Der Erbe des Universums

 

P.R. STAMMTISCH
IN WIEN

 

 

Nachdem sich in letzter Zeit rund um Perry Rhodan, der größten SF-Serie der Welt, wieder vermehrt Stammtische gebildet haben, konnten auch die österreichischen Fans nicht zurückstehen - der Wiener Perry-Rhodan-Stammtisch findet jeden ersten Freitag im Monat im Beisl "Ebbe und Flut" statt. Ab 19:00 Uhr trifft man sich in der Kaiserstraße 94 im 7. Wiener Gemeindebezirk. Die bisherigen Höhepunkte waren der Besuch von Susan Schwartz und Ernst Vlcek anläßlich des "Osterspazierganges 1997 in Wien" und die Dreharbeiten vom Fernsehsender Wien 1 anläßlich einer Sendung über Science Fiction.
(Achtung: Interessierte Besucher fragen sicherheitshalber bei Michael unter 01-8176144, bei Thomas unter 01-2921657 oder Eric nach, da manchmal ungünstige Termine verschoben werden oder das Lokal in den Sommermonaten etwas später aufsperrt!)

 

Stammtisch vom Jänner 1998

Stammtisch vom Februar 1998

Stammtisch vom März 1998

Stammtisch vom April 1998

 

P.R.-Stammtisch Jänner 1998

 

Ein Jahr ist es nun her, daß ich das erste Mal beim Perry Rhodan Stammtisch war. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mit äußerst gemischten Gefühlen an einem kalten Abend aufgebrochen bin, nichtsahnend, was mich da erwarten würde. Das ganze hat sich dann jedoch sehr schnell als lustiges, geselliges und völlig zwangloses Treffen mit Feunden herausgestellt, die sich einmal im Monat für ein paar Stunden nicht nur über ihr Hobby Perry Rhodan, sondern auch über viele andere Dinge unterhalten. Und genau das wollte auch Heinz einmal kennenlernen, der über NOW! auf den Stammtisch aufmerksam geworden war und nach einigen Mails sein Kommen aus der fernen Steiermark angekündigt hat.

Um sechs Uhr war ich beim Südbahnhof, um ihn abzuholen. Zwar erkannte ich ihn ungefähr aufgrund eines Bildes, das er als Scan einem E-Mail angehängt hatte, aber den Ausschlag gab dann doch ein geschwenktes Perry Rhodan Heft. Wir fuhren direkt zum Lokal weiter und waren deshalb viel zu früh dran. Nachdem wir das Licht im Hinterzimmer aufgedreht hatten, den Tisch auf geeignete Größe ausgezogen und die Sessel zurechtgerückt hatten, plauderten wir bei einem Guiness und einem Früchtetee über unsere ersten Erlebnisse mit Perry.

Um sieben Uhr begann ich das erste Mal, auf die Uhr zu schauen. Verdächtig ruhig heute! So um zwanzig Minuten nach sieben Uhr herum wurde es schließlich etwas peinlich. Da hatte Heinz eine mehrstündige Bahnreise auf sich genommen, um einmal den Wiener Perry Rhodan Stammtisch kennenzulernen, und dann war keiner da - 'Stell dir vor, es ist Perry Rhodan Stammtisch und keiner geht hin ....'. Wir rätselten schon, ob das Treffen vielleicht nochmals verschoben worden war oder alle kollektiv darauf vergessen hatten, als schließlich Jörg unsere 'Runde' verstärkte (noch etwas eckig, die Runde - zugegebenermaßen - aber immerhin). Und während wir so plauderten, trafen im regelmäßigen 3-Minuten-Intervall doch noch Thomas, Karl Heinz, Michael, Antje, Arnold und Michael Marcus ein und der Tisch war rundum mit neun Leuten besetzt.

Zunächst teilte sich der Tisch einmal in zwei Gesprächsrunden auf. Ich saß leider in der falschen, den Michael versuchte sich, in Abwesenheit von Roman, kurz als Ausplauderer der aktuellen Handlung. Mir gelang es jedoch, so gut wie möglich wegzuhören bzw. ein paar aufgeschnappte Handlungsfragmente schnell wieder zu vergessen.

Gleich anschließend ging es wieder einmal um Comics. Wir versuchten zu ergründen, ob denn nun Superman wirklich gestorben sei oder das ganze nur ein Werbegag war, ob Superman mittlerweile wieder lebt, und wenn ja, ob er jetzt Zombieman heißt. Nachdem auch das besprochen war, diskutierten wir darüber, ob es der Menschheit jäh gelingen würde, die Lichtgeschwindigkeit zu überschreiten und damit zusammenhängend auch die Überlegung, wie eine zukünftige Besiedelungspolitik im Weltraum aussehen könnte. Zunächst würde man sicher den Mond und den Mars kolonialisieren. Die Erschließung der Venus wäre aufgrund der Gegebenheiten wahrscheinlich wesentlich schwieriger, aber vielleicht könnte man ja hier auf das alte Positronengehirn der Arkoniden zurückgreifen - schließlich ist bisher nirgends gestanden, daß es das nicht mehr gibt! Und sofern man weiter hinaus will, ist natürlich auch der Einsatz von Generationen-Raumschiffen möglich, wobei sich hier natürlich die Frage stellt, ob diese dann auch die notwendigen technischen Mittel zur Verfügung haben, auf einem geeigenten Planeten landen zu können, vorausgesetzt, man findet überhaupt einen - 'One way ticket to the stars' also, in Abwandlung eines ELO-Songs.

Allgemeine Aufmerksamkeit erregte dann wieder ein kurzer Brief von Adi, dem früheren Gastgeber des Stammtisches. Er hatte drei ehemalige Fans aufgelistet, die nun ihre Sammlungen verkaufen wollen. Einige bekamen glänzende Augen, als da Perry Rhodan und Atlan Hefte angeboten wurden, 1. Auflage komplett, gebunden zu je zehn Romanen in rotem und blauem Leinen samt Goldprägedruck. Es hat sich aber keiner wirklich die Telefonnummer notiert, um konkret wegen dem Preis nachzufragen. Und als Karl Heinz noch anbot, eventuell einen alten (!) Plüsch-Gucky um etwa ÖS 5.000,--/ DM 700,- besorgen zu können, wurde nur mehr müde abgewunken. Größeres Interesse bestand da schon an alten Perry Rhodan Langspielplatten, die sehr schwer aufzutreiben sind und von denen es ganze drei Stück gegeben hatte: 'Invasion der Puppen', 'Aufruhr in Terrania' und 'Planet des Todes'.

Ein Stapel Perry Rhodan Taschenbücher wechselte den Besitzer, bevor das Sammelkartenspiel genauer unter die Lupe genommen wurde, insbesondere die 2nd Edition. Man stimmte überein, daß sich hier einige Leute aufgrund einer guten Idee eine goldene Nase verdient hatten, da man so eine Kartensammlung, schön ungleichmäßig verteilt, mindestens zehn Mal an ein und denselben Fan verkaufen kann.

Erheiterung und Empörung gleichermaßen kam bei der Ankündigung auf, daß es nun auch Icho Tolot als Plüschfigur geben wird, gute 30 Zentimeter hoch. Das würde ganz schön dämlich aussehen, wenn man den neben Gucky stellt! Unser Vorschlag dazu: Figur in Lebensgröße mit ca. 3.50 Meter, aus Hartplastik, gefüllt mit Sand. Außerdem könnte man zur Ergänzung des Sortiments noch einen Paladin-Roboter produzieren, den man innen und außen beklettern kann. Auf die Idee, einen Siganesen herzustellen, ist aber offenbar noch niemand gekommen. Irgendwer hat dazu sogar ausgerechnet, um wieviel Mal größer eine Dscherro-Burg als ein Siganese ist und kam dabei auf ein Verhältnis von 1:40.000.

Apropos Dscherro: Diese finsteren Zeitgenossen entwickeln sich auch zu einem Dauerbrenner am Stammtisch, wobei die Meinungen dazu jedoch sehr gegenläufig sind. Die einen loben die spannenden und neuen Geschichten, die anderen empfinden die Handlung als überflüssig, zu brutal und als 'Fast-Grund', einige Romane zu überspringen.

Auch noch ein Thema war der Perry Rhodan Stand auf der Traumland Kinderwelt Ausstellung in der Wiener Hofburg im Dezember vorigen Jahres. Jeder fand, daß der Stand wirklich schön und gelungen war, und es hatte allen, die dort waren, Spaß gemacht.

Bereits seit Beginn des Abends machte eine Mappe mit dem Ausdruck von NOW! 2 die Runde, in die jeder zumindest kurz hineinblätterte. Antje stellte fest, daß ihre beim letzten Mal geschilderten nächtlichen Abenteuer sowie ihre Errichtung des Mount Erdnuß festgehalten waren und überlegte kurz, ob sie nicht wie Roman eine Änderung des Namens in "Die-auch-nicht-mehr-genannt-werden-will" beantragen soll.

In der "Computer-Ecke" ging es diesmal um diverse Angebote zu Perry Rhodan im World Wide Web sowie geeignete Internet-Provider und Browser, um sich die jeweiligen Produkte auch holen und ansehen zu können. Keine Freude hätte heute Bill Gates mit uns gehabt, da es immer wieder Microsoft-Witze zu hören gab, für die in erster Linie Heinz verantwortlich zeichnete. Obwohl - so weit hergeholt ist der Vergleich gar nicht zwischen Windows und einem liegengebliebenem Auto - alle Fenster zumachen, aussteigen, wieder einsteigen und neu starten <eg>.

Danach beschäftigten wir uns mit allgemeinen SF-Themen, und der Gesprächs- und Diskussionsstoff spannte sich von Literatur über Fernsehserien und Filme bis hin zum Klonen. Daß Schafe, Schweine und jetzt auch Menschen geklont werden, wußten wir schon, aber wär hätte gedacht, daß fliegengroße Elefanten nur in Bars leben können. Würde man nämlich einen der grauen Riesen auf die Größe einer Fliege schrumpfen, so könnte er aufgrund seines verhältnismäßig großen Gewichtes nur stark konzentrierte Nahrung zu sich nehmen, und diese geeigneten Nährstoffe wären in erster Linie im Alkohol zu finden. Und Alkohol gibt es - erraten, in einer Bar! Bitte einen Longdrink ohne Strohhalm!

In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, ob es bei den Terranern des aktuellen Perry Rhodan Universums bezüglich Aussehen und Hautfarbe noch Unterschiede gibt, oder ob sich mehr oder weniger ein mediterraner Durchschnittstyp herausgebildet hat. Leicht erklärbar erschien hingegen die Frage, warum denn Flame Gorbend violette Haare hat - durch ihren Frisör!

Über die folgende Stunde hätte ich gerne den Mantel des Schweigens ausgebreitet, aber der Vollständigkeit halber sei hier doch - Asche auf unsere Häupter - die schonungslose und ungeschminkte Wahrheit widergegeben. Unsere Themen waren: Star Trek und Star Wars! Zum Glück ist zu dieser schon relative späten Stunde kein neuer Stammtisch-Besucher mehr gekommen ....

Zunächst ging es eimal um Star Trek und Next Generation (Hallo, Daniela, heute hättest Du aber da sein sollen, hast wirklich was versäumt!). Hier bewiesen die Perry Rhodan Fans, daß sie auch auf diesem Gebiet gut beschlagen sind. Man diskutierte etwa die Veränderung der Haarlänge von Kira oder die Art der Bewaffnung der DEFIANT aus Deep Space Nine, ging die verschiedenen Völker und Machtgruppierungen sowie ihre Zusammenhänge in der Serie durch und beschäftigte sich mit Formwandlern oder der Frage, wie die Widerstandsgruppe namens "Marquis" zu ihrem Namen gekommen ist und warum das Raumschiff Voyager immer nur auf die selben Völker trifft . Ob dann noch geklärt wurde, ob es möglich gewesen wäre, daß Ryker und Worf gemeinsam die Akademie besucht haben, weiß ich nicht mehr.

Über Star Wars und Space 2063 hatten wir heute schon zu Beginn des Abends einmal kurz gesprochen, nämlich im Zusammenhang mit dem Klonen. In beiden Filmen bzw. Serien kommt diese Thematik vor - in Star Wars hat es ja die "Klon-Kriege" gegeben, die Obi Wan Kenobi noch miterlebt hat und die ja jetzt auch in den ersten drei gedrehten Folgen vorkommen müssen, und in Space 2063 wurde Klone gezüchtet, um gegen Androiden zu kämpfen. Ob Klone eine Seele haben, werden wir demnächst gemeinsam mit der Frage nach dem Ursprung allen Seins abhandeln. Übereinstimmung gab es jedoch, daß kopierte Menschen, egal in welchem Alter sie "produziert" werden, keine Intelligenz, Erinnerungen oder Verhaltensweisen des Originals haben können.

Auch Babylon V ist eine Serie, die allgemeinen Anklang findet. Äußerst spannend gemacht, viele gute Raumschiffe, und vor allem wissen wir jetzt, wie man bei Perry Rhodan auf die "Igelschiffe" gekommen ist ... <bg>. Andererseits hat sich ja Star Trek mit den Würfelraumern und den Borgs auch Anleihen bei der Konkurrenz geholt und dem Kind, sprich Posbi, samt seinem Gefährt nur einen anderen Namen gegeben.

Aus der hintersten und ganz verstaubten Schublade wurden schließlich noch Mondbasis Alpha, UFO und wie die alten Serien sonst noch geheißen haben, geholt und man merkte, daß diese alten Schinken damals genauso begeistert haben wie die neuen Filme heute. Zu diesen neuen Filmen zählt sicher auch Alien IV. Einige der Stammtisch-Besucher haben sich ja kurz vor Weihnachten zu einem gemeinsamen Kinobesuch getroffen und erzählten nun den Daheimgebliebenen über die neue Folge des Horror-Abenteuers.

Nachdem Heinz, der seinen Zug erwischen mußte, Michael Marcus und Thomas aufgebrochen waren, ging es zu später Stunde noch einmal um Comics, diesmal jedoch waren die Gespräche wesentlich diffiziler als zu Beginn des Abends. Und das hört sich dann ungefähr so an:

Michael: Da hat es doch im Jahr 1969 dieses Superman-Heft Nummer 18 gegeben, wo sie leere Seiten drinnen hatten und etliche Bilder doppelt waren ...
Karl Heinz: Ja, genau, aber das war Nummer 19. Die Geschichte wurde dann ein Jahr später im Sammelband 39 nachgedruckt.
Michael: Sammelband Nummer 39? Ich dachte, davon gibt es nur 35!
Karl Heinz: Also genau genommen gab es 36. Die weiteren Nummern wurden dann unter einem anderen Titel aus dem Englischen übersetzt, da gab es, glaube ich, nur 5 Hefte.
Michael: Ah, ich weiß schon, was du meinst, aber das waren sechs Hefte. Und in einem davon war auch diese Geschichte von den Fantastischen Vier, wo Hulk das kleine Mädchen rettet ...
Karl Heinz: Aber diese Geschichte war doch erstmals im Marvel Spezial-Comic Nummer 12 abgedruckt.
Michael: Nicht ganz. Zuerst gab es die Story noch in einer amerikanischen Ausgabe namens Silver-Comic, die es schon seit 1963 gibt.
Karl Heinz: Silver-Comic? Die gibt es schon länger, seit 1961. Die haben es auf über 200 Hefte gebracht.
Michael: 207 Hefte, um ganz genau zu sein. Wenn du dich erinnerst, da hat es diese Nummer 137 gegeben, wo es nur einige Exemplare mehr geben soll ...
Karl Heinz: War das nicht Nummer 124? Da war nämlich diese Fortsetzungsgeschichte drinnen, die dann später in der englischen Ausgabe nochmals abgedruckt wurde, nachdem die Serie mit der Nummer .....
U.s.w., u.s.w., ...

An dieser Stelle seien auch alle Comic-Fans eingeladen, einmal zu unserem Stammtisch zu kommen!

Danach folgte noch etwas leichtere Kost, wie etwa die Fix+Foxi Hefte und die darin enthaltenen Serien, die sich zum Teil dann verselbständigt haben und unter anderem der frankobelgischen Szene angehören. Wer erinnert sich nicht ab Kokomiko alias Spirou ("Huba, huba"), Schnieff und Schnuff (Boule und Bill), Bobo, Pauli, Prinz Edelhart und Kukuruz, JoJo oder die Minimenschen?

Zehn Minuten nach Mitternacht brachen wir schließlich auf. Beim Zahlen machte uns die Wirtin noch darauf aufmerksam, daß wir beim nächsten Mal unser Hinterzimmer einem Dart-Verein abtreten müssen, der dort Meisterschaften austrägt, und stattdessen einen Tisch im vorderen Gastraum bekommen. Ich bin schon gespannt, wieviele fragende, verwunderte und verwirrte Blicke uns da treffen werden. Und die Wirtin wird dann vielleicht erklären: "Ach, das sind nur diese Jerry Cotton Spinner, die sich einmal im Monat hier treffen und über Raumschiffe und so ein Zeug reden ...."

 

 

P.R.-Stammtisch Februar 1998

 

Gleich eine Frage vorweg: Welcher Perry Rhodan Stammtisch kann schon von sich behaupten, mit einem eigenen Bericht im Fernsehen vertreten gewesen zu sein? Keiner?

Nun, WIR können es!

Über mehrere Ecken und durch einige Zufälle erfuhr der private Fernsehsender Wien 1, daß es so etwas wie eine nationale Perry Rhodan Szene gibt, die sich einmal monatlich in Wien trifft und auch sonst schon ein paar Mal in Erscheinung getreten ist. Und demnach in Kürze ein Schwerpunkttag zum Thema Science Fiction geplant war, konnte man den legitimen Erben des Universums nicht übergehen (zumindest nicht ungestraft!). Vom Sender wurden einige Fans der Perry Rhodan Stammtischrunde telefonisch kontaktiert, um Drehtermine und Interviews zu vereinbaren. Insbesondere wollte man Impressionen vom Stammtisch filmen und einen Altleser näher zur Sache befragen. Deshalb wurde der Februar-Stammtisch als erster Drehort auserkoren.

Bereits im Vorfeld wurden einige Besucher telefonisch und per e-mail davon informiert, wobei gleich Parolen, wie "Anständige Kleidung", "Schön sprechen" oder "Keine Ausfälligkeiten gegen Star Trek" ausgegeben wurden.

Als ich diesmal zum Perry Rhodan Stammtisch aufbrach, kam es mir zugute, daß ich beim letzten Mal Heinz erklärt habe, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Lokal kommt - mein Auto streikte nämlich, der Batterie dürfte die extreme Kälte der letzten Woche nicht gut getan haben. Bepackt mit Fototasche, Bilder, Sammelkarten und Disketten (sonst habe ich nie soviel mit) vertraute ich mich den Öffis an, die mich dann aber fast genau so schnell ins "Ebbe und Flut" brachten, nur halt nicht so bequem.

Bevor ich fälschlicherweise ins Hinterzimmer des Lokals abbog, in dem diesmal ein Dart-Turnier stattfand, sah ich noch rechtzeitig an einem großen Tisch im vorderen Teil des Lokales Roswitha und 'Adi is back!' sitzen.

Allzulange hielt diese traute Dreisamkeit jedoch nicht an. Nach und nach trafen die Perry Rhodan Freunde (und Freundinnen) ein. Ein großer, ovaler Holztisch füllte sich rasch. Danach wurde mit einem großen und schweren Steintisch verlängert, und als der voll war, wichen die etwas später Gekommenen auf einen unmittelbar danebenstehenden Tisch aus, und als der voll war - nun, dann ist zum Glück keiner mehr gekommen, weil wir hätten nicht gewußt, wo wir einen zusätzlichen Gast noch sinnvoll hätten unterbringen können. Der heutige Tag hat nämlich jeden bisher dagewesenen Rahmen gesprengt - sage und schreibe 19 (in Worten: neunzehn) Fans waren anwesend, soviele wie noch nie bisher - abgesehen einmal vom Osterspaziergang im vorigen Jahr, zu dem auch deutsche Gäste gekommen waren (obwohl, soviel mehr, glaube ich, waren das damals auch nicht ). Aber alles der Reihe nach ...

Das Hauptthema war heute natürlich Wien 1 und seine Reportage über Perry Rhodan. Diesbezüglich mußte Thomas gleich eine bedauerliche Mitteilung machen - der Kameramann war erkrankt und konnte nicht kommen, eventuell würde uns aber die Reporterin einen Besuch abstatten, Drehtermin also flachgefallen. Dabei hatten wir uns alle so herausgeputzt und nun das! Einerseits war es natürlich gut, weil wir gerade heute nicht unser gewohntes, gemütliches Hinterzimmer beziehen konnten, andererseits schade, weil diesmal soviel los war wie noch nie, da offenbar all jene, die sonst eher unregelmäßig kommen, einmal zufällig alle gemeinsam da waren.

Einer der früheren Gäste war ein älterer Herr, von dem wir zuerst annahmen, daß er sich am Tisch geirrt hat. Als er dann jedoch fragte, ob er denn hier richtig sei am Perry Rhodan Stammtisch, wurde natürlich bejaht.

Zuerst dachten wir, das sei der eingeladene Altleser für das Interview. Gut, alt war er und Leser auch, aber er kam aufgrund eines Flugblattes, daß seine Frau beim Perry Rhodan Stand in der Wiener Hofburg mitgenommen hatte und wollte nun einige Romane und Taschenbücher verkaufen. Zur Auswahl standen zum Beispiel die Romanhefte Nummer 3 bis 1200, wobei die Stammtischrunde hier sicher keine optimale Zielgruppe ist, da sich jeder, der hierher kommt, mehr oder weniger ernsthaft (und hoffentlich auch spaßhaft!) mit Perry Rhodan beschäftigt und somit bereits die meisten Romane sein eigen nennt. Die Taschenbücher stießen da schon auf größeres Interesse und man würde hier sicher ein Treffen arrangieren. Bevor jedoch Johannes die Runde relativ bald wieder verließ, wurde noch eifrig über das Thema geplaudert, etwa über seinen ersten Kontakt mit dem Erben des Universums: "Wie ich die Heftln das erste Mal gesehen habe, dachte ich mir, was ist denn das schon wieder für ein Dreck. Als ich dann bereits das dritte Heft davon sah und mir auch das Titelbild gefiel, kaufte ich es mir und war ab da dabei." Und keiner von uns hat verstanden, warum er sich damals die beiden ersten Hefte nicht nachgekauft hat.

Der leere Stuhl wurde sofort von Heinz in Beschlag genommen, der wieder die weite Reise von Graz hierher auf sich genommen hat - muß sagen, das spricht für den Stammtisch! Allerdings will er uns jetzt Konkurrenz machen - in einer E-Mail-Aktion hat er mehrere Fans angeschrieben, und es gibt schon einige Interessenten für einen Perry Rhodan Stammtisch in der Steiermark. In einem ganz aktuellen E-Mail teilte Heinz mit, daß es bereits konkrete Pläne für ein erstes Treffen gibt. Wenn dann alles läuft, könnte man sich auch mal einen gegenseitigen Besuch abzustatten, obwohl der Vorschlag, dies am gleichen Abend zu tun, wohl noch einmal überdacht werden muß.

Wie bereits beim letzten Mal besprochen, versuchten wir zu eruieren, das wievielte Treffen heute eigentlich stattfand. Adi hatte das kleine schwarze Gästebuch mitgebracht, und mit dessen Hilfe waren unsere Nachforschungen von Erfolg gekrönt. Die erste Stammtischrunde gab es am 4. Oktober 1996. Und um den werten Leser an dieser Stelle nicht zu sehr zu strapazieren, sei auch angeführt, der wievielte reguläre Stammtisch diesmal war - bereits der siebzehnte! Nicht mitgezählt wurde der "1. Sonder-Stammtisch" beim Osterspaziergang - mit diesem und dem 2. Sonderstammtisch für den Wien-1-Drehtermin (mehr dazu weiter unten) wäre somit nächstes Monat im März bereits das 20. Treffen!

Und damit nicht immer nur ein paar Namen herausgegriffen werden, seien jetzt einmal alle angeführt, die heute da waren (in der ungefähren Reihenfolge ihres Auftretens):

Roswitha, Adi, Erich, Johannes, Roman ("Der-wieder-genannt-werden-will"), Karl Heinz, Heinz, Jörg, Daniela, Thomas, Hans, Franz, Michael, Alexander, Antje, Arnold, Michael Marcus, Wolfgang. Ja, und da war dann noch die nette Dame von Wien 1.

Wie angekündigt, wagte sich die Reporterin in die Höhle des Löwen, um vorweg Informationen zur Perry Rhodan Serie samt allem Drumherum einzuholen. 2940 Jahre in zwei Stunden. Abwechselnd standen die Stammtischgäste Rede und Antwort, um der Dame, die Perry Rhodan nur aus zwei oder drei Heften in ihrer Kindheit kannte, näherzubringen. Wir hofften nur, daß diejenigen, die sich an diesem Abend dem Interview gestellt haben, das P.R.-Universum auch gut ausgebreitet haben - ansonst behalten wir uns das Recht auf einen jederzeitigen Widerruf vor! Konkret ging es etwa um die Frage des Antriebes der Raumschiffe, die Größe des von Perry bereits bereisten Universums oder um die Abklärung, wohin Guckys Zahn verschwindet, wenn er einmal nicht mit offenem Mund dasteht.

Und ein Saboteur, dessen Namen ich hier nicht nennen will, damit er keine Drohbriefe bekommt, erwähnte kurz den alten Perry Rhodan Film, doch es gelang uns, das angerissene Thema gleich wieder zu vertuschen und die entsprechenden Notizen dazu zu vernichten.

Zu guter Letzt wurde noch ein Ersatz-Drehtermin festgelegt, um im Fernsehen noch die passenden Bilder zum Text liefern zu können. Man einigte sich schließlich auf Montag in einer Woche - zwar würden nicht alle kommen können, aber da die Sendung noch im Februar laufen sollte, konnten wir nicht bis zum nächsten regulären Stammtisch an einem Freitag zuwarten. Zuvor jedoch wird noch ein Drehtermin bei Thomas stattfinden, bei dem diverse P.R.-Utensilien und die Präsenz im Internet gezeigt werden sollen und auch das Interview mit dem Altleser in etwas ruhigerer Atmosphäre stattfinden wird. Der Lärmpegel an diesem Abend war wirklich enorm (in erster Linie aber, glaube ich, nur von uns verursacht :-). Zeitweise mußte man sich schon fast gegenseitig anschreien, um sich zu verständigen, und wenn die beiden Hunde der Lokalbesitzer noch zu bellen anfingen, konnte man nur resignierend auf die Zeichensprache zurückgreifen.

Jetzt kurz noch einmal die Termine, bei denen man heute wirklich leicht den Überblick verlieren konnte:

Mittwoch, der 11.2.98: Drehtermin bei Thomas (Fakten, Interview Altleser)

Montag, der 16.2.98: Drehtermin im "Ebbe und Flut" (Stammtisch-Impressionen)

Sonntag, der 22.2.98: Sendetermin auf Wien 1 in der Serie "Lebenslust" am späteren Nachmittag (Bericht SF allgemein, Star Trek, Perry Rhodan, etc.)

Ohne Termin: Gemeinsame Besuche der Star Trek Ausstellung und des Filmes "Starship Troopers"

Wochenende vom 13. Bis 14. Juni 98: GARCHING

Ebenfalls großes Thema war heute der kommende Con in Garching. Einige der Anwesenden haben schon fix gebucht, mehrere andere überlegen sich ernsthaft, sich diese Veranstaltung nicht entgehen zu lassen. Michael Marcus hatte mehrere Programmhefte mitgebracht, die er an die interessierten Fans verteilte. Weiters hatte er noch etliche Perry Rhodan Aufkleber mit, die er unters Volk warf:

"Gib mir noch ein eckiges."

"Ich will noch ein rundes!"

"Ja, und ein rotes hätte ich auch noch gerne!"

"Schau, da ist noch ein anderes rundes."

"Mama, der böse Onkel will mir kein eckiges geben!"

Okay, der letzte Satz ist nicht gefallen, aber er hätte gut dazugepaßt. Da fällt mir auch noch die Werbung eines Möbelhauses ein, die es vor einiger Zeit einmal gegeben hat: "Wie die Geier, wie die Geier ...."

Nachdem jeder seine Schätze in Sicherheit gebracht hatte (zum Schluß sind sogar noch einige übrig geblieben), ging es wieder einmal - in aller Kürze - um Comic. Superman hat sich hier mittlerweile als Stammgast etabliert und wäre heute eigentlich als zwanzigster Besucher mitzuzählen gewesen.
Wolfgang hatte eine aktuelle Ausgabe (2/98) der Comic-Zeitschrift "Sprechblase" mitgebracht, in der es einen interessanten Artikel mit einem Vergleich von Perry Rhodan und Nick, dem Weltraumfahrer gab. Sobald jemand das Heft länger als 10 Sekunden untätig in der Hand hielt, wurde es ihm bereits vom nächsten weggenommen.

Zwar wollte ich einige Fotos von den Filmaufnahmen schießen, doch in Ermangelung dieser gaben die Stammtischbesucher auch ohne die anwesenden Kameraleute ein lohnendes Motiv ab - ein paar schnelle Schüsse quer durch den Raum und aus luftiger Höhe von einem Barhocker herab. Eigentlich hätte ich ein 'Fischauge' gebraucht, um alle auf ein Bild zu bannen!

Ein Teil der Stammtischrunde

Ein Teil der Stammtischrunde: (von links vorne beginnend)
Arnold (nicht DER), Antje, Franz, Roswitha (verdeckt), Michael (verdeckt),
Thomas (im Eck, halb verdeckt), Adi (Victory), Heinz (kopflos), Daniela,
Karl-Heinz, Hans, Wolfgang (rechts vorne) und last, but not least
Roman (unter der Lampe)

Nachdem das Aufstehen der reinste Hindernislauf war, da ich in der hintersten Ecke saß und über geschätzte fünf Leute klettern mußte, erledigte ich noch schnell ein paar andere Dinge, bevor ich wieder meinen Platz einnahm, denn ich dachte mir: 'Ein zweites Mal kommst du da nicht mehr raus!'

Ein anderer Teil

Ein weiterer Teil der Stammtischrunde (diesmal unverdeckt):
Roswitha, Michael, Thomas

Bis zum Ende des Stammtisches um halbzwölf waren die meisten noch anwesend und es wurden noch mehrere Gespräche geführt. Neben der Frage, wohin das Apostroph auf Thoregon verschwunden ist, gab es zu den Filmen Starship Troopers und Pulp Fiction äußerst konträre Meinungen, die von "Völliger Schwachsinn" bis "Wahnsinns-Super-Film" reichten. Gut, Pulp Fiction dürfte wohl über den Dingen stehen, aber bei dem neuen SF-Abenteuer blieb der, der es noch nicht gesehen hat, etwas ratlos zurück, ob er sein Geld in eine Kinokarte investieren soll. Begeistert wurde übrigens noch die SOL aufgenommen - beide! Das Raumschiff wurde als eine der besten Erfindungen der Serie gewürdigt, das Magazin als 'Das Bessere ...' gelobt.

Thomas montierte vor dem Gehen noch seinen Perry Rhodan Wimpel ab, den er mangels eines Ständers auf einer Kerze befestigt hatte und heute eigens für den besonderen Anlaß mitgebracht hat. Er versprach aber, das Utensil auch weiterhin zur Verfügung zu stellen.

Anschließend verstreuten wir uns in die kalte Nacht. Michael Marcus brachte mich noch im Auto nach Hause, und die bange Frage, die sich uns zuletzt stellte, war: "Ob uns die Reporterin wohl für einen Haufen Spinner gehalten hat ... ?"

 

 

P.R.-Stammtisch März 1998

 

Der erste Satz ist immer der schwierigste!

So, und nachdem dies auch geschafft ist, kann's ja eigentlich gleich losgehen.

Der heutige 18. reguläre Stammtisch ließ ja bereits im Vorfeld wieder einiges erwarten. Zum einen hatte sich das Wien 1 Reporter-Team zu einer kleinen "Nachlese" angekündigt und wollte auch noch ein paar ausgeborgte Materialien für die Sendung zurückgeben. Und zum anderen kam vor kurzem ein e-mail von Heinz aus Graz, in dem er mitteilte, daß der steirische Perry Rhodan Stammtisch (sind mittlerweile 9 Leute - ganz schöne Konkurrenz!) beabsichtigt, die Star Trek Ausstellung in Wien zu besuchen und den Tag mit einer Stippvisite im Lokal "Ebbe und Flut" zu beschließen (Perry Rhodan - The Gathering). Aufgrund zu geringen Interesses an der Star Trek Ausstellung und einiger anderer Verhinderungsgründe wurde das Vorhaben dann jedoch kurzfristig abgesagt ( ... als ob der Stammtisch alleine nicht Grund genug wäre, zu kommen ... -eg-). Weitere Absagen erreichten mich auf elektronischem Wege von Daniela, die heute zum Fußball-Derby Austria-Rapid geht, und von Roman, der ... hey, fehlt unentschuldigt!

Finsternis! Totenstille! Kälte! Das waren meine ersten Eindrücke, als ich Punkt sieben Uhr das Hinterzimmer des bereits oben genannten Lokales betrat. Zwei der drei Mißstände konnte ich sofort beheben - die Kälte durch die Bestellung eines Früchtetees und die Finsternis durch das Betätigen des Lichtschalters. Die Totenstille dauerte aber dann nur einige Minuten länger, weil kurz nach mir Alex und Roswitha kamen.

Thema Nummer eins war natürlich die Fernsehsendung über Perry Rhodan und den Wiener Stammtisch. Mehrere hatte jedoch den Bericht noch nicht gesehen, weil sie entweder kein Telekabel oder eine Satellitenantenne haben und erwarteten mit Spannung die geplante Vorführung im Laufe des Abends.

Heute betätigte sich zur Abwechslung einmal Alex als Ausplauderer der aktuellen Handlung, aber zum Glück kamen recht bald Jörg, Karl Heinz, Antje und Arnold, so daß das Weghören etwas leichter fiel. Sah es anfangs nicht so aus, mußten wir mit dem Eintreffen von Michael, Hans und der Wien 1 Reporterin Frau Dr. Noelle und ihrem Kameramann den Tisch auf seine volle Länge ausziehen. Wolfgang und Michael Marcus vervollständigten etwas später die Runde.

Wir plauderten über die Entstehung des Filmes, der durch das Zusammenwirken von Reporterin, Kameramann und Schnitter ein wirklich gelungenes Potpourri zum Thema Perry Rhodan geworden ist. Was man jedoch nicht weiß oder merkt, ist die Arbeit, die dahinter steckt. Tatsächlich wurden für den 7-Minuten-Beitrag mehrere Stunden Filmaufnahmen und Interviews gemacht, von denen dann letztendlich die geeignetsten Stücke herausgenommen wurden.

Nachdem es gelungen war, den im Raum befindlichen Fernseher samt Videorecorder in Betrieb zu nehmen, konnten endlich alle sich selbst und ihr liebstes Hobby im Flimmerkasten betrachten - jö, schau, da bin ja ich ...! Davor sorgte jedoch noch ein Beitrag über einen UFO-Forscher, der ebenfalls in dieser Sendung gelaufen war, für Heiterkeitsausbrüche. Der Star Trek Bericht war zwar auch nicht schlecht, aber der beste war eindeutig der über den Erben des Universums und seine Anhänger (... ich nehme einmal an, beim Star Trek Stammtisch wird man das genau umgekehrt gesehen haben ...). Zwar hätten sich einige noch etwas mehr über den Stammtisch selbst erwartet, aber der Teil mit den Fan-Artikeln und Titelbildern zu den Klängen von "Bridge to Eternity" war auch nicht zu verachten und kam sehr gut rüber. Die Musik im Lokal war übrigens heute auch ganz gut - nach der Titelmusik zu Bonanza und ein paar Elvis-Songs kam immerhin die Rocky Horror Picture Show in voller Länge. Vielleicht sollten wir ja einmal der Wirtin die "Pax Terra" in die Hand drücken ...

Sich heute ein Essen zu bestellen, war nicht ganz einfach, da der Tisch vollgeräumt war mit Romanen, Taschenbüchern, Fotos und Prospekten. Mehrere Hefte wie Terra, Utopia und Atlan sowie Heyne-Bücher von Farmer, Donaldson und Ursula K. LeGuin wechselten den Besitzer, ebenso signierte Kelsner-Bilder, die solange am Tisch herumgereicht wurden, bis sie alle weg waren. Irgendwo war dazu nur die Bemerkung "Tauschbörse" zu hören.

Apropos Bilder - die letzten Titelbilder der Perry Rhodan Romane stießen auf geteilte Meinungen. Der Gucky auf Heft Nummer 1905 von Ralph Voltz sah irgendwie aus wie eine abfotografierte Plüschfigur, hingegen der Gucky auf Titelbild 1906 von Swen Papenbrock machte da schon einen ganz anderen Eindruck.

Auch nicht schlecht war das Originaltitelbild eines Terra-Romanes, das Wolfgang vor einiger Zeit einmal in Deutschland erworben und heute zum Ansehen mitgenommen hatte - etwa A2 groß und direkt gemalt auf eine dünne Holzplatte.

Seit kurzer Zeit gibt es ja jetzt die Perry Rhodan Computer-Spiele. Was man bisher in den Medien und im Internet darüber gelesen hat, war nicht so schlecht - "Operation Eastside" kommt etwa im "Powerplay" recht gut weg, das Thoregon-Adventure soll aber eher was für hartgesottene Fans sein. Michael Marcus ergänzte hier noch, daß man online schon über etliche Bugs und Probleme mit dem Handling nachlesen konnte. In unserer Runde kann noch keiner Erfahrungen mit den Spielen vorweisen. Arnold hat zwar schon "Operation Eastside" zu Hause, jedoch verweigert ihm der PC den Dienst (Böse Zungen könnten jetzt sagen: Der PC weiß schon, warum -eg-). Beim nächsten Stammtisch wird es aber hier sicher schon mehr zu berichten geben.

Wem bisher das Thema 'Comic' abgegangen ist - es war wie jedes Mal auch heute unvermeidlich und gehört einfach schon dazu. Bereits seit Beginn des Abends wanderten mehrere Kataloge mit Angeboten von Originalseiten diverser Comics (Prinz Eisenherz, Micky Maus, Felix, etc., etc.) über den Tisch - wer hätte nicht gerne eine Seite aus seinem Lieblingscomic, vom Künstler signiert und gezeichnet, nur einmal vorhanden, daheim hängen? Voraussetzung ist natürlich, daß die Geldbörse groß genug ist, obwohl man schon äußert ansprechende Originalseiten mit bekannten Comic-Figuren, die von nicht so bekannten Künstlern gezeichnet wurden, um erschwingliche Preise bekommen kann. Tja, und als dann irgendwo das Stichwort "Superman" fällt, ist bereits das nächste Thema losgetreten und zieht sich mit Unterbrechungen und Abschweifungen zu anderen Comics, wie etwa Micky Maus, Anna Stein und - ähem - Morbus Gravis, bis zum Ende des Abends.

Zwischendurch wurde überlegt, wie man wohl die hohen Porto- und Überweisungskosten bei Lieferungen aus Deutschland in den Griff bekommen kann. Teilweise ist es ja bereits so, daß "die Suppe teurer ist als das Fleisch" - dazu gleich ein konkretes Beispiel: Das Rißzeichnungsposter der GLADOR kostet 15,- DM. Das Porto macht 15,50 DM aus. Würde man das Geld nun als 'Euro-Überweisung' auf ein deutsches Bankkonto überweisen, so kostet das 150,- Schilling, also etwa 21,50 Mark. Somit würde das Poster mehr als doppelt soviel an Nebenkosten verursachen. Mögliche Lösungswege: Gemeinsame Bestellungen, Geld in bar im Kuvert schicken und Antje, die demnächst zwischen Deutschland und Österreich pendelt und hier vielleicht irgendwie einspringen kann.

Da wurde bei den letzten Treffen noch gerätselt, wie man wohl am besten den Perry Rhodan Wimpel anbringen kann und hat es behelfsmäßig auch schon auf einer Kerze versucht, doch als ich heute einen entsprechenden Holzständer mitbringe, den ich am Dachboden meiner Firma entdeckt habe, da hat natürlich keiner den Wimpel mit, und so steht die Vorrichtung etwas nackt am Tisch herum. Dafür hat Roswitha einen Perry Rhodan Kugelschreiber mit, den sie zu aller Erstaunen nach der Bemerkung "Jetzt würden wir nur noch einen P.R.-Kugelschreiber brauchen ..." aus der Tasche zieht.

Eines der letzten Gesprächsthemen waren - ich muß es der Vollständigkeit halber leider erwähnen - Überraschungseifiguren, auch kurz Ü-Ei-Figuren genannt. Allerdings beschäftigen wir uns nur indirekt damit, nämlich immer dann, wenn wir diese Dinger unseren Kindern kaufen, aber schließlich will man ja wissen, womit die Kids spielen. Zu "unserer Zeit" hat es halt noch die Plastik-Indianer und Tiere im Linde-Kaffee gegeben, den vielleicht noch einige kennen. Da mußten die Großeltern ganz schön Kaffee trinken, damit man genügend Nachschub zum Spielen bekam! Und manche entdecken diese Figuren nach langer Zeit wieder, wie etwa Karl Heinz, der letztens eine solche in seinem Garten ausgegraben hat (er bestritt jedoch, bewußt danach gesucht zu haben - "verdammt, wo habe ich bloß damals damit gespielt ..."). Auf Börsen werden ja alte Figuren durchaus zu äußerst hohen Preisen gehandelt.

Um 23.00 Uhr erfolgte dann der erste größere Aufbruch. Es ging hinaus in Finsternis, Kälte und Stille - womit sich der Kreis wieder geschlossen hätte!

Als Schlußwort möge heute keine Jammerei über den PC stehen (nicht, weil es nichts zu jammern gäbe, sondern weil es mittlerweile sicher schon fad wird), nein, sondern eine Aussage von Ernst Vlcek in seinem Wien 1 Interview zu den Perry Rhodan Romanen, die auch genauso für den Wiener Perry Rhodan Stammtisch gelten mag: "Es soll unterhalten und Spaß machen." Und das tut es!

 

 

P.R.-Stammtisch April 1998

 

Don't dream, it's over .... oder
Von Kellnern und Legenden

Ein Stammtischabend mit Ernst Vlcek und Kurt Luif

 

"Ich habe mir die Karte gestern abend mal genauer angesehen, und weißt du, was ich gefunden habe? Og hat Recht gehabt! Dieses sagenhafte Objekt gibt es wirklich! Es existiert tatäschlich. Ja! Sieh hier. Das Zeitalter der Legenden!"

"So etwas gibt es gar nicht, das Zeitalter der Legenden!"

"Das gibt es, wenn du nur daran glaubst, Kevin. Sonst hätte es das Oberste Wesen doch hier nicht verzeichnet. Mitten im Zeitalter der Legenden liegt die Festung der ewigen Dunkelheit, und da drinnen, in der Festung der ewigen Dunkelheit, liegt das unglaublichste Objekt, das man sich vorstellen kann."

 

Ganz ehrlich gesagt: So schwer getan bei einem Bericht wie diesmal habe ich mir noch nie - viele interessante Gesprächsthemen, Informationen und auch Eindrücke, die der Besuch der beiden Autoren hinterlassen hat, gingen mir durch den Kopf, ebenso wie absurde Situationskomik und ganz persönliche Momente. Doch es kann und soll an dieser Stelle nicht alles wiedergegeben werden, was diesen Abend wieder zu einem unterhaltsamen Treffen mit Freunden in einer herzlichen und umbeschwerten Atmosphäre gemacht hat.

Zum einen sind die lustigsten Begebenheiten, wenn sie aus der Situationen heraus entstanden sind, an "Außenstehende" nicht wirklich vermittelbar und bestenfalls als lauer Aufguß dazu geeignet, dem werten Leser ein kleines Schmunzeln zu entringen. Und persönliche Gespräche sind ohnehin nicht dazu gedacht, an der Öffentlichkeit breitgetreten zu werden. Außerdem: Dies hier soll ja keine Anleitung zu "Habe-ich-alles-schon-gelesen-kenne-ich-schon-brauch-ich-erst-gar-nicht-hinzugehen" werden, und man will sich ja nicht den letzten Zipfel an Intimität nehmen.

Wer jetzt denkt, daß hier "goldene Brücken" gebaut werden sollen, um nun einen faden, unpersönlichen und kurzen Bericht folgen zu lassen, der wird - hoffentlich! - enttäuscht werden.

Letztens habe ich irgendwo im Vorwort zu den Berichten eines anderen Stammtisches gelesen, daß sich der Schreiber auf Wunsch von "oben" kürzer fassen wird. Einmal kurz hinauf geblickt - da ist niemand mehr! Probleme hinsichtlich der Länge des Berichtes könnte es höchstens aus einer ganz anderen Richtung geben - wenn man einmal die 30 überschritten hat, merkt man schon ab und zu, wie der Kalk zu rieseln beginnt. Das macht sich dann etwa insofern bemerkbar, daß man eine leere CD-ROM Hülle zurückgibt und die dazugehörige CD (in diesem Fall "Operation Eastside") noch daheim im Computer liegt oder man stundenlang eine Videokassette sucht (P.R.-Stammtisch im TV) und nicht findet, und am nächsten Tag entdeckt man sie dann in der Fototasche, die man ohnehin am Stammtischabend mit hatte. Vorsicht ist also die Mutter der Porzellankiste, und deshalb habe ich mir diesmal bereits im Laufe des Abends während einer Fotopause einige Notizen gemacht, und jetzt liegen, mit einigen Ergänzungen, zwei kleine, vollgeschriebene Zettel mit Stichwörtern vor mir.

DIE BESETZUNG

Ernst Vlcek - ein Perry Rhodan Autor, himself

Neil Davenport - Kurt Luif, Autor

Roswitha, Daniela, Roman, Franz, Michael, Michael Marcus, Jörg, Karl Heinz, Wolfgang, Heinz, Thomas, Erich - die Stammtischbesucher

... und in einer Nebenrolle - die Wirtsleute

DER STAB

Regie - alle Anwesenden abwechselnd

Kamera - Daniela, Marcus Michael, Eric

Musik - Elvis Presley, Billy Joel u.v.a.

Produzenten - alle Anwesenden

Ein Abendfilm im Verleih des Perry Rhodan Stammtisches
Copyright 1998. Alle Rechte vorbehalten.

 

ZUM INHALT

 

"Ich glaube, es wäre nun ein guter Zeitpunkt, daß wir versuchen, unser sagenumwobenes Objekt zu finden, Randall."

"Og hat Recht, ich habe die Karte dabei. Kommt Freunde."

"Randall! Wir treiben mitten im Atlantischen Ozean!"

"Es ist egal, wo wir sind. Nur der Glaube ist wichtig. Wir müssen es versuchen! Verlaßt die Planke!"

 

Warten!

Gespanntes Warten!

Kommt ER oder kommt ER nicht?

Nein, nicht der Kellner, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte, sondern ER, der für den heutigen Abend seinen Besuch angekündigt hatte.

Zunächst jedoch begann der Abend eher ruhig. Pünktlich ab sieben Uhr fanden sich die Stammtischgäste ein und begannen, das kleine Hinterzimmer des Lokales "Ebbe und Flut" für einen größeren Ansturm vorzubereiten. Das erste Gesprächsthema war die "Operation Eastside", die bereits bei einigen in der Runde gestartet wurde. Während die einen erst ein paar Wohnhäuser errichtet hatten, waren andere bereits in anderen Sonnensystemen und die ganz Eifrigen hatten schon die ersten Raumschlachten hinter sich. Außerdem ließen sich gewisse Parallelen zum Stammtischabend feststellen: Zuerst baut man ein paar Gebäude, dann werden es immer mehr, man muß sie immer enger zusammenrücken, bis kein Platz mehr ist und dann muß man sie .... nun, soweit ist es nicht gekommen. 14 Leute insgesamt war für den heutigen Abend eine angenehme Zahl an Besuchern, um noch einigermaßen bequem zu sitzen und sich gut unterhalten zu können. Und mehr Fans hätte mein Weitwinkelobjektiv ohnehin nicht geschafft:

Die Stammtischrunde: (von links vorne beginnend im Uhrzeigersinn)
Karl-Heinz, Jörg, Michael, Leerer-Sessel-auf-dem-Eric-gesessen-wäre,
Daniela, Roman, Franz, Roswitha, Thomas, Heinz,
Ernst Vlcek (in action), Kurt Luif
[Michael Marcus und Wolfgang kamen erst kurz nach dem Foto]

Heinz ist wieder aus Graz angereist und berichtet vom dortigen Stammtisch, dessen Besucherzahl wieder um 10% gestiegen ist und mittlerweile elf Personen zählt. Er regt an, im Herbst einmal ein gemeinsames größeres Treffen in der Steiermark zu machen, zu dem man auch Gäste aus Deutschland einladen könnte, und das findet allgemeine Zustimmung.

Michael Marcus hat jede Menge Taschenbücher mitgenommen, die er günstig abgeben möchte. Als die Stöße auf den Tisch knallen, strecken sich reflexartig mindestens sechs Arme nach vorne, um jedoch im nächsten Moment mit langem Gesicht wieder einen Rückzieher zu machen - Star Trek! Daniela und Heinz, die im Rennen bleiben, teilen sich die Bücher dann schließlich brüderlich auf.

Zwei, auf die wir nicht warten müssen, sind Hermann Urbanek und Heimo Fink, die beiden Altleser aus dem TV-Bericht. Heimo läßt sich entschuldigen, Herman, der vor kurzem einen Kurd Laßwitz-Preis bekommen haben soll, war nicht zu erreichen.

Exkurs: Kurd Laßwitz-Preis: Preis der SF-Profis der deutschsprachigen Länder, verliehen für herausragende Leistungen des Vorjahres. Den Sonderpreis 1996 hat übrigens Walter Ernsting für sein Lebenswerk als Autor, Übersetzer, Literarischer Agent, Herausgeber, Lektor und Initiator erhalten.

Apropos Kurd - Jetz kommt Kurt! Zunächst dachten die meisten, es handle sich um einen Altleser, und auch die Tatsache daß er von Ernst Vlcek hierher eingeladen wurde, ging etwas unter. Erst die ehrfürchtige Frage von Michael: "DU bist der Kurt Luif?!" ließ uns aufhorchen und vermuten, daß wir hier nicht bloß einen Fan des Erben des Universums in unserer Runde hatten. Und tatsächlich handelte es sich bei Kurt nicht nur um einen Jugendfreund von Ernst, sondern um einen Autor aus der klassischen österreichischen SF-Szene, der etwa auch unter dem Namen Neil Davenport bekannt ist und ein maßgeblicher Mann bei der Horrorserie "Dämonenkiller" ist. Beinahe wäre er auch noch zum Perry Rhodan Autor mutiert, nämlich im Rahmen der Space Thriller Reihe. Aber immerhin hat er über seine Agentur die Perry Rhodan Romane auf den japanischen Markt gebracht, wodurch er eigentlich auch zur "Familie" gehört.

Kurt erzählte, daß er Ernst schon seit der gemeinsamen Bundesheerzeit vor fast vierzig Jahren kennt. Er gab noch einige Anekdoten aus ihrer Jugendzeit zum Besten und erzählte von den Anfängen der Dämonenkiller-Romane, die sich schließlich zur äußerst erfolgreichen Serie entwickeln sollten.

 

"Jetzt sind sie im Netz!"

"Oh, das habt ihr sehr gut gemacht, Meister."

"Jetzt fühle ich mich plötzlich rundum zufrieden."

"Wollt ihr, daß ich sie raufhole, Meister?"

"Ja, Benson. Transferiere sie sofort in die Zeit der Legenden."

 

Und dann kam ER. Ganz ohne Donnergrollen, ohne Leuchterscheinungen oder sonstigen Firlefanz. Eben so, wie man ihn schätzt. Das vertraute "Du" war zwar bei der Begrüßung etwas ungewohnt, aber im Fankreis absolut üblich und vermittelt einem das Gefühl, es hier nicht mit einem "Außerirdischen" tun zu haben. Ernst Vlcek.

Außerdem hatte er die Lacher des Abends auf seiner Seite, als er bei einem gerade kommenden Fan, Karl Heinz, der zugegebenermaßen ein weißes Hemd und eine dunkle Hose anhatte, eine Gulaschsuppe bestellte und dann einen fragenden Blick warf, als dieser sich nach einer kurzen Begrüßung an den Tisch setzte. Als die Situation aufgeklärt wurde, meinte er trocken: "Und ich habe mich schon gewundert, warum der kein Ohrwaschl rührt ..."

Dann bestellte uns Ernst schöne Grüße von Walter Ernsting, den er gemeinsam mit KNF besucht hatte. Walter geht es gesundheitlich sehr gut, und Klaus hat mit ihm sogar ein längeres Interview gemacht.

Worum es im Laufe des Abends öfters ging, waren die Anfänge der SF-Szene und der Perry Rhodan Serie. Ernst und Kurt erzählten von ihrer gemeinsamen Jugendzeit, Con-Treffen oder Erlebnissen mit Axel Melhardt (Jazzland), der ja bekannterweise auch ein guter Freund der beiden ist.

Und jeden, der auch nur ein klein wenig eine artverwandte Seele in sich trägt, wird dabei eine leichte Wehmut überkommen, diese glorreichen Pionierjahre der SF nicht miterlebt zu haben und dabeigewesen zu sein. Aber vielleicht ist ja diese Sichtweise auch nur eine Frage des eigenen Alters des außenstehenden Betrachters, die gute alte Zeit zu glorifizieren und mit der rosaroten Brille zu betrachten. Trotzdem: Der Nimbus, der einem Autor oder einem anderen Künstler anhaftet, wird zwar gestern wie heute und morgen ein ähnlicher sein, aber wahrscheinlich war es früher trotzdem so, daß man ganz einfach unbeschwerter an gewisse Dinge herangegangen ist, daß mehr Dinge möglich waren und auch ganz anders wahrgenommen wurden - es war ganz einfach eine Pionierzeit, die in Verbindung mit den "Sweet Sixties" so nie wieder kommen wird.

Konrad Schaef schrieb im Geburtstags-Con-Buch 1996 etwa: "Es war eine fantastische Zeit, mit fantastischen Leuten ... Die Namen derer, die sich damals im deutschen Fandom tummelten, sind Legion und Legende zugleich." Und nun saßen gleich zwei solche Legenden hier bei uns am Tisch!

Ernst war stilecht mit einem Perry Rhodan Sweat-Shirt gekommen. Die beiden Perry Rhodan Feuerzeuge, die er bei sich hatte, fanden jedoch rasch einen Abnehmer, und so mußte er sich das von Kurt ausborgen - allerdings nur so lange, bis man auch dem das begehrte Sammlerstück abgeluchst hatte.

Dann begann die große Fragestunde. Roman ging in die Offensive und löcherte Ernst nach dem Fortgang der Handlung und den Ausblick ab Nummer 2000. Zusammenfassend kann man folgendes sagen: Perry Rhodan wird Band 2000 überleben, die Basis wird explodieren und Gucky wird, wie schon vor langer Zeit einmal angekündigt, doch nicht sterben ("Das haben's mir nicht erlaubt ..."), stattdessen aber ES. Hoppla, hoffentlich wurde da jetzt nicht zuviel verraten ...

Ernst hielt sich ja äußerst vorsichtig zurück mit seinen Äußerungen, da er zuletzt einmal frühzeitig ausgeplaudert hatte, daß es in Heft Nummer 1900 einen Plan von Terrania geben wird. In der Hitze des Gefechtes entschlüpfte ihm dann aber doch noch eine unbedachte Anmerkung über das, was Michael Rhodan von Shabazza bekommen hat, nämlich .

(Anmerkung der Red.: Diese Bemerkung mußte leider gestrichen werden, damit Ernst nicht wieder von Klaus "seine Watschn" bekommt ...).

Zwischendurch gab es nur eine kleine Störung vom Wirt. Nachdem ihm mehr als ein Dutzend Bestellungen, die wir während der vergangenen Stunde gesammelten hatten, alle zugleich an den Kopf geworfen wurden, meinte er nur: "Ich bringe jetzt einfach einmal etwas, und dann schauen wir, was fehlt ..."

Nachdem alle so einigermaßen versorgt waren, gab es einige Unmutsäußerungen über den "Waachbruader" (Übersetzung für die Nicht-Wiener-Leser: weicher Bruder) Perry Rhodan und Julian Tifflor, den Waschlappen ersten Ranges. Ernst meinte, daß die beiden durchaus wieder etwas mehr Härte zeigen müßten. Michael Rhodan in seiner neuen Rolle kam jedoch sehr gut an. Im Zuge dieses Gespräches wurde wieder einmal, auch für alle, die es nicht wissen wollten, die aktuelle Handlung ausgeplaudert, ohne daß jemand "Spoiler 1900" gerufen hätte (spoil = Spaß verderben, berauben, entblößen)

Aber eines konnten die Verräter vom Dienst nicht preisgeben, und der, der es gekonnt hätte, hat geschwiegen (du kannst aufatmen, Klaus!), nämlich die Antwort auf die Frage, wer der alte Bekannte sein wird, der demnächst in der Handlung auftauchen soll. Es gibt zwar Vermutungen, die von einem tiefgefrorenem Lemy Danger, der wieder aufgetaut wird bis hin zu Moira gehen, doch die erscheinen allesamt nicht sehr glaubwürdig. Lassen wir uns also überraschen!

Auch über den Willi Voltz Storywettbewerb wird gesprochen, bei dem ja Ernst auch einer der Juroren ist. Hier muß er sich besonders zurückhalten, haben doch einige der Stammtischrunde Geschichten eingeschickt. Die besten zehn Geschichten stehen schon fest, und noch können Deutsche, Österreicher und auch Schweizer hoffen, die Siegerstory geschrieben zu haben.

Dann wird ein Geheimnis gelüftet, das eigentlich nie eines war - Siela Correl ist die Tochter von Bully (oder doch nicht?).

Kein Geheimnis sind allerdings die Autorenkonferenzen und Exposé-Treffen, die regelmäßig stattfinden. Robert und Ernst kommen gut miteinander aus und teilen sich die Arbeit. Außerdem haben sie KNF mit der Galaxis Da Glausch einen kleinen Schrecken bereitet, und Ernst erzählte bereitwillig, wie es zur Entstehung der Wortschöpfung kam. Aber es gibt noch mehr solcher Beispiele, wie etwa den Galornen Doni Bolster, von dessen Namensvorbild Horst Hofmann ein begeisterter Anhänger sein soll. Und, ich kann mir nicht helfen, aber der Fothok Fleissnerrg erinnert mich auch verdammt an jemanden ... ("Boldi" Bollhöfener ist es nicht).

Die Technik soll wieder eine etwas stärkere Rolle in der Serie spielen. Ab Band 1950 möchte man wieder mehr die Camelot-Technik einfließen lassen, aber an einem wirklichen Techniker und Physiker wird es weiterhin fehlen.

Daß der "Vurguzz" schon älter als die Perry Rhodan Serie selbst ist, wußte ich allerdings nicht. Kurt erzählte uns über einen Zahnarzt namens Ettl, der das Getränk im Jahr 1956 kreiert haben soll. Na ja, vielleicht ist ja den Heften einmal statt eines Posters ein kleines Probefläschen beigelegt (Abgabe des Heftes dann aber nicht unter 18 Jahren!).

Dann kamen wir zu einem Thema, das kommen mußte: die Dscherro! Obwohl die Dscherro bei mir gerade noch in den letzten Zügen liegen und ich außerdem versehentlich in einem Glossar gelesen habe, daß sie -SPOILER 1898!!! - mitsamt ihrer Burg explodiert sind, ist das für die meisten Anwesenden Schnee von gestern. Grundsätzlich haben die Geschichten um die wilden Horden bei der Mehrheit Anklang gefunden, als störend wurde nur die Tatsache empfunden, daß die Terraner derart hilflos reagiert haben. Aber wie gesagt, das ist Schnee von gestern, und beim nächsten mal sind sie sicher klüger, die Terraner.

Ein längerer Diskussionspunkt sind die Fan-Kritiken, die ja teilweise Formen annehmen können, die schon beinahe in einer persönliche Beleidigung gipfeln. Wie gehen die Autoren damit um? Eines dürfte klar sein, und das habe ich auch bei mir auf der Schreibunterlage stehen: Schlechte Kritiken sind besser als gar keine Kritiken! Ernst meint, daß man schon einiges einstecken können muß, vor allem dann, wenn man die Kritiken der Leser, egal, ob sie jetzt in Briefform oder aus dem Internet kommen, in Kopie auf den Schreibtisch bekommt - aha, neun von fünfzehn Schlechtpunkten für den letzten Roman, immerhin um einen Punkt verbessert seit vorigem Mal!

Was man denn mit Kallia Nedrun sonst noch vorgehabt hätte, wollen einige wissen. Welche Sprache hat sie gesprochen? Das bleibt eines der ungelösten Rätsel.

 

"Er hat uns gefunden! Wir müssen hier weg!"

 

Erst nach über drei Stunden verabschiedet sich Ernst vom Stammtisch und hinterläßt eine befriedigte Fan-Runde. Zu späterer Stunde, in kleinerem Kreis, gibt es dann noch Gelegenheit, mit Kurt, der noch ausharrt, etwas über die Materie und die Szene zu sprechen, wobei jetzt eher die "Spezialisten" am Werk sind. Die anderen tauschen Internet- und Homepage-Erfahrungen aus oder prügeln sich mit einem Zuckerstreuer über Fußballergebnisse. Um Mitternacht erfolgt schließlich der allgemeine Aufbruch. Marcus Michael verkündet noch schnell, daß das nächste Treffen aufgrund des Feiertages am 1. Mai um eine Woche nach hinten verschoben wird, also auf den 8. Mai 1998.

 

"Wessen Jacke ist das hier?"

"Meine, Herr. Sie gehört mir, Herr."

"Ein unordentlicher Junge bist du. Unterschreibe, hier.
Fertig? Gut. Also dann, wieder zurück. Die Schöpfung ruft. Ich darf nicht noch mehr Zeit verlieren. Sonst sagt man mir nach, ich hätte die Kontrolle verloren und schreibt es der Evolution zu."

"Herr, was wird denn aus meinem Freund? Darf er nicht mitkommen?"

"Nein, selbstverständlich nicht. Das hier ist kein Schulausflug!"

"He, geht nicht weg! He, ihr könnt mich doch nicht allein lassen, bitte! Wartet! He, laßt mich nicht allein. He, hilfe. Kommt zurück, hilfe! Hilfe, laßt mich nicht allein, laßt mich nicht allein!"

 

Kein Feuer. Kein Rauch. Nur die kühle Nachtluft, die uns umfängt. Das Alltagsleben hat uns wieder!

[Anmerkung: Die fett-kursiven färbigen Textpassagen wurden dem Film "Time Bandits" entnommen]