Merlin, der Zauberer

 

3. FILM + SF
BÖRSE

 

Wie schon bei der letzten Comic-Börse am Muttertag war auch diesmal bei der 3. Film- und Science Fiction Börse der Termin schlecht gewählt - langes Wochenende, Wien-Marathon, halbwegs schönes Wetter und Formel-I Lauf in Monaco. Dementsprechend gering waren sowohl das Aufgebot an Händlern als auch das der Besucher der Börse, die in die Längenfeldgasse 13 - 15 im 12. Wiener Gemeindebezirk kamen. Zum ersten Mal konnte man kurz nach 10.00 Uhr noch einen Parkplatz vor dem Gebäude finden und mußte sich nicht in eine lange Warteschlange einreihen.

Dafür war der Eintrittspreis höher als beim letzten Mal - S 35,-/ DM 5,-. Im obligatorischen Plastiksackerl fand sich diesmal als Gimmick eine alte McDonalds-Werbefigur aus dem Film "Flubber". Am Handstempel prangte das Konterfei von Goofy, dankenswerter Weise wurde eine gut wasserlösliche Stempelfarbe verwendet, damit die Bürokollegen am Montag nicht wieder komische Fragen stellen.

Beim Betreten des Gebäudes zunächst gähnende Leere. Die ersten beiden kleineren Räume waren vollkommen leer, nur im großen Saal standen in äußerst lockerer Anordnung die Händlertische, wobei auch hier noch nicht alle besetzt waren. Die Aufteilung zwischen SF- und Film-Ständen dürfte ziemlich gleich gewesen sein, allerdings hatte man den Eindruck, daß bei den Händlern mit Film-Utensilien mehr los war als bei den anderen, die eher gelangweilt auf ihren Stühlen saßen. Auch fehlten heute einige deutsche Händler. Wer übrigens selbst einmal Lust verspürt, sich hinter einen oder mehrere dieser Tische zu stellen - der Laufmeter kostet S 250,-/ DM 35,-.

1. Abteilung FILM

Für Filmfreunde gab es viele Programme, Kinoplakate und Autogrammkarten. Ins Auge stach hier etwa ein goldfarben gerahmtes Bild mit mehreren Unterschriften der Enterprise-Crew. Weiters gab es Videokassetten und auch Original-Filmrollen, Standfotos und sogar alte Kinokarten zu kaufen. Umfangreich war das Angebot zum Sammelgebiet Karl May - auffallend viele Hörspielplatten von Winnetou, Karl May Bücher verschiedener Serien und Quartettkarten. Diese Kinderspielkarten gab es übrigens auch zu vielen anderen Filmen, wie etwa Daktarie, Lassie oder Flipper. Und wen es interessierte, der konnte auch eine Pressinformation zum Film "Der weiße Hai" bekommen.

Dazwischen findet man immer wieder allerlei Krimskrams, der von den Händlern auf die Tische dazugepackt wird, obwohl er eigentlich nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Thema steht. Auch einige Kisten mit Comics, die auf dieser Börse eigentlich verpönt sind, waren versteckt zwischen anderen Dingen zu finden.

2. Abteilung SF

Der SF-Fan konnte mit etwas Glück auch fündig werden. Das Angebot an Romanen war heute allgemein sehr gering, lediglich auf dem Gebiet Perry Rhodan wurden ein paar Mal Romane ab Nummer 29 bis hinein in die 300er angeboten, zu Preisen zwischen S 10,-/ DM 1,50 und S 20,-/ DM 3,-. Weiters gab es einige Silberbände sowie den "großen" Silberband, den Perry Rhodan Weltraumatlas. Auch Taschenbücher gab es diesmal nicht allzu viele. Lediglich zwei Tisch sind hier im besonderen aufgefallen. Stark vertreten waren natürlich die Figuren und sonstigen Utensilien zum Basteln oder Zusammenbauen, wie etwa Raumschiffe oder UFO's. Dafür waren Sammelkartenspiele und Trading-Cards nur sehr vereinzelt zu finden. Irgendwo lagen Quartettspiele von "Raumschiff Orion" und "Star Wars", und ein Händler hatte mehrer alte Klebealben am Tisch, wobei sich auch eines zum Film "Das Schwarze Loch" fand, allerdings nicht vollständig.

3. Perry Rhodan

Was wurde aus dem Perry Rhodan Universum angeboten?

Wie bereits oben erwähnt, gab es mehrer Romane der ersten Zyklen in annehmbarem Zustand, jedoch keine ganz niedrigen Nummern. Ebenfalls schon angesprochen, der P.R. Weltraumatlas Band 1, von dem es aber meines Wissens nie einen zweiten Band gegeben hatte. Taschenbücher - keine, Sammelkarten - keine, Silberbände - an einer Hand abzählbar, Leihbücher - keine, sonstige Utensilien - keine. Ein Händler hatte eine kleine Kiste Atlan-Romane, die aber in dieser Zusammensetzung schon auf der letzten Börse gestanden ist.

Über das Angebot an interessanten Sammelstücken hinaus erfüllen solche Börsen natürlich auch noch ganz andere Funktionen, wie etwa der Austausch von Informationen zwischen Händler und Sammler sowie zwischen den Sammlern sowie das Knüpfen neuer Geschäfts- und Tauschbeziehungen. Für die Händler ist es in gewisser Hinsicht Werbung für ihr Geschäft, für die Sammler ist es eine Erweiterung bzw. Bereicherung der Möglichkeiten, ihre Sammelgebiete zu komplettieren. Und außerdem trifft man hier Gleichgesinnte , mit denen man schon mal auf einen Kaffee und ein Pauderstündchen in das Buffett geht, das ebenfalls im Gebäude ist (ein Glas Orangen-Juice kostet übrigens S 18,-/ DM 2,50 und eine Melange S 25,-/ DM 3,50)

 

Fazit: Wenige Händler, wenige Besucher, wenige Angebote. Wer nur hingeht, um bestimmte Sammelobjekte zu finden, wird sicher enttäuscht sein. Trotzdem kann man immer wieder interessante Stücke aufstöbern.

 

Für dieses Jahr ist noch eine derartige Veranstaltung geplant:

4. Film + SF Börse am 8.11.1998 in 1120 Wien, Längenfeldgasse 13-15 von 10.00 bis 16.00 Uhr

Weitere beworbene Veranstaltungen: Natürlich die 16. Wr. Kohlmus Comic und Figuren Börse am 11. Oktober 1998 am selben Ort von 10.00 bis 17.00 Uhr.