"Science Fiction - Träumerei oder Realität"
[Ein Erlebnisbericht von Roman]


„Ihr seid ja alles Verrückte!“
[Norbert Frischauf am PR-Juli-Stammtisch 2002 zu den Anwesenden]

Niemand, absolut niemand hätte diese Aussage überlebt. Schon gar nicht, wenn er zum ersten Mal beim PR-Stammtisch teilnimmt. Norbert jedoch erntete nicht einmal böse Blicke. Er ließ uns keine Zeit, Zornesfalten zu bilden oder unseren Unmut zu äußern, da er sofort weitersprach.
„Ich meine das positiv, schließlich bin ich auch so ein Verrückter und außerdem habe ich PERRY RHODAN früher einmal gelesen!“
Sein verträumter, in die Vergangenheit gerichteter Blick kam mir bekannt vor. Wo und bei wem hatte ich ihn schon gesehen? Egal.

„Also, ich organisiere die Veranstaltung „SF-Träumerei und Realität“, die Anfang September im Donauzentrum stattfindet und benötige eure Hilfe beim Programm. Hört euch an, was ich bis jetzt habe und gebt euren Senf dazu.“
Dann wühlten wir uns durch die Diskussionsthemen und unterbreiteten Vorschläge für Diskutanten. Bei der Filmliste wurde es schwieriger. Wir bemühten uns, die Inhalte verschiedenster Kinofilme aus dem Gedächtnis zu kramen – mit unterschiedlichem Erfolg. Wer bitte kann schon die Filme „Mission To Mars“ und „Red Planet“ auseinanderhalten? Aber wir versprachen Norbert, in unseren gesammelten Schätzen nachzusehen, Stichwort Skip-CD.

Am August-Stammtisch präsentierte Norbert die konkrete Filmliste und eine vorläufige Diskutantenliste. Damit überzeugte er den letzten Zweifler, sofern überhaupt in unseren Reihen vorhanden. Wir versprachen, vorbeizusehen und die Zuseher und Zuhörer zu verstärken.

Doch damit nicht genug.

Es gelang Norbert, uns einen PERRY RHODAN-Stand auf der Veranstaltung schmackhaft zu machen, wohl in dem Bewußtsein, daß wir für unser Hobby die Freizeit einer Woche locker opfern würden. Und so war es tatsächlich. Emails durchpflügten (*g*) das Internet und eine Woche vor Beginn fragten wir Norbert, wann wir aufstellen konnten. Die Antwort „Sonntag ab 9 Uhr“ freute vor allem die Familienväter unter uns, hat aber niemanden abgeschreckt.
Zum fröhlichen Sonntagmorgenaufbau traten letztendlich an: K.H, Thomas, Michael Marcus, Michael R., Martin, Wolfgang, Erich und Roman. Nach zwei Stunden lagen unsere Devotionalien in den beiden Regalen: Alle PR-Raumschiffmodelle, Hefte aus USA, China, Japan und Tschechien, die Gucky-Kaffeetasse von Swen Papenbrock, das EV-Geburtstagsbuch, alle vier Plüschguckys, PR-Hörbucher, Blues-CD, Hintergrundbuch „Das Solare Imperium II“ aus der Agema-Reihe und noch einige Schätze. Den Band Nummer Eins legten wir mangels Versicherungsschutz nur als Nachdruck in die Vitrine. Den Grund kann sich jeder denken.

Der Verlag unterstützte unseren PR-Stand mit allerlei Gimmicks, angefangen von PR-Kugelschreiber, über PR-Anstecknadeln bis zum Postkartenset 2 und selbstverständlich auch mit Informationsfoldern. Der Dank gebührt hier Klaus B.

Am Vorabend der Veranstaltung halfen wir Norbert beim Aufstellen der Raketen und Satelliten. Ob sich mancher von uns für den Vorreiter der totalen Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten gehalten hat, als er um 18:00 Uhr an einem Sonntag das Einkaufszentrum verließ, konnte immer noch nicht geklärt werden.

Am Montag war zur Eröffnung um 14:00 Uhr nicht nur die Prominenz von ESA und verschiedenen Ministerien anwesend, sondern auch der PR-Stand besetzt. Besondere Aufmerksamkeit zog wie immer das Raumschiffmodell CREST von Raimund auf sich. Man hörte zwar gelegentlich „Ah, der Todesstern“ von vorbeilaufenden Einkaufswütigen, aber das tat der guten Stimmung am PR-Stand keinen Abbruch. Interessant war auch, daß es in Wien offenbar einen Mangel an Kugelschreiben zu geben schien, da die PR-Kulis wie die warmen Semmeln weggingen. Kaum hatte der jeweilige Standbetreuer eine Handvoll auf den Tisch gelegt, waren sie schon wieder weg. Im Laufe der Woche entwickelten wir die verschiedensten Theorien zum raschen Verschwinden, die mit den diskutierten Thesen am Podium durchaus mithalten hätten können. Zumindest, was den Bereich Träumerei und SF betraf.

Damit komme ich auch schon zu den Expertendiskussionen. Und gleichzeitig muß ich gestehen, daß ich weniger verstanden habe, als ich gerne hätte. Das lag nicht an meinem eingeschränkten intellektuellem Niveau und wissenschaftlichem Wissen, sondern an der Tatsache, daß ich mit Ex-Lesern und Lesern reden mußte. Ich tat dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil wir am PR-Stammtisch doch nicht die einzigen - Zitat – Verrückten waren, was PR in Wien betrifft (falls auch nur zehn Prozent der Leute zum Stammtisch kommt, die sich unsere Stammtisch-Visitenkarten mitgenommen haben, dann wird das Separée in der Neubauschenke zu klein) und mit einem weinenden, eben weil mich die Diskussionen der Experten interessiert hätten. Daher hoffe ich immer noch auf Norberts schriftliches Gedächtnisprotokoll der Diskussionen, da die Gespräche nicht über das Mischpult aufgenommen wurden.

Apropos Norbert: Er, Gernot und Lisa hatten die Diskussionen jederzeit im Griff und moderierten souverän. Damit setzten sie die hervorragende Organisation im Vorfeld in die gelungene Veranstaltung um.
Der Geschäftsführer vom Donauzentrum zeigte sich ebenfalls von der Professionalität der Veranstalter samt Aussteller beeindruckt und freute sich über das außerordentlich große Medienecho. Alle großen Zeitungen berichteten, und der ORF war sowohl mit Reportern zweier Fernsehsendungen als auch dreier Hörfunkprogramme vertreten.

Für Zuseherstrom sorgten die Kämpfe der Jedi-Ritter. Im ersten Moment dachte jeder, daß Liam Neeson eingeflogen worden war, doch das entpuppte sich bei genauerem Hinsehen nur als Ähnlichkeit des Stuntman mit dem Original.

Samstag Mittag endete die Veranstaltung mit einer großen Diskussionsrunde. Danach überreicht Norbert dem Geschäftsführer des Donauzentrums ein Weltraumbild, auf dessen Rand sich alle Organisatoren, Aussteller und Mitwirkenden verewigt hatten. Bei den Ausstellern bedankten sich Norbert und Gernot durch ein handsigniertes Plakat der Ausstellung.
Nachdem das Einkaufszentrum seine Pforten geschlossen hatte, teilten wir die übriggebliebenen Plakate unter uns auf und begannen mit dem Abbau. Es kam – welch Wunder – zu keinen Streitereien, wem welches seltene Stück aus der PR-Geschichte gehörte. Nachdem wir Norbert auf dessen Wunsch ein Raumschiffbild unterschrieben hatten, zogen die Trekkies von dannen. Der PR-Stammtisch half Norbert und Gernot noch beim Wegräumen und Verstauen der Satelliten- und Raumschiffmodelle. Der Abend selbst klang dann in einem Lokal im Donauplexx aus.

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