Der Erbe des Universums

 

SF-BÖRSE
IN WIEN

 

Tatort Science Fiction Börse in Wien: Ein großes Con-Poster im Eingangsbereich, im Saal zwei Laufmeter Tisch, auf denen sich ausschließlich Perry Rhodan Artikeln befinden, noch ein Con-Poster, ein großes Perry Rhodan Werbeposter, Ausgaben der SOL, Flyer zum Welt- und zum Wien-Con, Infos über die PRFZ, ... sah recht gut aus, der Stand, da vergaß man sogar die mühsame Bananenkistenschlepperei davor und danach.

Das Hauptziel, Spaß zu haben und Werbung für Perry Rhodan und den Con im Oktober zu machen, wurde jedenfalls erreicht. Die Nebenbedingung, zumindest die Unkosten für den Stand hereinzubekommen, wurde Dank einiger kauffreudiger Fans auch erfüllt, was will man mehr?

Jeder Quadratzentimeter des Tisches war vollgepackt mit Doubletten von Heften, Büchern, Rißzeichnungsbänden, CD's, Figuren, Comics und Werbematerial. Gleich daneben - Kiste an Kiste sozusagen - ein guter alter Bekannter, Hermann Urbanek. Allzuviel Zeit zum Plaudern blieb jedoch nicht, da die Börse nach einer längeren Sommerpause relativ gut besucht war - zwar nicht so gut wie die Comic-Börse, aber doch. Abgesehen von einigen Freunden und Bekannten - Martin, Wolfgang, Michael, Gerhard, Robert, Walter Kraus mit Familie - kamen auch andere Besucher oft nur zum Stand, um zu plaudern oder sich Info-Material mitzunehmen. Die SOL ging weg wie die warmen Semmeln, die Werbeplakate hatte ich vorzugsweise an Kinder verteilt und gezählte 20 (!) Leute nahmen sich einen Info-Flyer vom Austria Con II mit. Und eines der großen Austria Con II Ankündigungsplakate habe ich .... ähem, um 20 Schilling verkauft (wenn das der Bolli wüßte ...). Das Paket mit Werbematerial von VPM aus Deutschland war jedenfalls ein voller Erfolg, und die Gäste freuten sich natürlich um so mehr, daß das ganze gratis war (bis auf das ... ähem, Con-Plakat).

Gerade, als ich meine Frankfurter mit Senf essen wollte, tauchte ein Reporter vom Profil (das ist eine renommierte österreichische Zeitschrift) auf und wollte für einen Artikel einiges zu Perry Rhodan, der Unsterblichkeit und Grundfragen der Science Fiction in Erfahrung bringen. Zum Glück war noch Wolfgang zur Unterstützung da, und gemeinsam haben wir versucht, das P.R.-Universum ansprechend auszubreiten. Vielleicht wird für den Artikel sogar das Titelmotiv des Cons abgedruckt, wäre ja eine schöne Sache. Auch Hermann Urbanek war als SF-Experte gefragt, und mit Ernst Vlcek soll es wahrscheinlich demnächst ein Interview geben.

Mehrere interessierte Besucher ließen meine Würsteln vollends kalt werden, aber man freut sich natürlich, wenn etwas los ist und man nicht einsam hinter dem Tisch sitzt. Recht gut verkauften sich Atlan Romane mit höheren Nummern, 1400er Perry Rhodan Romane, Taschenbücher und einige Nick-Piccolos. Liegengeblieben sind hingegen Rißzeichnungsbände, eine Gucky-CD, fast alle P.R.-Romane, die Single "Ich würd' so gerne Perry Rhodan sein" und einige Zinnfiguren. Auch den silbernen Weltraumatlas, bei dem einige Seiten fehlten, mußte ich wieder nach Hause schleppen, obwohl einige Leute interessiert darin herumgeblättert hatten.

Ein Mädchen zog sich den Atlan Band Nr. 14 aus der Kiste und meinte, sie hätte so etwas noch nie gelesen, worauf ich ihr sicherheitshalber noch zwei Perry Rhodan Romane dazu schenkte. Zwei Atlan Hardcover vom Bernt Verlag wurden auch öfters in die Hand genommen, aber ein Käufer fand sich leider nicht. Ein älterer Herr bot Perry Rhodan Romane zum Verkauf an, ein anderer erzählte über seine Jugendzeit mit Perry & Co.

Mit einem der Besucher diskutierte ich über die Vertriebspolitik der Perry Rhodan Nebenprodukte - viele sind in Österreich einfach nicht zu bekommen, wie etwa zuletzt die Atlan Traversan-Bücher oder die Neuauflage der alten Hörspiele auf CD. Da entsteht dann leicht der Eindruck, daß diese Dinge zu wenig erfolgreich sind, als daß sie überhaupt in unsere Geschäfte kommen. Auch die Gucky CD's waren nur einmal kurz in einem Elektronikmarkt zu sehen, dann nicht mehr. Und die Gucky-Bücher findet man nicht im Regal eines Buchgeschäftes, sondern bestenfalls auf Bestellung, sofern man natürlich weiß, daß es dieses Buch gibt.

Ob H. G. Francis zum Con kommt, möchte jemand wissen ("Das ist ja der, der auch die Commander Perkins Hörspiele gemacht hat ..."). Nein, leider nicht, stattdessen kommt Hubert Haensel - "Wer ist das?" Nun ja, offenbar ein Fan, der in letzter Zeit nicht viel gelesen hat.

Was gab es sonst noch auf der Börse? Überraschender Weise boten auch einige andere "Händler" Perry Rhodan Romane an, teilweise komplette Zyklen oder auch tschechische Ausgaben und viele Silberbände, die man bereits ab S 40,- /DM 6,- erstehen konnte. Bei den Romanen war ich mit S 5,- /DM 0,70 sicher der billigste im Saal, andere boten die Hefte bis zu S 12,- /DM 1,70 an und warfen besorgte Blicke auf meine Preiszettel.

Ansonst fand man viele Videokassetten, Star Wars Figuren, Quartettkarten, SF-Taschenbücher und natürlich auch Kinoprogramme, Autogramme und diverse Materialien über Kinostars, weil die Börse ja zum Teil den Cineasten gewidmet war. Aber auch Sailor Moon tummelte sich herum, alte Leihbücher warteten in Kartons auf Käufer und Trading Cards lauerten auf potentielle Sammler und Spieler.

Die Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr verging relativ rasch. Die Spitzen waren um 11:00 und um 13:00 Uhr, ab 15:00 Uhr waren nur mehr zwei oder drei Besucher am Stand. Die Geschäfte gingen heute aber recht gut, wie man in Gesprächen mit einigen Händlern erfahren konnte. Auch die aus Deutschland angereisten Händler machten einen zufriedenen Eindruck - neben dem Verkauf nutzten einige den Wien-Aufenthalt gleich dazu, um Freunde zu treffen oder um Versandkunden einmal persönlich kennenzulernen.

Natürlich gab es auch eine kleine improvisierte Con-Besprechung auf der Börse. Wolfgang brachte mir das Vorwort für das Programmheft mit, und ich zeigt ihm die ausgearbeiteten ersten Seiten desselben. Michael kündigte noch einen Bericht über die Fan-Szene an, und mit Robert M. Christ plauderten wir über die Filmvorführungen, die wir ja jetzt auf Samstag und Sonntag verteilt haben.

Um halbvier Uhr schließlich begannen wir, zusammenzupacken, kamen aber trotzdem erst um vier Uhr weg. Zwischendurch mußte ich noch einmal einen Karton mit Perry Rhodan Heften auspacken, weil jemand eine bestimmte Nummer suchte (war natürlich nicht dabei) und auch ein Thoregon-Plakat von Casaro wurde ich noch los. Die wirklich schweren und voluminösen Dinge mußte ich leider wieder mitnehmen, aber eigentlich hatte ich schon vorher damit gerechnet. Im Gegensatz zu den professionellen Händlern, die alle mit Karren und Wagerln unterwegs waren, mußte ich meine Kartons mühsam Stück für Stück zum Auto schleppen.

Wenigstens war ich heute mehr mit dem Verkaufen als dem Kaufen beschäftigt. Meine Ausgaben hielten sich deshalb sehr in Grenzen, außer bei den ersten drei "Dino-Land" Romanen und einem Commander Scott Heft, das ich schon lange suchte, blieb meine Geldbörse verschlossen. Aber ich möchte wetten - beim nächsten Mal werde ich als Besucher sicher wieder mehr ausgeben als ich heute eingenommen habe. Das allerdings nicht am 19. Dezember 1999, wo die 7. SF- und Film-Börse stattfindet (P.R.-Fans wissen, warum), sondern erst am 9. April 2000.

Eigentlich ist mir erst am Abend aufgefallen, daß der heutige Tag ganz schön anstrengend war, nicht zuletzt durch den Transport der Materialien über zwei Stockwerke ohne Aufzug. Aber ich denke, es war ein recht schöner Erfolg und erinnert mich irgendwie an den Perry Rhodan Stand, den wir vor längerer Zeit einmal in der Hofburg hatten. Ja, ja, was tut man nicht alles für sein Hobby?

Die Wiener Film- und Science Fiction Börse findet drei Mal pro Jahr in der Längenfeldgasse 13-15 im 12. Wiener Gemeindebezirk statt. Die Öffnungszeiten sind 10:00 bis 16:00 Uhr, der Eintritt kostet ATS 35,-/ DM 5,-. Der Laufmeter Tisch kostet ATS 250,-/ DM 35,70 und anmelden kann man sich bei Thomas Kohlmaier, 1100 Wien, Herzgasse 80/18 (Tel.: 01/31 92 709)
Nächster Termin: 19.12.1999
Weitere Termine für 2000: 9.4., 1.10., 17.12