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[ Text: Eric; Fotos: folgen]
Guat is gangen, nix is gschehn …… wobei der zweite Teil dieses typischen Wiener Spruchs nicht so ganz stimmt, den geschehen ist tatsächlich sehr viel, um nicht zu sagen gewaltig viel. Denn am Wochenende des Oktoberbeginns 2016 haben sich beim Rathausempfang für den Wiener PERRY RHODAN Stammtisch und Freunde über 200 Fans und bei der Convention in Wien Erdberg über 300 Fans (entgegen der im ORF leider falsch berichteten Zahl, die sich nur auf das Rathaus bezogen hatte) versammelt, um einige unterhaltsame, interessante, gesellige und unbeschwerte Tage zu erleben. Nach dem bisherigen Feedback der Besucher dürfte das soweit gelungen sein, und den Organisatoren fielen tonnenschwere Steine von der Brust, die jetzt zugegebener Maßen ein klein bisschen angeschwollen ist. Jetzt kann man in Ruhe durchatmen, die viel zu schnell vergangenen Tage Revue passieren lassen und sich mit diversen »Nachbereitungen« wie diesem Conbericht nochmals all die netten Erlebnisse in Erinnerung rufen. Und von solchen netten und tollen Erlebnisse gab es viele an der Zahl, angefangen von der gewaltigen Masse an Fans, die in den Stadtsenatssaal des Wiener Rathauses einzog und dort bei Klaviermusik und einem tollen Buffet den Lesungen von Autoren lauschte, begleitet von einem Kamerateam des Österreichischen Rundfunks bis hin zur äußerst unterhaltsamen Auktion mit vielen Sachspenden, die die Veranstaltung am Sonntag abschloss. Dazwischen lag so viel Programm, dass zuletzt leider einiges weggekürzt werden musste, unter anderem die Vorstellung der neuen Fan-Edition-Ausgaben von Roman und Christine, die deshalb hier besonders erwähnt werden sollen – die Geschichte zur Entstehung des Romans von Christine, die den Con-Storywettbewerb im Vorfeld gewonnen hatte, wäre wirklich unterhaltsam gewesen – und die innovative Idee einer PERRY RHODAN-Messe, wo die Fans von Tisch zu Tisch wandern und Gespräche im kleinen Kreis mit den PR-Schaffenden führen können. Zumindest wurde dieser Punkt teilweise durch die »Elefantenrunde« am Vortag abgedeckt, bei der alle Autoren auf der Bühne waren und Fragen beantworteten. Die Live-Schaltung mit Christian Montillon, der krankheitsbedingt verhindert war und im letzten Moment absagen musste, klappte leider nur bedingt. Zwar kriegt man heutzutage schon gute Bilder und Daten vom Mars, aber eine Skype-Verbindung von Deutschland nach Österreich herzustellen, ist offenbar schwieriger. Für die Conbesucher war sogar ein eigenes WLAN-Netz eingerichtet worden, das insbesondere auch für die Liveberichterstattung von Nils Hirseland genutzt wurde. Auf den PROC-Seiten konnte man laufend über alle Programmpunkte lesen, samt vielen Fotos, die insbesondere von unserem Con-Fotografen Martin beigesteuert wurden. Gesundheitsbedingte Absagen gab es leider noch mehr, etwa von Robert Vogel, Gregor Paulmann und Arndt Drechsler, und beinahe wäre uns während des Cons Andreas Eschbach abhanden gekommen, der am Samstag mit einem Magen-Darm-Virus w.o. geben musste, jedoch am Sonntag dankenswerter Weise etwas angeschlagen seinen Programmpunkt nachholte – Vollprofi eben. Für ihn war Robert Corvus eingesprungen, der sein »Rotes Gold« dafür einen Tag früher präsentierte. Andreas Gruber hielt nach seiner Lesung im Rathaus auch beim Con einen weiteren äußerst amüsanten Vortrag über sein Buch »Todesmärchen« und die Erlebnisse, die er drumherum hatte. Beim Signieren der Bücher bekamen die Leser neben einer Widmung auch kleine Fliegenpilze oder Fledermäuse dazu gezeichnet. Andreas Brandhorst konnte bei seinem Beitrag nun auch endlich sein neues Buch »Omni« in Händen halten. Am Vortag beim Rathausempfang musste er noch aus seinem Manuskript lesen, da nicht einmal er als Autor das Buch bisher bekommen hatte. Zum Glück konnte die Buchhandlung »Freudensprung«, die beim Con einen Bücherstand mit Werken aller Autoren betrieb, das Werk ganz druckfrisch anbieten. Druckfrisch waren mehrere Sachen beim Austria Con – der Terranische Club Eden (TCE) hatte nicht nur das neueste Andromeda-Werk dabei, sondern auch das Castor-Gedenkwerk, das am Sonntag von den Machern präsentiert und dann sogar dem Wiener Stammtisch als Gastgeschenk überreicht wurde. Reinhard Habeck präsentierte seinen zweiten Band mit »Rüsselmops« und war im Dauereinsatz, den kleinen grünen Kerl in jedes Buch zu zeichnen. Für die Auktion hatte er Gucky auf einem großen Flipchart-Blatt gemalt, das dann stolze 120 Euro einbrachte, ebenso wie der Gips-Gucky von Irene, der als Wolfgang Amadeus Mozart daherkam. Weitere Spitzenpositionen waren PERRY-Comicseiten von Maikel Das und eine Pfeife von Willi Voltz, die seine Witwe Inge Mahn gespendet hatte und die schlussendlich vom Autorenkollegen Hubert Haensel ersteigert wurde. Ein Auftritt in Rhodan NEO soll online versteigert werden. Die Auktion fand allerdings erst am Sonntag statt. Am Samstag hatte das Con-Team den Besuchern und sich selbst zu viel Programm zugemutet und entließ die Fans zu sehr vorgerückter Stunde in den wohlverdienten Schlaf oder einen Absacker in der Hotelbar. An Schlaf war an diesem Wochenende nicht viel zu denken, aber das kennt man ja von anderen Conventions. Trotzdem war der große Saal, der mit mehr als 200 Stühlen ausgestattet war, zu jeder Uhrzeit gut besetzt. Zur Eröffnung mit dem großartigen Opener von Raimund Peter (»Wer braucht einen PR-Film, wenn es diese Fanfilme gibt …«) standen sogar rundherum jede Menge Leute, die keinen Platz mehr gefunden hatten. Von daher war es auch nicht verwunderlich, dass irgendwann die vorbereiteten 250 Con-Packages vulgo »Con-Karton« (© ERiC) zu Ende gingen, die als Überlebenspaket mit allerlei nützlichen Dingen wie Überlebenspillen, Wiener Luft oder »Rhodan mag man eben«-Schnitten ausgestattet waren. Und das alles bei freiem Eintritt. Wie das zu finanzieren ist, fragen sich die Veranstalter gerade selbst, aber der Verkauf von »Perrys Paratau«, einem Apfelspritzgetränk, dem PR-Sammelkartenquartett mit Highlights aus der Stammtischgeschichte oder der offiziellen »Pax Terra«-Briefmarke mit dem berühmten Shakehands-Motiv von Johnny Bruck wird hoffentlich eine rote Null unter dem Strich ergeben. An dieser Stelle gleich vielen Dank auch an alle Spender, die den Con großzügig unterstützt haben! Die meisten Goodies sind noch zu haben und können gerne bestellt werden. Insbesondere für die Briefmarken sind bereits mehrere Anfragen eingetrudelt, hier könnte es bald knapp werden. Auch das Conbuch bzw. zwei Conbuch-Reader waren im Karton enthalten, zu dem viele der Autoren aber auch Zeichner Beiträge beigesteuert hatten. Beim Stammtischstand war auch noch ein Kinder-Conbuch erhältlich, das vom Austria Con 2010 her leicht adaptiert wurde. Man konnte etwa Rüsselmops ausmalen oder Gucky »Malen nach Zahlen« zeichnen. Viele der Geschehnisse beim Con und im Rathaus wurden von einem eifrigen ORF-Team unter der Leitung von Christian Wehrschütz festgehalten und daraus ein mehrminütiger Beitrag erstellt, der im Österreichischen Fernsehen zu den besten Sendezeiten gleich drei Mal in unterschiedlichen Versionen gezeigt wurde. Zwar wurde aus vielen Stunden nur ein kurzer Clip, aber alleine das würde ich schon als kleine Sensation bezeichnen – PERRY RHODAN im staatlichen Rundfunk für ein Millionenpublikum – WOWH! Für die Technik beim Con war Raimund Peter zuständig, der einen souveränen Ablauf garantierte. Und dass zu Beginn der Lichtschalter zum Abdunkeln des Raumes nicht gefunden wurde, war ja eigentlich nur als Gag für die Besucher gedacht, oder? Die Räumlichkeiten, in denen der Con stattfand, waren geradezu ideal für so eine Veranstaltung – es gab einen Aufenthaltsraum mit Buffet und Stehtischen zum Plaudern, zu Mittag hatte die Kantine mit mehrerlei warmem Essen geöffnet, auf einer großen Terrasse konnte man abhängen und seine Sucht befriedigen, für die Sammelkartenspieler, die ein offizielles Turnier austrugen, gab es einen schönen Extraraum, der ursprünglich als Signierbereich gedachte Platz neben dem Händlerbereich wurde zu einem Baby- und Kleinkinderspielplatz umfunktioniert, und hinten im großen Saal konnte man den Stammtischstand unterbringen, so dass die Leute hinter der Theke auch etwas von ihrem eigenen Con mitbekommen konnten. Wobei ich jetzt ehrlich gestehen muss, viel war es trotzdem nicht, da die Tische mit den Stammtischgoodies meistens stark umlagert waren. Aber so soll’s ja auch sein, vor allem ergaben sich immer sehr nette Plaudereien – natürlich mit leiser Stimme, um die Vorträge nicht zu stören. Ein kleines Lärmproblem bestand insbesondere zu Beginn des Cons, aber das hatte sich dann verbessert. Wer mehr über die Ehrengäste erfahren wollte, musste diese nur mit dem Handy scannen. Auf ihren Namensschildern befanden sich nämlich QR-Codes, die zumeist auf die entsprechende Infoseite bei der »Perrypedia« verlinkten. Anwesend war auch der Gestalter des Con-Motives, der Stardust-Rakete, die vor der Wiener Gloriette im Schloss Schönbrunn gelandet ist. Der Maler Franz Miklis hatte dieses tolle Bild eigens für den Con kreiert und dann sogar noch eine Winter-Version des Motivs nachgeliefert. Außerdem hatte er an einem Zeichnertisch eine Mappe mit anderen Werken ausgebreitet, die guten Anklang fanden. Was vielleicht einige nicht wissen – Franz hat für »Game of Thrones« - ja, genau das bekannte GoT – Sammelkarten gestaltet und dabei sogar den Autor der Saga George R. R. Martin persönlich kennengelernt, der ihn für einige Zeichnungen sogar speziell angefordert hatte. Da wir schon bei den Zeichnern sind – Michi Wittmann, Innenillustrator von RHODAN, hatte ebenfalls einen Zeichnertisch und bot seine Werke an. Für den Con hatte er sogar ein tolles Perry-Portrait gezeichnet, das aber sofort einen Liebhaber fand – ja, ich gestehe. Bei den Zeichnern waren auch die Clubs vertreten, der TCE, der SFCU, der Stammtisch Mannheim, natürlich die PR-Fanzentrale mit Herbert Kessel und nicht zuletzt Werner Höbarth mit der Light Edition und insbesondere der neuen »Edition Austria Con«-Ausgabe des Spieles »Sternenfeuer«. Leider hatte offenbar auch ihn der Virus erwischt, der schon Andreas Eschbach ausgeknockt hatte, und am Sonntag konnte er leider nicht mehr dabei sein. Hoppla, jetzt hätte ich doch glatt Uschi Zietsch alias Susan Schwartz mit ihrem Mann Gerald und dem »Fabylon«-Stand vergessen! Hier gab es etwas altes Neues, nämlich eine überarbeitete und erweiterte Edition von Uschis damaliger ersten Veröffentlichung: »Sternwolke und Eiszauber«. Jetzt beim Schreiben komme ich gerade drauf, dass ich mir dieses Buch eigentlich zulegen wollte. Außerdem hatte sie natürlich die Ernst Vlcek Werkausgabe dabei und es wurde auch der PERRY Hardcover-Comic der Alligatorfarm angeboten. Immer nett ist es, mit den Autoren und Zeichnern zu plaudern und neue kennenzulernen, wie etwa die Neo-NEO-Autorin Madeleine Puljic oder den Risszeichnungsveteranen Joachim Luetke, der zwar nur eine einzige Zeichnung zur RHODAN-Serie beigetragen hat (»Saturnraumschiff der Choolks«), die aber – Zitat vom Zeichnerkollegen Gregor Sedlag –als »Jahrhundertwerk« Maßstäbe in Sachen Faszination, Fremdartigkeit und zeichnerischer Perfektion gesetzt hat . Marc Herren kündigte an, eine längere Schaffenspause machen zu wollen, da er neben dem Schreiben zwei Kinder und Job nicht unter einen Hut bringen kann. Natürlich hoffen alle auf ein »I’ll be back«. Auch ein Schweizer Landsmann, der Zeichner Robert Straumann, war anwesend. Unter den Fans waren viele bekannte Gesichter zu sehen, aber auch sehr viele, die man nicht kannte, und das war genauso schön, dass auch neue Besucher zu dem Event gekommen sind. Ebenfalls ließen es sich einige (Nicht-RHODAN-)Freunde und Verwandte der Con-Organisatoren nicht nehmen, kurz einmal vorbeizuschauen, was man denn unter dem Hobby PERRY RHODAN so zu verstehen hätte. Ich hoffe, die waren nicht enttäuscht, dass alles so gesittet und »normal« ablief. Falls Fans lauthals »4B!« oder »7C!« oder »Ich brauch‘ den Hubert!« durch den Raum riefen, so hatte das mit dem Sammelkartenquartett zu tun. 200 Päckchen Karten wurden gemischt und neu eingefüllt, um die Besucher zur Interaktion anzuregen, um durch Tausch ihr Quartett komplett zu kriegen. Das funktionierte anfangs nicht so gut wie gedacht, doch im Laufe des Samstags nahm das ganze dank der tatkräftigen Unterstützung von Iwi und einiger Sammler doch Fahrt auf und letztendlich hatten wohl die meisten alle Karten beisammen, wobei dies auch am Stammtischstand sehr unbürokratisch unterstützt wurde. An dieser Stelle ein Aufruf – wem nur einige wenige Karten fehlen, der/die soll sich bitte bei uns melden, und wir werden versuchen, diese Lücken zu stopfen. Dass an diesem Wochenende Alarmsirenenprobe in Wien war, wusste zugegebenermaßen keiner der Organisatoren, sonst hätten wir das noch ins Programm integrieren können, ebenso wie die verpasste Chance, Franz Viehböck, den einzigen Österreicher, der im All war, einzuladen, da heuer das 25-jährige Jubiläum war. Aber dafür hatten wir zwei hochkarätige Wissenschaftler vor Ort, die interessante und äußerst gut besuchte Vorträge hielten. Norbert Frischauf, »unser Mann im CERN« war extra eingeflogen, um über seine Tätigkeit zu erzählen, und Gilbert Hangel hielt einen technisch-physikalischen Vortrag mit einer anschließenden Führung und Besichtigung des größten Magnetresonanz-Scanners Österreichs. Bei den externen Führungen gab es noch Alternativprogramme. Michi Wittmann nahm die angemeldeten Besucher mit auf eine Kunstreise durch das Leopold-Museum und eine Karikaturenausstellung, wo auch Werke von ihm gezeigt wurden, und Helmuth Mommers, ehemaliger Schriftstellerkollege von Ernst Vlcek, lud die Gäste in die »Villa Fantastica« im 18. Wiener Gemeindebezirk, wo sie durch das Anwesen und die Bibliothek geführt wurden. Zumindest diese Führung war gut besucht um nicht zu sagen, überlaufen, und Helmuth hat sich über die vielen interessierten Fans gefreut, von denen einige sicher wieder kommen werden, um sich ein Buch oder einen Film aus der umfangreichen Sammlung auszuleihen. Samstagabend wurde schließlich das Rätsel um das streng geheime Geheimprojekt gelüftet, über das im Vorfeld nicht einmal die Organisatoren Bescheid wussten. PERRY RHODAN-Trivid – Die Klonverschwörung heißt das Ding, und es handelt sich dabei um eine Romanserie von Christian Montillon und Oliver Fröhlich, die ausschließlich als E-Book erscheinen wird. Das Raunen im Publikum war ziemlich laut, als man sich bewusst wurde, dass es diesmal endgültig soweit war, kein Papier mehr in den Händen halten und dieses anschließend seiner Sammlung einverleiben zu können. Willkommen im 21. Jahrhundert! Ein schöner Auftakt des Cons, den ich noch ganz am Schluss erwähnen möchte, war der Auftritt des mongolischen Botschafters in Österreich, seiner Excellence Batajargal. In der PR-Serie ist Rhodan mit der STARDUST beim Goshun-See gelandet und hat Terrania City gegründet, das für die Menschheit der Ausgangspunkt für den Aufbruch ins Universum war. Im »real life« heißt der Goshun-See Gashun-Nur, und die nächstgelegene Stadt ist Ulan Bator, Hauptstadt der Mongolei. Ein kurzer Teil der Rede des Botschafters war auch in einem der ORF-Beiträge zu hören: »… ob Deutsche, Russen oder Amerikaner, hier sind alle Terraner!« |
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