Der Erbe des Universums

 

P.R. STAMMTISCH
IN WIEN

 

Nachdem sich in letzter Zeit rund um Perry Rhodan, der größten SF-Serie der Welt, wieder vermehrt Stammtische gebildet haben, konnten auch die österreichischen Fans nicht zurückstehen - der Wiener Perry-Rhodan-Stammtisch findet jeden ersten Freitag im Monat im Beisl "Ebbe und Flut" statt. Ab 19:00 Uhr trifft man sich in der Kaiserstraße 94 im 7. Wiener Gemeindebezirk. Die bisherigen Höhepunkte waren der Besuch von Susan Schwartz und Ernst Vlcek anläßlich des "Osterspazierganges 1997 in Wien", die Dreharbeiten vom Fernsehsender Wien 1 anläßlich einer Sendung über Science Fiction, der Besuch von Ernst Vlcek und Kurt Luif sowie zuletzt ein Treffen von fast 30 Fans mit Klaus N. Frick und Ernst Vlcek.
(Achtung: Interessierte Besucher fragen sicherheitshalber bei Michael unter 01-5235402 oder Eric nach, da manchmal ungünstige Termine verschoben werden oder das Lokal in den Sommermonaten etwas später aufsperrt!)

 

Stammtisch vom April 1999

Stammtisch vom Mai 1999

Stammtisch vom Juni 1999

Stammtisch vom Juli 1999

Stammtisch vom August 1999

Stammtisch vom September 1999

 

P.R.-Stammtisch April 1999

 

Da steh' ich nun, ich Armer, vor dem Tor, und kann nicht rein, wie schon so oft zuvor.
(Zitat aus Goethes "Faust")

"Aus Schaden wird man klug", sollte man meinen, doch das gilt nicht für den Wiener Perry Rhodan Stammtisch. Mittlerweile haben wir es schon zum dritten Mal geschafft, vor verschlossenen Türen zu stehen, weil in unserem schier grenzenlosen Optimismus (oder Dummheit?) keiner daran gedacht hat, anzurufen, ob denn an diesem Karfreitag wirklich geöffnet sei.

Und so stand ich nun da, einsam und verlassen, starrte auf das Schild und ärgerte mich, daß ich gerade heute früh dran war und mich trotz der Osterfeiertage keine rote Ampel und kein Stau aufgehalten hatten. Komisch, sonst bin ich fast nie der Erste.

Nach drei Minuten (glaube ich zumindest, denn ich hatte keine Uhr dabei) begann ich, mit meinem Schicksal zu hadern. War der Stammtischabend doch verschoben worden? Nein, ich hatte doch extra Michael gefragt, aber je mehr Zeit verstrich, um so unsicherer wurde ich. Leider gab es hier weit und breit keine Telefonzelle, und ein Handy habe ich bisher immer erfolgreich verweigert.

Zum Glück war es nicht kalt, und so begann ich, mir einmal genauer das "Flut und Ebbe" zu betrachten und entdeckte Dinge, die mir bisher noch nie aufgefallen waren. In den Auslagenscheiben lagen Zeitungen, Comic-Hefte, ein Schachbrett, ein Geo, ... heh, ein Schiffchen, das aus abgelösten Heinecken-Bier-Etiketten zusammengebaut wurde! Neben der Eingangstüre hatte man ein Schaufenster mit mehreren Muscheln und einem Rettungsring dekoriert - der Reifen könnte allerdings einmal abgestaubt werden. Außerdem blätterte teilweise der Lack an den Fenstern ab. Und das Geschlossen-Schild an der Türe, das mich jedesmal beim Vorbeigehen bösartig anblinzelte, hing auch schief.

Nach weiteren geschätzten zehn Minuten fing ich schließlich an, Selbstgespräche zu führen: "Wo bleiben die denn alle?" - "Woher soll denn ich das wissen?" Als mich dann plötzlich jemand anredete, war es jedoch kein weiterer Stammtischgast, sondern ein Sandler, der mir einen guten Abend wünschte und mich anschnorrte. Aus lauter Freude, doch nicht ganz unnötig hier herumzustehen, gab ich ihm zehn Schilling.

Und endlich, endlich, sah ich das erste vertraute Gesicht. Kurz nach Roman kam dann Karl Heinz, und wir eröffneten am Gehsteig vor dem Lokal den zweiten Open-Air Stammtisch. Kurze Zeit später gesellten sich Thomas und Franz dazu, und schön langsam fiel es gar nicht mehr auf, daß in der Mitte gar kein Tisch stand. Erst als es leicht zu nieseln anfing, wurde uns wieder bewußt, daß wir kein Dach über dem Kopf hatten. So standen wir da im Regen, erzählten uns Witze, beobachteten einparkende Autos und warteten, daß die restlichen erwarteten Gäste kommen würden, damit wir uns endlich eine gemütlichere Bleibe suchen konnten.

Als Milan, Hermi und Marco dazustießen, hatte der leichte Nieselregen bereits wieder aufgehört, und wir konnten uns ungestört weiter unterhalten. Milan hatte einige Exemplare seines Fanzines "New Worlds" mitgebracht und startete einen Gassenverkauf.

Marco, ein deutscher Gast und von Beruf Polizist, wurde von Roman gleich mit den freundlichen und salopp hingeworfenen Worten "A Kieberer is ka Haberer" empfangen und handelte sich damit aber nur ein, anschließend den Satz Wort für Wort übersetzen zu müssen.

Nach längerer Zeit tauchte dann Michael Marcus auf und erweiterte unsere Runde auf neun Personen, so daß vorbeikommende Passanten entweder den gegenüberliegenden Gehsteig benutzen oder großräumig über die Straße ausweichen mußten. Einige überlegten, ob man nicht vielleicht die schräg gegenüberliegende ÖVP-Parteizentrale stürmen und für den heutigen Abend besetzen sollte, aber zum Glück erschien dann endlich als Letzter Wolfgang, und wir konnten uns auf Herbergsuche begeben.

Und so marschierten wir los, mit ungewissem Ziel. Keiner kannte in dieser Gegend ein annehmbares Lokal, das für unsere Zwecke geeignet gewesen wäre. Nach fünf Minuten Gehzeit legten wir einen kleinen Zwischenstopp bei einem Comic-Laden ein, wo man sich gemütlich vor den Auslagenscheiben gruppierte und einige Gespräche führte.

Um das ganze jetzt kurz zu machen - irgendwer hatte dann wieder in Erinnerung gerufen, daß wir eigentlich auf der Suche nach einem Lokal waren, schlug das Café Hummel vor , wo wir dann nach weiteren zehn Gehminuten auch eintrafen.

Nachdem wir fünf oder sechs Kaffeehaustischchen zusammengestellt hatten, konnte der Stammtischabend doch noch formell beginnen. Wir wurden zwar von den Herumsitzenden mißtrauisch beäugt, doch nach einer kurzen Aklimatisierungsphase begannen wir doch, den Tisch mit Heften, Taschenbüchern, Kassetten und mehr vollzuräumen und uns über Perry Rhodan und Co. zu unterhalten. Eine der schwierigsten Fragen, die sich allerdings zu Beginn stellte, war: Wie erklärt man einem deutschen Gast, was Augsburger mit Erdäpfeln sind? Die letztgültige Definition, daß es sich dabei um eine Currywurst ohne Curry handelt, dürfte ihn dann aber doch nicht zufriedengestellt haben, da er sich ein international verständliches Cordon Bleu bestellte.

... und drinnen
Eine Bleibe gefunden (v.l.n.r.): Thomas (Haarteil), Milan, Hermi,
Roman, Franz (versteckt), Michael Marcus, Wolfgang, Karl-Heinz
(versteckt), Erich und Marco (hinter der Kamera)

Während des Essens nahm der Verräter in der Runde wieder einmal einen Anlauf, uns zu verraten, wer Shabazza sei, doch zum Glück hatten Michael eine Gabel und ich ein Messer in der Hand, so daß wir Roman überzeugen konnten, seine Erkenntnisse aus dem neuesten Heft für sich zu behalten.

Zur Zeit dreht sich natürlich alles um den Perry Rhodan Austria Con II, zu dem es heute die ersten Ausdrucke der Internetseiten gab, die in Kürze über die Veranstaltung informieren werden. Näheres gibt es wie gewohnt im Con-Tagebuch.

Der gemütliche Abend neigte sich um Mitternacht langsam seinem Ende zu. Michael Marcus' Worte "Es ist eh alles wurscht!" kündigten wie üblich den baldigen Aufbruch an. Wenigstens kamen wir heute noch in den Genuß eines kleinen Verdauungsspazierganges, da die meisten von uns erst wieder zum "Flut und Ebbe" zurückkehren mußten, wo wir unsere Autos abgestellt hatten. Und eines habe ich mir schon vorgemerkt - beim nächsten Mal nehme ich mir einen Staubfetzen mit!

 

P.R.-Stammtisch Mai 1999

[Bericht Roman]

 

Herzlich willkommen zum allmonatlichen Stammtischbericht!

Zweieinhalb Jahre lang haben Erich oder ich Euch mit den brandaktuellsten Berichten über dieses zwanglose Treffen gequält/erheitert/gelangweilt/aufgeregt/motiviert/verärgert (zutreffendes bitte einringeln). Und wir beide standen immer wieder vor dem gleichen Problem: Wie schreibe ich den Anfang des Berichts so fesselnd, daß der geschätzte, intelligente (Schleim!) Leser sich bis zum Schluß durchkämpft? Wir haben alles ausprobiert: Zitate, Drohungen, provokante Statements, Logbucheinträge, Stuntsequenzen, selbst Perry Rhodan Helden wurden für unsere Zwecke mißbraucht. Jetzt drehen wir den Spieß ganz einfach um:

Wir wollen von Euch wissen, was Ihr lesen wollt! Schreibt uns, wie der nächste Stammtischbericht aussehen soll. Konkrete Vorschläge für den Titel, die Einleitung, den Hauptteil und den Schluß bitte mittels e-mail an die Homepage.

Damit habe ich das Thema "fesselnde Einleitung" umschifft.

Angesichts der ständigen Parkplatznot im siebten Bezirk saß ich bereits um 18:40 Uhr im Hinterzimmer des bekannten Szenelokals Ebbe & Flut. Unnötig hinzuzufügen, daß ich beim Eintritt von den zwei Hunden angebellt wurde und ich gegen mich selbst im Dart-Spiel gewann.

Gegen sieben Uhr füllten sich die Sesseln um den Stammtisch: Daniela, Thomas, Karl-Heinz, Milan, Hermi, Michael R., Wolfgang, Günter und Norbert. Dem ständigem Leser der Berichte wird aufgefallen sein, daß die beiden letzten Namen neu sind:

Günter war beim Surfen im Internet auf Erichs Homepage gestoßen und outete sich als Leser seit 1964. Damit durfte er sich gerade noch das Attribut "Altleser" umhängen. Ein Jahr später und es wäre vorbeigewesen mit dem Altleser.

Norbert kam auf Empfehlung von Wolfgang, der es geschafft hatte, ihn mit dem PR-Virus zu infizieren. Er hatte mit dem Lesen der Silberbände erst vor ein paar Monaten begonnen und verstand dementsprechend wenig von dem, was wir während der nächsten fünf Stunden so laberten.

Unter den Abwesenden muß man Erich und Michael T. herausstreichen. Erich lag hustend und mit fiebrig glänzenden Augen im Bett und träumte vom Besuch des Stammtisches. Michael T. hatte für den heutigen Abend keinen Babysitter gefunden und mußte deshalb seine Rasselbande selbst unter Kontrolle bringen.

Nach einer Stunde Con-Diskussion (siehe Tagebuch) wurde es endgültig ernst. Die nächste halbe Stunde stand unter dem Motto: Was hat Wolfgang alles vom ThoreCon mitgebracht? Und wie teilen wir es brüderlich/schwesterlich unter den Anwesenden auf? Wolfgang hatte mit dem bisher üblichen Ritual gebrochen, daß der Erstanwesende alle Stücke (signierte Papenbrock-Bilder etc.) erwerben konnte. Finde ich zwar unfair, aber was soll’s. Hier die Aufzählung der erwerbbaren Devotionalien: verschiedene signierte Papenbrock-Zeichnungen von Promokarten, Taschenbücher, Gucky-CDs, Fan-Postkarten des Burgschmiet-Verlags und fünf A3 Farbkopien der alten PR-Poster und zwei A3 Farbkopien der Hefte Nr. 1 und Nr. 600, handsigniert von Johnny Bruck.

Bevor die Stücke von eifrigen Sammlern in der Luft zerrissen wurden (Motto: Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie keiner haben!) und der Stammtisch plötzlich zum Boxring ausartete - lösten wir das Problem, wie Freunde so etwas fair lösen: durch Losen. Trotz Losentscheids spießte es sich hauptsächlich bei den Bruck-Postern. Da bestimmte Vorstellungen durch das Lospech nicht umgesetzt werden konnten, wurde anschließend getauscht und die meisten Wünsche konnten erfüllt werden. Nach diesem kleinen Zwischenspiel folgte eine weitere Stunde zum Thema Perry Rhodan Con in Wien.

Zu Rainer Castors Atlan-Buch "Imperator von Arkon" wurden die unterschiedlichsten Meinungen in den Raum geworfen. Jubel- und Buhrufe hielten sich in etwa die Waage. Wir einigten uns darauf, daß die eigentliche Handlung auf vier Seiten steht und der Rest eine lose Aneinanderreihung von Anekdoten aus Atlans Herrscherzeit ist. Blieb als Resümee: Entweder mag man Castor oder nicht.

Alle staunten über ein mitgebrachtes Plakat, auf dem das Titelbild des Gucky-Kinderbuches "Lausbiberalarm" zu bewundern war. Aufmerksamkeit erregte auch das von Hubert Haensel verfaßte Buch, in dem Rhodan und Bull die Zeit bis Band 700 aus ihrer Sicht erzählen. (Habe ich Klaus Bollhöfener nicht vor knapp zwei Jahren einen ähnlichen Vorschlag unterbreitet? Hm.) Da das Buch im Herbst 99 auf den Markt kommen soll, wird uns Hubert auf dem Wiener PR-Con sicher einiges darüber erzählen können.

Um 0:10 Uhr des darauffolgenden Tages verspürten einige eine leichte Müdigkeit, und alle nutzen dieses Warnsignal zum kollektiven Aufbruch.

 

P.R.-Stammtisch Juni 1999

 

"Mein Früchtetee und ich - ein Monolog in 20 Schlucken". So oder ähnlich hätte der Titel dieses Stammtischberichtes ursprünglich lauten sollen. Na ja, man kommt halt auf die absonderlichsten Ideen, wenn man sich unerwarteterweise eine halbe Stunde mit sich selbst, einer Tasse Tee und einem Zuckerstreuer beschäftigen muß. Zum Lesen hatte ich dummerweise nur drei Exemplare von NOW! mit, die ich schon in- und auswendig kannte. Und allzuviel erforschen konnte man sonst auch nicht im Hinterzimmer des Lokales "Flut und Ebbe", und angesichts meiner Betrachtungen im letzten Stammtischbericht - ich erwähne nur das Stichwort "Staubfetzen" - wäre das vielleicht auch nicht allzu ratsam gewesen. So haderte ich wieder einmal mit meinem Schicksal und schalt mich einen unverbesserlichen Narren, daß ich auch diesmal überpünktlich gekommen war. Und mit Roman konnte ich an diesem Tag auch nicht rechnen, da er gerade im Flugzeug nach Amerika saß.

Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte, daß mittlerweile eine halbe Stunde seit dem offiziellen Beginn der Stammtischrunde verstrichen war. Aber wie sagte schon der alte Ovid: "Eilig entschwindet die Zeit, unmerklich beschleicht uns das Alter; keinerlei Zügel Gewalt hemmet den flüchtigen Tag". Ehrlich gesagt, mich beschlich inzwischen der Verdacht, daß gar keiner mehr kommen würde, weil das heutige Treffen verlegt worden war. Als ich gerade ansetzte, den letzten Schluck meines ausgekühlten Tees zu trinken, enthob mich Milan meiner Zweifel und verdoppelte die heutige Besucherzahl. Er präsentierte stolz eine von Christopher Franke signierte Pax Terra CD, die er bei einem Besuch bei Klaus Bollhöfener in Kitzingen bekommen hatte. Bei der Gelegenheit wurde auch über den herannahenden Con gesprochen, aber mehr dazu im Con-Tagebuch! Dort finden sich die weiteren conbezogenen Themen, die im Verlauf des heutigen Abends besprochen wurden und die ich ausführlich in drei Sätzen festgehalten habe.

Dann kamen sie doch noch, die Stammtischfreunde, und während sich Franz und Daniela dazugesellten, überlegte ich mir bereits einen neuen Titel für den Stammtischbericht. "Still the same" erschien mir passend, denn es stellte sich wirklich die Frage, warum in letzter Zeit eigentlich keine neuen Gesichter mehr zu sehen waren. Dazu kam mir dann ein schrecklicher Verdacht: Was, wenn die Stammtischberichte daran schuld sind? Wer geht schon zu einem Stammtischtreffen, wenn er alles darüber bequem daheim im Wohnzimmer lesen kann? Es geht ja auch keiner ins Fußballstadion, wenn er im TV alles viel besser und gemütlicher sehen kann (okay, Daniela ausgenommen). Oder die Stammtischberichte schrecken so sehr ab, daß sich keiner hertraut. Wie müßig diese Überlegungen waren, merkte ich ein paar Minuten später, als Max den Raum betrat, und ich begann resignierend, meine Gedanken zu diesem Thema imaginär zu zerknüllen, aber "Stranger in Paradise" als neuer Titel erschien mir dann doch etwas zu übertrieben.

Max hatte im Internet über den Stammtisch gelesen und es trotzdem gewagt, zu kommen. Das verdiente Hochachtung. Die Aufnahmeprüfung hatte er übrigens bravourös geschafft: Er besitzt fast alle P.R.-Romane, hat einen Großteil gelesen und kann sogar Kenntnisse auf dem Gebiet der Atlan-Abenteuer nachweisen.

Kurz darauf kamen auch die beiden Letzten der Runde, die heute insgesamt sieben Köpfe zählen sollte, Michael und Michael Marcus.

Nachdem wie üblich einige Gegenstände ihren Besitzer gewechselt hatten, begann man, die aktuellen Perry Rhodan Romane auszupacken und über Inhalt und Aufmachung zu diskutieren. Fast alle erkannten sofort den Paddler auf dem Titelbild, die Figur des Gucky wurde jedoch wieder einmal als zu comicmäßig empfunden, und vor allem die älteren Fans trauerten dem klassisch gezeichneten Mausbiber von Johnny Bruck nach. Dazu klärte uns Michael auch gleich auf, daß der "Ringraumer" keine Ren Dhark Erfindung war, da Johnny dieses Raumschiff schon lange vorher auf dem Titelbild eines Terra-Romanes abgebildet hatte.

Auch sonst erwies sich Michael wieder einmal als wandelndes Lexikon, indem er in der heute lange und eifrig geführten P.R.-Diskussion immer gleich Heftnummern und Seitenzahlen beisteuerte und vor allem bei Max für Verblüffung sorgte.

Entsetzen hingegen löste Daniela aus, als sie einen sicher erst wenige Stunden alten aber bereits reichlich malträtierten Perry Rhodan Roman aus der Tasche zog, ihn auf den Tisch knallte und die Blätter mit ihren Händen in einer Art und Weise bearbeitete, daß einige von uns leicht zusammenzuckten. Da nahm es dann auch niemanden mehr wunder, daß sie das zerknitterte Etwas als "Gebrauchsgegenstand" bezeichnete. Bevor jedoch noch ein Sturm der Entrüstung losbrechen konnte, bekam sie unerwarteterweise Unterstützung von Franz, der zwar noch keine Perry Rhodan Romane, dafür aber Mythor-Hefte weggeschmissen hatte.

Na ja, wenigstens kam mir dazu eine neue Idee für den Titel des Stammtischberichtes:

"Wenn Romane schreien könnten - Die Folterkammer der Dani-E-La".

Und dann wurden unsere Phantasien noch viel furchtbarer und grauenvoller. Erich erzählte von Briefmarkensammlern, die unter notarieller Aufsicht seltene Briefmarken verbrennen, auf daß die restlichen mehr wert werden. Da soll es doch auf dem Welt-Con dreitausend Sonderdrucke der Nummer 2000 geben ... Was wäre, wenn man da - nein, lassen wir das, es war schon schlimm genug, daß die "Stardust"-Karten verbrannt wurden. Mit der aktuellen Promo-Karte "ES" wird das ja hoffentlich nicht passieren. Diese kann man übrigens in Kürze auf dem PRSKS-Turnier in Graz bekommen, bei dem Michael als Mitspieler den Wr. Perry Rhodan Stammtisch ehrenvoll vertreten und auch gleich Werbung für unser Turnier im Oktober machen wird. Apropos Karten - wie wäre es mit diesem Titel: "The turn of a friendly card" (Perry Rhodans Project).

Das Thema Comics wurde heute nur gestreift, wenngleich einige von uns damit ungleich mehr Kindheitserinnerungen verbinden können als mit Perry Rhodan. Da kann man schon glänzende Augen bekommen, wenn man sich an die ersten Micky Maus Hefte zurückerinnert, die man vor vielen, vielen Jahren gelesen hat. Vor allem waren sie da noch wesentlich billiger als heute, und wer damals seinen Lesestoff gut aufgehoben und darauf aufgepaßt hat, der kann heute einen kleinen Schatz sein eigen nennen.

Kurz vor Mitternacht klang der Abend schließlich im kleineren Kreis gemütlich und ruhig aus. Und beim Verlassen des Lokals fiel mir endlich der passende Titel für den heutigen Bericht ein: "It's only Perry Rhodan, but I like it!"

 

P.R.-Stammtisch Juli 1999

 

Der diesmalige Stammtischbericht steht unter dem Titel: Wenn Frauen etwas versprechen ... :-))) Nun ja, immerhin gibt es ja noch die sehr geringe Chance, daß Daniela beim nächsten Weihnachts- oder Frühjahrsputz doch noch die Mitschriften vom Stammtisch-Abend findet und der Bericht nachgeliefert werden kann. Ansonst konnten nämlich nur ein paar Besucher rekonstruiert werden - Daniela, Milan, Hermi, Karl Heinz, Roman und Michael IV., der zum ersten Mal dabei war. Eine Begebenheit, an die sich alle erinnern konnten und die wohl wirklich einmalig war: Roman hat gestoppte 18 Minuten lang geschwiegen - ob er da vielleicht ein kurzes Nickerchen gemacht hat?

 

P.R.-Stammtisch August 1999

 

Schön langsam merkt man, daß die "Perry Rhodan Tage in Wien" immer näher rücken, denn diesmal wurde nicht der Con, sondern der Stammtisch in 5 Minuten abgehandelt - und Michael M. warf keinen einzigen Dartpfeil. Vielleicht hatte er ja auch Angst, daß er den Rüsselmops in Acryl trifft, den Reinhard Habeck gewagter Weise gemeinsam mit einem tollen Gucky-Bildnis und mehreren anderen Bildern genau unterhalb der Wurfscheibe aufgebaut hatte. Daß das Bildnis von Gucky am Ende des Abends noch auf seinem Platz stand, war allerdings ein reines Wunder, da jeder der anwesenden Gäste glänzende Augen und einen gierigen Blick bekam, und das waren heute immerhin über ein Dutzend potentielle Gucky-Entführer.

Ebensogut mußte man heute auf den ersten Programmfolder zum Austria Con II aufpassen, von dem sieben Stück auf dem Tisch lagen - wer zuerst kommt, mahlt zuerst, und wer kurz nicht aufpaßt, hat umsonst gemahlen. Apropos malen - neben Reinhard war heute auch noch ein zweiter Maler anwesend, nämlich Charly, der Seidenkrawatten mit originalgetreuen Perry Rhodan Motiven verziert und auch drei Prototypen mithatte (wo sind die eigentlich hingekommen?).

Begonnen hatte ja alles ganz harmlos. Ich war zunächst überrascht, als ich Punkt sieben Uhr bereits Franz, Christoph, Roman und Charly antraf, die alle wie gebannt auf den kleinen Schirm eines Laptops starrten. Dort liefen nämlich gerade Atlans Zeitabenteuer, die mir Roman mitgebracht hatte - zahlen durfte ich gleich, mitschauen durfte ich nicht. Dann versammelte sich innerhalb kürzester Zeit auch der Rest der Crew - Heimo, Daniela, Karl Heinz, Milan und Hermi, Reinhard Habeck, Stefan, Wolfgang und Michael Marcus. Einige mußten sich zeitweilig mit einem Stehplatz begnügen, da sich durch den unerwarteten Ansturm ein kurzfristiger Sessel- und Platz-am-Tisch-Engpaß ergab. Aber heute ging es ohnehin recht turbulent zu, da man sich ständig wahllos im Raum verstreute und sich nur zu wichtigen Fragen des Congeschehens wieder komplett am Tisch versammelte. Die Diskussionen waren eifrig und auch einigermaßen ergiebig, werden aber an dieser Stelle nicht die gebührende Erwähnung finden - zum kleinen Teil sind die Ergebnisse und Ergüsse dieser Gespräche noch geheim, zum großen Teil wurden sie ins Con-Tagebuch ausgelagert, auf daß sie keiner so leicht findet ...

Natürlich wurde heute auch über andere Dinge gesprochen, zB. über die beiden letzten Perry Rhodan Romane, die einige überhaupt nicht gut fanden. Ich konnte leider nicht mitreden, da ich wie Michael Marcus über 20 Hefte im Rückstand bin - theoretisch zumindest, da schon wieder ein erbärmlicher Verräter (ich glaube, heute war es nicht Roman) ausgeplaudert hatte, daß Shabazza nicht mehr in der laufenden Handlung vorkommen würde, weil ... na ja, ich will gar nicht mehr darüber nachdenken, vielleicht vergesse ich es ja wieder, bis ich zu diesem Roman komme.

Die beiden faux pas des Abends haben sich Daniela und Wolfgang geleistet. Wolfgang, indem er einen Blondinenwitz erzählte und dann als Letzter merkte, daß Hermi ... na ja, eben blond war. Und Daniela machte auf sich aufmerksam, als sie behauptete, daß sie den Rüsselmops nicht kenne. Doch vielleicht wollte sie ja auch nur Reinhard einen kleinen Schreck einjagen, aber der war heute ohnehin schon arm dran - zunächst mußte er eine Horde zu allem entschlossener Bilder-Interessenten abwehren, dann bekam er zirka 10 Gucky-Bücher zum Signieren unter die Nase gehalten, und zum Schluß wurde er noch überredet, für das Con-Programm etwas zu zeichnen. Ich glaube, den sehen wir nie wieder. Nein, Spaß beiseite, es wird am Con eine schöne Bilderausstellung von ihm geben. Dann wurde gleich ein Termin im Kolpinghaus vereinbart, um einen geeigneten Platz für die 100 Meisterwerke zu finden, die wir bekommen könnten - womit wir schon wieder beim Con und somit nicht beim Thema wären. Um nun gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - am Ende des Abends ging es um den Weltcon. Etwa 10 Stammtischbesucher haben diese Veranstaltung bereits fix eingeplant, und Wolfgang erklärte sich bereit, sich nach einer günstigen Transportmöglichkeit und einem Quartier zu erkundigen. Auch das vorläufige Programm - frisch aus dem Internet ausgedruckt - machte die Runde.

Um halbeins packten wir schließlich alles zusammen, unter anderem auch drei alte Perry Rhodan Spiele, die Karl Heinz aus guter Quelle aufgetrieben hatte - "Der Methankrieg", "Das Raumkampfsystem" und ein Rollenspielbuch.

Vor dem Verlassen des Lokals machte Reinhard bei jedem noch eine Leibesvisitation, aber außer drei Krawatten hatte er nichts gefunden ...

 

P.R.-Stammtisch September 1999

 

Ausgebrannte Galaxien säumen ihren Weg -
Ernst Vlcek und Klaus N. Frick zu Besuch beim Wiener Perry Rhodan Stammtisch

"Wenn heute jemand eine Bombe in das Lokal schmeißen würde, wäre nicht nur ein Großteil der österreichischen Fan-Szene ausgerottet, sondern auch der Fortgang der Perry Rhodan Serie gefährdet, zumindest zu zwei Drittel." (Michael M.)

Solche Gedanken sind Ernst und Klaus wahrscheinlich nicht durch den Kopf gegangen, als sie harmlos im Gastraum des "Flut und Ebbe" saßen, gemütlich ein Abendessen zu sich nahmen und der Dinge harrten, die da kommen sollten. Und ebenso unbeschwert waren auch die anderen 23 Besucher dieses Abends, die sich langsam, aber sicher, im Hinterzimmer des Lokals versammelt hatten und sich bereits voller freudiger Erwartung um drei Tische drängten - (Namen in beliebiger Reihenfolge) Daniela, Roman, Christoph, Wolfgang, Milan, Hermi, Karl Heinz, Michael Marcus, Franz, Reinhard Habeck, Hermann Urbanek, Gerhard, Dr. Karl Grün, Erich, Michael R., Andreas Findig, Gerold mit Frau Andrea (aus Graz), Michael Wittmann, Thomas (der mit dem Totenkopf-Leiberl), Michael (der Vierte, zum zweiten Mal hier), Thomas und ein Fan mit grünem Sakko.

Perry Rhodan Stammtisch
Ein Teil der Gäste: linker Tisch - Daniela, Roman, Ernst, Klaus, Wolfgang,
Hermi, Michael R., Karl Heinz; rechter Tisch - Hermann Urbanek, Reinhard
Habeck, Karl, Dr. Karl Grün, Gerhard

Ein paar Wagemutige betätigten sich an der Dartscheibe und warfen die Pfeile mit den scharfen und glänzenden Metallspitzen zielsicher ins Schwarze - vor allem Reinhard, der zum ersten Mal spielte und gleich alle Durchgänge souverän gewann. Doch bald lagen die sechs Dartpfeile wieder unbeachtet in der Ecke, weil sich jeder noch rechtzeitig einen guten Platz suchen wollte, bevor sich die beiden Ehrengäste die Ehre geben würden.

Und sie ließen nicht lange auf sich warten. Als sie unter Applaus den Raum betraten, wurde wieder scharf geschossen, diesmal allerdings mit den Fotoapparaten - von links, von rechts, von oben, von unten, von vorne, von hinten, und wenn es noch eine weitere Perspektive gegeben hätte, auch von der. Wolfgang lotste die beiden an einen zentralen Punkt der Stube, wo sie mit Bier versorgt und Fragen überschüttet wurden - oder war es umgekehrt? Egal, jedenfalls gab es ein kurzes, heilloses Durcheinander, bis Klaus die Initiative übernahm und eine Fragestunde ausrief, die sich dann auf zirka drei Stunden erstreckte.

Um das gleichzeitig einsetzende Stille-Post-Spiel etwas zu verkürzen - "Wer ist denn das in dem grünen Sakko?" - "Welcher Grüne ist am Klo?" - "Dr. Grün? Das ist der dort in der Ecke mit dem grauen Sakko." - "Und wer ist das daneben mit dem grünen Sakko?" - usw., usw., übernahm es der österreichische Vertreter der Fanzentrale, Michael Marcus, alle Anwesenden vorzustellen. Währenddessen machten ein paar Schachteln mit Einstandsgeschenken des Verlages die Runde: Feuerzeuge, Kugelschreiber und kleine Fläschchen mit Vurguzz, die es erst seit ein paar Tagen im Handel gibt.

Dann begann der anstrengende Teil des Abends, aber nur für einige unter uns (in der Internet-Ausgabe müßte jetzt das Emoticon *eg* für "evil grin" stehen). Obwohl, die Gäste plagten sich auch ordentlich, indem sie sich im Schweiße ihres Angesichts schwierige und knifflige Fragen ausdachten, aber es war natürlich mehr als einmal "Kein Kommentar" zu hören. Ich möchte hier nun einmal einige brandaktuelle Antworten auflisten. Weitere interessante Infos zu Exposés, Autorenkonferenzen, den Dscherro, einem neuen Perry Rhodan Film, dem Unsterblichensterben und vieles mehr wird es in der nächsten Ausgabe von NOW! geben: "Das P.R.-Team im Gespräch" - Roman fragt, und Klaus und Ernst ergeben sich ... äh, antworten. Und vielleicht wird da auch die Frage beantwortet, von welcher/m Unbekannten Klaus ein Bier spendiert bekommen hat und daraufhin ein paar Mal kurz verschwunden war.

Bevor es jedoch zu sehr ans Eingemachte ging, wurde Klaus N. Frick von Ernst "Gebranntes-Kind-scheut-das-Feuer" Vlcek etwas eingebremst, der sehr auffällig zu den sechs spitzen Dartpfeilen in der Ecke schielte: "Der plaudert ja heute ..."

Die zwei Ehrengäste
Wie war das noch mit der Aagenfelt-Barriere ... ?

Eines der wirklichen Geheimnisse, die heute gelüftet wurden, war wohl das des Erscheinens eines vierten Traversan-Buches. Nachdem der Weltbild-Verlag den Atlan Minizyklus in drei Hardcover-Bänden verteilt herausgegeben hatte, wird also noch ein weiterer Band nachfolgen. Dies liegt schlicht und einfach daran, daß vier Bücher verkauft wurden, obwohl nur Stoff für drei (pro Band 4 Hefte) vorhanden war. Um nun dieses neue Buch mit Geschichten zu füllen, wurden im August kurzerhand die Stammautoren sowie einige junge Autoren angeschrieben. Einer davon war der heute anwesende Andreas Findig, der eine umfangreiche Geschichte unter dem Arbeitstitel "Flucht von Celkar" beisteuern wird. So wie alle Stories, die in diesem Buch erscheinen sollen, werden Stränge der Traversan-Handlung fortgeführt. In Andreas Geschichte geht es um die Springer-Piraten sowie den Gerichtsplanet Celkar, der übrigens auch in der Geschichte von Frank Borsch eine Rolle spielen wird. Über den Inhalt sei an dieser Stelle natürlich nichts verraten. Nachlesen kann man diese völlig neue Story-Sammlung, die außerdem durch einen Info-Teil sowie Karten ergänzt wird, voraussichtlich im Frühjahr 2000.

Eine weitere Neuigkeit war das erste Exemplar der Perry Rhodan Fanromane, das in der Runde herumgereicht wurde. Hermann, der das Heft letztendlich bekommen sollte, ließ es keine Sekunde aus den Augen, damit es nicht in einer dunklen Raumecke verschwinden konnte. Bei der Frage, wohin denn die Gilgamesch in der aktuellen Handlung verschwunden sei, bekam Klaus große Augen: "Ernst, hast du etwas geschrieben, von dem ich nichts weiß?"

Die Uhr an der Wand zeigte 22:00 Uhr, und ich hatte mittlerweile meinen ganzen Film verschossen, obwohl der Abend erst zur Hälfte um war (das wußte ich allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht). Wenigstens konnte ich endlich die hinderliche Fototasche wegräumen, obwohl das war gar nicht so einfach, da jeder Quadratmeter des Raumes belegt war. Im hintersten Winkel des Zimmers schließlich räumte ich fünf Dartpfeile, die offenbar jemand auf den Boden geschmissen hatte, wieder auf ihre Ablage unter der Scheibe und konnte so meine Tasche trittsicher verstauen. Alleine der Fan im grünen Sakko fotografierte unermüdlich weiter. Begehrtes Motiv war Reinhard Habeck (wie immer mit Mascherl), der stolz zwei Plüsch-Prototypen seiner Rüsselmops-Figur präsentierte. Ein zufällig anwesender Gucky wurde auch gleich in die Runde aufgenommen und abgelichtet.

Als die Gespräche auf Rainer Castor und seinen Materia-Doppelband kamen, waren sich alle einig, daß mit dem neuen Autor ein guter Griff gemacht worden war. Die Romane haben gut gefallen, und die Technik-Schilderungen konnten auch überzeugen. Mit Band Nummer 1986 wird Rainer Castor eine der größten bisher dagewesenen Raumschlachten abliefern, laut Klaus "die ärgste seit 1000 Bänden" - man darf gespannt sein. Der Band 1993 hingegen wird dann die philosophische Seite des Autors zeigen und am Freitag vor dem Austria Con II Wochenende in den Trafiken erhältlich sein.

Angesprochen wurden auch die beiden Rechtsfälle, die in der Fan-Szene für etwas Unruhe gesorgt haben. Der "Fall Thunack" fand dabei etwas weniger Interesse, die Sache mit der Internet-Adresse www.PerryRhodan.de, die sich ein Fan für seine private Perry Rhodan Homepage reserviert hatte, wurde hingegen schon angeregter diskutiert. Letztlich ging es um die angemessene Art und Weise, eine solche Angelegenheit zu regeln. Mittlerweile hat sich der Verlag jedoch weltweit die für die Serie relevanten Domain-Namen sichern lassen.

Der unbekannte Fan im grünen Sakko hatte mittlerweile sein auffälliges Kleidungsstück ab- und den dritten Film eingelegt. Die "Fragestunde" ging ins Finale. Auch Klaus, der kurz draußen gewesen war und sich dann in der Ecke bei den Dartscheiben mit einigen Fans unterhalten hatte, setzte sich wieder an den Tisch. Jetzt begann das Kreuzverhör zu Band 2000. Daß der Titelbildzeichner Swen Papenbrock heißen würde, war noch relativ einfach herauszubekommen, aber bei der Frage nach Details zum beigelegten Poster bissen wir uns die Zähne aus. Es wird kein Raumschiff darauf abgebildet sein und keine Person, und wenn man wüßte, wer es gezeichnet hat, wüßte man, um was es geht ... (Die Auflösung dieses Rätsels findet man auf den Mittelseiten von Band 2000). Daß es sich beim Postermotiv um das Verlagsgebäude oder KNF's Wohnzimmer handeln würde, waren zwar interessante Spekulationen, aber letztlich nicht sehr glaubhaft. Da halfen auch die gefährlichen Blicke auf die sechs funkelnden Dartpfeile in der Ecke nichts - Klaus schwieg wie ein Grab.

Nach diesem quasi offiziellen Teil des Abends begannen sich die Gäste im Zimmer zu verstreuen und bildeten kleinere Gesprächsrunden. Ernst verabschiedete sich von allen und nahm noch mehrere Grüße an seine Frau mit.

Reinhard präsentierte den ersten Medienbericht zum neuen Gucky-Buch. In der neuen Wochenschau Nr. 35/99 vom 1. September fand sich ein ganzseitiger Artikel samt Fotos der Macher und einer Werbung für das Buch. Es muß wohl zirka ein Uhr nachts gewesen sein, als Klaus noch eine kurze Einführung in die Schriftstellerei anhand praktischer Beispiele gab. Da ging es um Verschränkungen, Wildschweinbraten, große Riesen und kleine Zwerge, Pointen und über das Schreiben an sich - 10% Talent, 90% Handwerk machen den guten Autor aus, und eines ohne das andere funktioniert nicht. Einigen der Zuhörern sah man nach diesen Ausführungen förmlich an, wie sie geistig gerade einige ihrer letzten Storys zerknüllten, aber von Klaus ein "Nicht schlecht" zu hören, bleibt eben nur einigen Auserwählten vorbehalten. Michael R. erntete immerhin ein "Das ist geil", als er wieder einige Stories den richtigen Heft- und Taschenbuchnummern zuordnen konnte. Außerdem nutzten wir die Gunst der späten Stunde, um Klaus ein Schriftsteller-Seminar im nächsten Frühjahr in Wien abzuringen, da ja das geplante Seminar beim Austria-Con wegen seines Afrika-Urlaubes ins Wasser fällt.

Es war wohl nach zwei Uhr, als wir das Lokal verließen und hinter uns das Licht abgedreht wurde. Einige schmiedeten noch Pläne für die angebrochene Nacht, während die meisten von uns erschöpft nach Hause fuhren.

Bevor ich es vergesse: Zwei Tage später erhielten wir vom Lokal "Flut und Ebbe" einen Brief samt einer Rechnung über Ausbesserungsarbeiten an der Toilettentüre. Irgend jemand hatte dort mit einem spitzen Gegenstand eingeritzt: "Klaus was here". Bei der Frage, wem denn das grüne Sakko gehöre, das vergessen wurde, mußten wir allerdings passen.

Nachtrag: Weitere drei Tage später erhielt ich ein e-mail von Klaus N. Frick mit folgendem Text: "... habe heute den sehr treffenden und sehr amüsanten Bericht vom Wiener Stammtisch gelesen. Ähm, nur so viel: Ich habe nicht "Klaus was here" oder so was in die Klotüre geritzt, darauf schwöre ich Stein und Bein. Also ich bin da echt unschuldig!!!"