WERBUNG IM P.R. ROMAN

"Werbung ist die Kunst, auf den Kopf zu zielen und die Brieftasche zu treffen."

(Vance Packard, amerikanischer Publizist)

Auch die Perry Rhodan Leser bleiben von einem "Kopf-Schuß" der Werbung nicht verschont. Wahrscheinlich konnte und kann es sich kaum ein Print-Medium leisten, keine Werbeeinschaltungen zu bringen, vor allem dann, wenn das Heft, die Zeitung, der Roman oder das Buch zu einem vernünftigen Preis erschwinglich sein soll. Einer solchen Werbekampagne muß jedoch eine genaue Planung und Recherche vorangehen, denn schließlich wird es wenig Sinn machen, auf die Köpfe von Bussibär-Lesern zu zielen und in den Heften Rasierwasser anzubieten. Und gerade aus dieser "Zielgerichtetheit" der Werbung läßt sich sehr schön die typische Lesergruppe eines Mediums ermitteln, vorausgesetzt, daß die werbende Firma mit ihren Maßnahmen nicht völlig falsch liegt.

Wie jedesmal werden dem vorliegenden Artikel mehrere Annahmen zu Grunde gelegt:

1. Jede Firma, die ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen möchte, muß Werbung machen (ausgenommen vielleicht höchstens ein Friedhof ...)
2. Die Werbung muß in einem Medium gemacht werden, das so viele Personen wie möglich anspricht.
3. Die Zielgruppe des Mediums muß mit der Zielgruppe des Produktes so gut wie möglich übereinstimmen, d.h. wenn zB. Modellbauflugzeuge angeboten werden, muß sich der angesprochene Personenkreis für Flugzeuge und Bastelarbeiten interessieren, und wenn das Produkt teuer ist, müssen die Personen noch dazu über ein bestimmtes Einkommen verfügen; die Suche nach einem Vorstandsdirektor wird in einem gehobenen Wirtschaftsblatt zu finden sein, etc.
4. Aufgrund der Werbung in einem Print-Medium kann man somit den Leserkreis sehr genau bestimmen und sich ein Bild der Zielperson, in diesem Fall des typischen Perry Rhodan Konsumenten, machen.

Damit NOW! nicht in Verruf kommt, Schleichwerbung für die Firma P**ME*S zu machen (noch dazu unbezahlte!), findet man diesmal hier keine Bilder von leichtbekleideten Damen, sondern die Abbildung einiger Schiebebilder, die als Jubiläums-Überraschung für alle Perry Rhodan Freunde im diesmal betrachteten Jahr angeboten wurden:

Diese Bilder gab es von Perry, Bully, Atlan und Gucky im Fünffarbendruck. Aufziehbar auf jedes Material (Papier, Holz, Glas, Eisen, Lack, Kunststoff). Der Preis pro Einzelbild betrug DM -,40/ ATS 2,80, pro Bogen mit allen vier Motiven DM 1,50/ ATS 10,50. Die Größe des Gucky-Bildes war ca. 5x8 Zentimeter

Doch nun zum dritten Teil der Betrachtungen mit Nummer 200 aus dem Jahre 1965!

Help! Die ganze Welt ist im Beatles-Fieber, und die Parole der Blumenkinder ist "Make love, not war!" In London stirbt Winston Churchill und in Chamonix wird der Montblanc-Tunnel als längster Straßentunnel der Welt eröffnet. Perry Rhodan jedoch erschließt der Welt einen ganz anderen Weg - die Straße nach Andromeda! Hier wieder einige Auszüge aus dem Roman, in dem erstmals der Haluter Icho Tolot auftauchte:

"Hei, Großer, wie ist die Luft da oben?" schrie Gucky, der plötzlich zwischen den Beinen des Haluters aufgetaucht war. Der Mausbiber hatte die Arme in die Hüften gestützt und den Kopf weit in den Nacken gelegt. "He, hier bin ich, Großer. Ich habe mich dazu entschlossen, dir nichts zu tun. Du darfst mich auf den Arm nehmen."

"Die blauen Riesen stehen in der Form eines genauen geometrischen Sechsecks im Raum. Haargenau, Sir! Abstand zwischen den einzelnen Sternen etwa 5,4 Millarden Kilometer. Das von ihnen gebildete Sechseck könnte nicht vollkommener sein. Das sieht aus, wie eine mit besten Geräten gezeichnete Graphik!" - "Sind Sie übergeschnappt?" fiel Oberstleutnant Brent Huise ein.

"Die ... die Biester sind verschwunden, Sir", stotterte er. "Die sind wohl von unseren Feldern angelockt worden, wie?" - "Wie schön, daß Sie es auch bemerken, mein Freund", entgegnete Rhodan. "Würden Sie die Liebenswürdigkeit haben, drei müden Männern ein Shift zu schicken? Ja ...? Das ist aber nett. Vielen herzlichen Dank, Herr Oberst."

"Spätzünder, wenn Sie nicht in einer Sekunde verschwunden sind, dann stelle ich Sie zum Geschützreiniger ab", brüllte der Erste Offizier.

Im Perry Rhodan Heft Nummer 200 finden sich insgesamt 24 Werbungen, die sich folgendermaßen verteilen:

Auch diesmal gibt es ein buntes Sammelsurrium an Werbeeinschaltungen zu entdecken. Dadurch ist es nicht schwierig, den typischen Perry Rhodan Leser des Jahres 1965 zu charakterisieren:

Aussehen: Der typische Perry Rhodan Leser ist diesmal - eine Leserin, wenn auch nicht immer eindeutig als weibliches Wesen zu erkennen! Sie hat Schönheitsprobleme jeglicher Art und ist geprägt von Gegensätzen: wenige Haare am Kopf - viele im Gesicht und auf den Beinen; kleine Brust - großer Bauch; Sommersprossen im Gesicht - Warzen auf den Füßen; u.s.w. Verhalten: Wenn sie ausgeht, führt sie eine Waffe mit sich (obwohl das Aussehen schon Waffe genug sein müßte), daheim kocht sie, liest Krimis und sammelt Briefmarken. Außerdem hat sie einen lukrativen Heimarbeit-Job angenommen, um sich eines Tages ihr Traumboot kaufen zu können: Telefonsex. Da sieht man nicht, wenn sie errötet, und seit sie auf die bewährte Leon-Hardt Methode zurückgreift, ist auch die Sprechangst vor dem anderen Geschlecht kein Problem mehr!