wie ißt Gucky mit nur einem Zahn seine Karotten?" (Hallo, Roger!), Honorarhöhe, Konfektionsgröße, etc.

So ganz nebenbei erfuhren wir noch durch eine Frage von H. G. Francis, daß Klaus auch als Radiomoderator tätig ist - flotte Sprüche zu flotter Musik, kann ich mir lebhaft vorstellen!

H. Die SOL - Mythos und Technik

Gregor Sedlag und Heiko Langhans präsentierten den Beitrag über die SOL. Zunächst wurde einiges über die Geschichte des Raumschiffes erzählt, bevor es dann im zweiten Teil des Vortrages um das konkrete Aussehen und die Pläne des Raumschiffes ging. Dieser Part wurde von Gregor äußerst spannend und informativ präsentiert. In den Romanen selbst hat es ja bisher zweimal eine Darstellung der SOL gegeben. Das erste Mal war eine Zeichnung im Perry Rhodan Roman Nummer 700 als Innenillustration vom Zeichner Tengg zu finden und Band 1000 enthielt ein Rißzeichnungsposter von Bernhard Stoessel. Diese Abbildungen entsprachen jedoch nicht ganz den Vorstellungen, wie die SOL zum jetzigen Zeitpunkt auszusehen habe. Zum Vergleich hatten die Vortragenden auch die Exposes von damals (Scheer) und heute mit, um dem wahren Aussehen der SOL auf die Spur zu kommen. Hier wurde wirklich Grundlagenforschung betrieben! Weitere Anhaltspunkte stellten auch die Zeichnungen von Ingo Thaler dar, die auf Overhead-Folien präsentiert wurden und der ganzen Sache schon näher kamen - längerer Mittelteil, das Innenleben viel detailreicher ... Außerdem hat die SOL nicht soviele Beiboothangars, wie bisher immer angenommen, da in Exposes darauf verwiesen wird, daß die Zellen 1 und 2 wie die MARCO POLO beschaffen sind.

All diese Erkenntnisse und Informationen sollen letztendlich im Roman Nummer 1950 kulminieren, da für diesen Jubiläumsband ein A2-Rißzeichnungs-Poster der SOL vorgesehen ist, das alles bisherige in den Schatten stellen soll. Außerdem wurden auch einige Details aus dem aktuellen Expose verraten - neues Triebwerk, Reaktorzone, neue überarbeitete Hülle (aus einem anderen Element? - vielleicht gar Howalgonium?). Als Schlußsatz zu diesem Berichtsteil möge eine Bemerkung meiner Frau dazu stehen: "Es ist interessant, wie man sich so intensiv mit Dingen beschäftigen kann, die es gar nicht gibt ..."

I. Großes Finale

Fanfarenklänge! Posaunen! Spährenmusik! Sie marschieren noch ein letztes Mal ein - Autoren, Zeichner, ein Redakteur, Verlagsmitarbeiter und Helfer. Es gab großen Abschlußbeifall und einen Dank an Klaus Bollhöfener, der für den gelungenen Con verantwortlich zeichnete. Beim Verlassen des Saales wurden bereits die großen Perry Rhodan Transparente neben der Bühne abmontiert, und irgendwie hatte man das Gefühl, daß diese Veranstaltung viel zu schnell vorbei war.

 

VI. DIE ABREISE
VIEL LÄRM UM 1 DM

Bereits am Sonntagmorgen haben wir das Zimmer aus- und die Koffer und Taschen eingeräumt. Lediglich ein aufgeblasener Luftballon bleibt zurück, den haben wir beim besten Willen nicht mehr untergebracht. Das Auto ist vollgeräumt mit Perry Rhodan Materialien, welche ich gestern noch um elf Uhr nachts über eine Stunde lang mühevoll auseinandersortiert und zusammengepackt habe.

Das Bezahlen der Rechnung dauert dagegen fast länger. Nachdem ich nur mehr Papiergeld in 50- und 100-DM-Scheinen habe und der Preis für das Quartier 551,- DM ausmacht, wird zuerst eine Viertelstunde lang Wechselgeld gesucht und dann schließlich über Telefon noch jemand herbeigerufen. Ein Königreich für 1 DM! Meiner Aufforderung, diese eine DM doch angesichts der ohnehin hohen Rechnung einfach nachzulassen und daß ich das meinerseits auch tun würde, kam man jedoch nicht nach. Wieder 10 Minuten später kommt schließlich der Angerufene hinzu, und aus drei Geldbörsen kratzt man dann die 49,- DM zusammen - ohne Worte! Vollbeladen stellen wir das Auto in der Nähe des Bürgerhauses ab, um dann nach Ende der Veranstaltung gleich weiterfahren zu können.

Um 15.15 Uhr geht es schließlich los Richtung Wien.

"Nicole, mußt du noch Lulu gehen?"

"Nein."

"Sicher nicht?"

"Nein."

"Wir bleiben jetzt die nächsten zwei, drei Stunden nicht stehen."

"Nein, ich muß nicht!"

Zehn Minuten später, auf der Autobahn: "Mama, Lulu!" Soviel dazu.

Das Wetter ist erfreulicherweise schön und angenehm und so dauert die Rückreise auch entsprechend kürzer. Zwei Unfallstellen, bei denen auch die Autobahn zeitweilig gesperrt war, liegen weit vor uns und bis wir mit unserem Auto, das bergab und mit Rückenwind bestenfalls 140 km/h und bergauf gerade mal 90 km/h fährt, dort sind, hat sich der Stau längst aufgelöst. Tatsächlich haben wir für diese Strecke ein Drittel kürzer gebraucht als für die Hinreise, nämlich sechs Stunden inklusive zwei Pausen. Zu den Klängen von "Boat on the River" aus dem Autoradio sind wir nach fast 1.000 gefahrenen Kilometern in den letzten vier Tagen wieder zu Hause.

 

VII. DIE NACHBEREITUNG
WOHIN MIT 100 ROMANEN?

Eigentlich wäre jetzt noch eine Woche Urlaub vonnöten, um alle Aufräumungsarbeiten durchzuführen - 1 Sack Perry Rhodan Romane, 2 Säcke Atlan Romane, 1 Sack Perry Rhodan Magazine, 1 Tasche Bücher, 1 Sack Perry Rhodan Philatelie, 2 Rollen Poster und Bilder, 1 Säckchen Autogramme, Info-Material und Zeichnungen, 1 kleines Sackerl Perry Rhodan Taschenbücher, 2 ausgeknipste Filme, 5 Koffer und Taschen - habe ich noch etwas vergessen? Ach ja, 1 Bericht ist für die aktuelle Ausgabe von NOW! noch zu schreiben. Und das alles innerhalb der nächsten zweieinhalb Wochen, weil dann geht es weg auf Urlaub. Also dann, beginnen wir einmal mit dem Bericht .....

 

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