Der Erbe des Universums

 

P.R. STAMMTISCH
IN WIEN

 

Nachdem sich in letzter Zeit rund um Perry Rhodan, der größten SF-Serie der Welt, wieder vermehrt Stammtische gebildet haben, konnten auch die österreichischen Fans nicht zurückstehen - der Wiener Perry-Rhodan-Stammtisch findet jeden ersten Freitag im Monat im Beisl "Ebbe und Flut" statt. Ab 19:00 Uhr trifft man sich in der Kaiserstraße 94 im 7. Wiener Gemeindebezirk. Die bisherigen Höhepunkte waren der Besuch von Susan Schwartz und Ernst Vlcek anläßlich des "Osterspazierganges 1997 in Wien", die Dreharbeiten vom Fernsehsender Wien 1 anläßlich einer Sendung über Science Fiction sowie der Besuch von Ernst Vlcek und Kurt Luif.
(Achtung: Interessierte Besucher fragen sicherheitshalber bei Michael unter 01-8176144, bei Thomas unter 01-2921657 oder Eric nach, da manchmal ungünstige Termine verschoben werden oder das Lokal in den Sommermonaten etwas später aufsperrt!)

 

Stammtisch vom Juli 1998

Stammtisch vom August 1998

Stammtisch vom September 1998

Stammtisch vom Oktober 1998

 

P.R.-Stammtisch Juli 1998

[Bericht Roman]

 

"Du bist alleine!", flüsterte mir jemand zu.

Nach einer blitzschnellen Drehung um die eigene Achse zweifelte ich an meinen Trommelfellen, denn es war niemand in meiner Nähe.

"Du bist alleine!"

Wieder dieses Flüstern.

Nachdenklich überzeugte ich mich erneut davon, daß sich kein anderes Lebewesen in Reichweite meiner Ohren und Augen befand.

"Narr! Begreifst Du denn nicht, daß ER fort ist!"

Ja, jetzt erinnerte ich mich wieder - ER hat uns ver- und zurückgelassen.

ER, die graue Eminenz im Hintergrund, von der nur einige wenige Auserwählte und Berufene den wahren Namen kannten. Trotzdem oder gerade deswegen leben seine Ideale und sein Mythos für immer im Bewußtsein der Menschen weiter. Und ER wird deshalb noch in Jahrtausenden von den Menschen verehrt werden.

Sie werden ihn verehren, weil ER die geheimnisvollen Beschwörungsformeln den Nachfahren zugänglich gemacht hat - und zwar durch simples Eintippen in den Computer.

Manches wird den Menschen in Jahrhunderten bereits unklar sein, aber sie werden Schamanen haben, die die Wörter zu deuten wissen.

Und vielleicht werden sie auch durch genaues Studieren seiner Texte den Grund seines Fortgehens erfahren: seinen Gefährten der ersten Stunde.

In seinen Schriften hat ER sich später oft genug über den Gefährten beschwert, dessen Bosheit und Hinterhältigkeit ER erst erkannt hatte, als es für ihn bereits zu spät war. ER sprach davon, daß sein Gefährte letztlich seine Texte beeinflußt hatte - natürlich negativ. Dieser Abgesandte der Mächte der Finsternis hat IHN eingelullt - ER wurde von ihm abhängig. Doch zuerst bemerkte ER dies nicht. Schließlich war der Gefährte zuerst eine willkommene Hilfskraft - am Ende jedoch erkannte ER seine Abhängigkeit vom Gefährten und es blieb IHM nichts anderes übrig als die Flucht anzutreten.

Und deshalb bin ich jetzt alleine, wie mir mein Gehirn auf so unnachahmliche Art mitgeteilt hat.

Ich - ich bin ein anderer Gefährte von IHM. ER hat dies seinem ersten Gefährten aber instinktiv verheimlicht und als ER dann von uns gegangen war fühlte sich der erste Gefährte zu sicher. So wie alle die einen Sieg gegen einen wahrhaft Großen errungen haben hielt sich der Gefährte jetzt für unbesiegbar.

Ich nutzte diese Chance und konnte den ersten Gefährten so weit schwächen, daß er sich mir unterwerfen mußte - doch das alles habe ich nur IHM zu verdanken. Denn ohne seine Kraft, die ER mir durch seine Schriften vermittelte hätte ich seinen Gefährten nicht schlagen können.

Da ich IHM so zu ewigen Dank verpflichtet bin, werde ich den Weg von IHM weitergehen: unbeirrt und mißtrauisch.

Mißtrauisch gegen alle neuen Gefährten, die mir ihre Dienste und Hilfe anbieten. Denn ich bin sicher, die Mächte der Finsternis schlafen nicht und irgendwann werden sie einen neuen Abgesandten schicken, der mich genau wie IHN in die Flucht oder in den Wahnsinn treiben soll.

Soviel zum Thema Einleitung ist das Wichtigste bei einem Schriftstück - sie soll den Leser fesseln. Aber manchmal gerät sie ein bißchen zu lang, wie ihr alle selbst gelesen habt.

Um die obigen Zeilen in einem Satz zusammenzufassen:

ERICH IST VON UNS GEGANGEN!

[Anmerkung ERIC.: Oh Mann, Roman, das ist mir ja richtig peinlich!]

Für wie lange wissen nur die Götter oder die Wesen, die über ihnen wohnen - also die Vögel. Denn schließlich wohnen die Götter auf Bergen und über ihnen Kreisen die Geier - äh ich meine die Vögel, welcher Art auch immer.

So viel zum Thema Logik.

Bevor ich jetzt noch fünfunddreißig Seiten Schwachsinn verzapfte (Wer hat hier gedanklich zugestimmt?!) kommen wir zu meiner eigentlichen Aufgabe für heute: Die schriftliche Wiedergabe des Wr. Perry Rhodan Stammtisches für den Monat Juli, so wie bereits am Ende des Juni-Stammtischberichts von IHM angekündigt.

Ich erhielt die Nachricht vom Hauptquartier, daß sich diese Verschwörungsgruppe wieder zu einem ihrer monatlichen Geheimtreffen aufgerafft hat. Da sich die CD innerhalb von 39 Millisekunden selbst zerstört hat, konnte ich den Einsatzplan leider nicht mehr lesen. Also hieß es improvisieren.

Da ich mich als einer der ersten unter die Verschwörer gemischt hatte, dürfte es mir auch diesmal nicht schwerfallen, mich als einen von ihnen auszugeben. Pünktlich um 18:55 Uhr durfte ich feststellen, daß diesmal die Türe zum monatlichen Treffpunkt nicht versperrt war. Erleichtert nahm ich deshalb zur Kenntnis, daß mir die Nennung des nicht vorhandenen Losungswortes erspart blieb. Vor dem Eintritt zog ich mich allerdings in den Streitwagen zurück. Von dort holte ich mir die Utensilien, die man für einen Beobachtungs- und Lauschposten innerhalb eines Gebäudes benötigt:

Das waren die Standardgeräte - jetzt folgen noch die geheimen Neuentwicklungen unserer Wissenschaftler:

Mit diesen Geräten im Hosensack (ja, genau all diese Utensilien sind mikroverdichtet und deshalb sehr leicht zu verstecken) betrat ich nun doch das Lokal.

Sekundenbruchteile später hörte ich ein monsterartiges Geheule und ich sah zwei Schatten (einen weißen und einen schwarzbraun gefleckten) auf mich zustürzen. Dank meiner Ausbildung reagierte ich instinktiv und deshalb blitzschnell. Meine rechte Hand ging in Richtung des weißen Schattens, und der schwarzbraun gefleckte Schatten bekam meine linke Hand zu spüren. Durch minutenlanges Streicheln der zwei Monster konnte ich sie schließlich so weit besänftigen, daß sie ihre wahre Form annahmen - zwei Hunde kamen zum Vorschein.

Damit hatte ich sie überlistet, und zwar genau so wie im Handbuch für Geheimagenten vorgesehen.

Da die beiden nur Vasallen eines Abgesandten waren, hatte ich damit auch den Abgesandten in meinen Händen - bildlich gesprochen. Geistesgegenwärtig nützte ich dies aus und zwang ihn meine Bestellung augenblicklich entgegenzunehmen.

Mit beiden Hunden als Geleitschutz drang ich schließlich in das versteckt gelegenen Hinterzimmer ein und fand zu meiner Erleichterung keinen der Verschwörer vor. Augenblicklich verbarg ich meine hochtechnologische Ausrüstung in den verschiedenen Winkeln des Raumes. Nach nur drei Millisekunden hatte ich dieses Thema abgehackt. Nun konnte ich mich entspannen - und wie entspannt man sich am besten? Richtig - durch Sport!

Ich begann also gegen mich selber Dart zu spielen - wer gewonnen hat, wird nicht verraten.

Gleichzeitig versuchte ich dem Radiosprecher zuzuhören, der über den Ausgang des Fußball-Weltmeisterschaftspieles Italien-Frankreich berichtete.

In der Mitte des ersten Dart-Spiels wurde mir doch tatsächlich mein bestelltes Cola gebracht - diese Zeit war neuer Rekord. Dadurch wurde ich abgelenkt und so gelangte eine Pfeilspitze in das Fleisch meines linken Zeigefingers und mir wurde schwarz vor Augen.

Aufgewacht bin ich dann zu Hause um 0:15 Uhr des nächsten Tages. Dank des Einsatzes der oben beschriebenen hochtechnologischen Neuentwicklungen (Motto: mehr Technik für Perry Rhodan) gelang es mir dennoch, die folgenden Wort- und Satzfetzen des Verschwörungstreffens aufzuzeichnen.

Meine Syntronik, die mittels Kontracomputer den wahren Inhalt nach der Dechiffrierung ermittelte, kam zu folgendem Ablauf der Veranstaltung und Inhalt der Verschwörungsgespräche:

Der Schwächeanfall war nach einigen Sekunden wieder vorbei und ich widmete mich wieder dem Dartspiel.

Um ca. 19:15 Uhr konnte ich mit Eintreffen von Roswitha endlich gegen jemanden spielen, der besser als ich war - zumindest im ersten Spiel.

Zehn Minuten später ertönte zum dritten Mal das Geheul der Höllenhunde - sie begleiteten Daniela in das abgelegene Hinterzimmer.

Jetzt wurde die Dartscheibe von drei Leuten beworfen - wobei ich wieder einmal feststellen durfte, daß es ein im ganzen Universum gültiges Gesetz gibt, daß Anfänger bevorzugt. Konkret bleibt mir folgende Satzabfolge im Gedächtnis hängen:

Daniela: "Also ich habe das noch nie gespielt."

Roswith: "Der obere Kreis bringt doppelte Punkte, der mittlere bringt dreifache Punkte und der kleine Innere bringt 50. Und der um den Inneren bringt 25."

Roman: "Das Spiel ist ganz einfach - wirf auf die Scheibe und versuche so viele Punkte wie möglich zu machen."

Nun, das tat sie dann auch.

Einmal 25, einen dreifachen 16-er und eine einfache 19.

Karl Heinz, der circa um 19:30 Uhr eintraf konnte absolut nicht zum Mitspielen überredet werden. Wir ließen die Scheibe links liegen - oder besser gesagt hängen - und setzten uns alle an den Tisch.

Verärgert nahm K.H. zur Kenntnis, daß ich bei Transgalaxis die drei PR-Classics und die neuen Hörspiele-CD bestellt, bekommen und jetzt auf dem Tisch liegen hatte. Er wollte nämlich Porto sparen und gleich mitbestellen. Die Postkarten-Sammlung der PR-Tb Covers vom Burgschmiet-Verlag wurde ignoriert.

Als Rache zückte K.H. ein Dutzend Comic-Hefte und verstreute sie auf dem Tisch. Jetzt begann die Hektik - nein, nicht wegen der Comic-Hefte, sondern weil drei Flaschen Cola auf dem Tisch standen. Da wir die Plätze am Tisch eingenommen hatten, saßen wir nun anders als die Flaschen am Tisch standen.

Daniela schnappte sich die volle Flasche und zog sie zu ihrem Platz.

Ich urgierte nun diese volle Flasche als meine eigene - hauptsächlich weil ich schon ein Viertel meiner eigenen geleert hatte. Heftiger Widerspruch brandete auf.

Nachdem wir die Flaschenverteilung klären konnten, erfuhren wir von Daniela die wichtigsten Fernsehtips des Monats (Videorekorderbesitzer: Achtung! Aufnehmen! - Alle Angaben ohne Gewähr).

Kampfstern Galactica - die Serie - Samstag in RTL 2
Der Mann aus Atlantis - die Serie - Sonntag Kabel 1 (Untertitel: Bobby Ewings early work)

Der Einspruch erfolgt prompt: Karl-Heinz urgierte Deep Space 9 und Babylon 5, welches zur gleichen Zeit oder zumindest an denselben Tagen laufen sollte.

Daniela winkte kühl lächelnd ab und erklärte dem erstaunten K.H., daß sie Deep Space 9 bereits auf Videokassette in englischer Sprache zu Hause hat. Und zwar die jetzigen Folgen 6.6. Ich vergewisserte mich schnell, ob dies vielleicht eine neue Windows Version sei: 4 für Abstürze pro Sekunde (der neueste Chip macht's möglich) und 6 für Schreikrämpfe des Users pro Minute. Ich wurde belehrt, daß dies die Folgen von DS 9 sind. Soll sein.

Anschließend besprachen wir Szenen aus Lethal Weapon 1 - 3, wobei sich alle bereits auf den 4. Teil freuten. Ebenfalls wurde eine Fortsetzung von Die Hard gefordert.

Irgendwann zwischen diesen Zeilen setzte sich Michael still und heimlich an den Tisch, und wir gratulierten ihm nochmals zum dritten Preis des PR-Storywettbewerbes. Dadurch kamen wir jetzt doch zu Perry Rhodan. Da Michael einen Ausdruck über Erichs geniale Zusammenfassung des Garching-Cons (16 Seiten, nachzulesen im aktuellen NOW! 4) auf den Tisch legte, kam wieder Spannung auf.

[Anmerkung der Red.: Was willst Du denn beim nächsten Mal trinken, Roman?]

Ein Kinderloser brach bei der schriftlich festgehaltenen "Lulu"-Szene von Erichs Tochter in schallendes Gelächter aus.

Dann stellte uns Michael eine intellektuelle Frage. Eigentlich durften wir uns alle einen Absatz aus dem Garching - Bericht durchlesen, nämlich:

"Ob dem Universum eines fernen Tages das gleiche Schicksal beschieden ist, weiß man noch nicht. Zwar gab es bisher eher die Vermutung, daß es irgendwann am Ende allen Seins einen "Big Crunch" geben wird, doch letztendlich wir es von der Masse abhängen, die es in den Tiefen des Kosmos noch zu entdecken gibt, und die man in Japan nun gefunden zu haben glaubt."

So, also, was kommt einem jetzt komisch vor - oder formulieren wir es wie Michael:

"Ich habe bei einer Stelle intellektuell geschmunzelt."

Er blieb der einzige.

Daniela, Roswitha, Karl Heinz, Wolfgang, der es später versuchen durfte, und ich konnten nicht schmunzeln. Ich wollte natürlich wieder genau wissen, weshalb die besagte Stelle zum Schmunzeln sei - ich habe es bis heute nicht verstanden. Ich möchte deshalb an dieser Stelle zu einem Wettbewerb aufrufen:

Jeder, der die intellektuelle Tiefe dieser Zeilen (nicht meiner, sondern die Kursiv geschriebenen) erkennt, möge doch eine Email an NOW! senden. Michael wird die einlangenden Mails beurteilen. Zu gewinnen gibt es außer der Einsicht nichts (Michael, bleib ruhig und ärgere dich nicht über diese Zeilen!).

[Anmerkung der Red.: Da könnte man jetzt einen bösen Umkehrschluß ziehen - wer bei dieser Stelle nicht geschmunzelt hat, der ... aber lassen wir das!]

Wer den Stammtischbericht des Monats Mai gelesen hat, der kann sich sicher noch an das Unwort des Monats erinnern - und wer anwesend war, kann es ganz sicher:

Tauschen.

Heute gab es an Stelle des Unworts das Wort des Monats:

NACKT!

Die Auslöserin war Daniela. Als ich erzählt habe, daß ich Jumpy, Iltu und Gecko zum Leidwesen des vorhanden Platzes in meiner Wohnung bestellt habe, meinte Daniela, daß sie Gucky nur nackt haben will.

Roman: "Du meinst, du ziehst ihm die Uniform aus?"

Daniela: "Nein, ich will ihn nackt haben."

(Lechz!)

Also, Daniela will Gucky nicht zum strippen bewegen, sie will ihn gleich nackt kaufen.

Auf dem Garching Con gab es neben dem lebensgroßen Mausbiber auch kleine, so wie Gott oder ES, je nach Religion, ihn schuf. Wobei wir uns nicht einig waren, ob die Geschlechtsteile sichtbar waren oder nicht. (Auf einem Foto, daß in Erichs Con-Zusammenfassung zu bewundern ist, gibt es auch einen Plüsch-Blue!). Und weil wir gleich bei Gucky sind:

Einhellig wurde die Gestaltung des neuen Guckys abgelehnt. Nichts gegen Papenbrock, der ist ein verdammt guter Zeichner, aber die Version für die Hörspiel-CDs ist schon etwas peinlich. Sicher, es soll vor allem Kinder ansprechen, aber so in Richtung niedliches, kleines Wesen ist doch zuviel des Guten.

[Anmerkung der Red.: Also, ich finde ihn gut, eben nur etwas anders]

Einstimmig wurde der Gucky als bessere Variante angenommen, wie er derzeit auf dem Cover des einen Perry Rhodan Classics zu bewundern ist.

Nach diesem kurzen Exkurs in Richtung Perry Rhodan landeten wir bei den Banken und Versicherungen. Ich erspare mir die Wiedergabe dieser fünfzehn Minuten.

Wolfgangs Eintreffen lenkte uns wieder auf das Hauptthema des heutigen Abends - Comics. Sein berühmt-berüchtigtes Signier- und Zeichenbuch wurde aufgeschlagen und wir durften wieder Werke aus den Händen der verschiedenen Künstler bewundern: Jeff Smith, Eddy Paape, Don Rosa usw. Wolfgang war wieder bei einem Comic-Event (wie das jetzt ja auf Neuhochdeutsch heißt) und hat sich von den Künstlern Autogramme und Zeichnungen geben lassen.

Womit wir beim Thema Autogramme wären.

Daniela hat ein Autogramm, vom Trainer von Borussia Dortmund. Was mich zu folgender Äußerung veranlaßte:

"Wahrscheinlich nackt!"

Daniela beschloß darauf an diesem Abend nichts mehr zu reden - was sie aber nicht tat.

Karl Heinz hat zwei Autogramme - eines von Stöger und noch eines. Das zweite habe ich mir nicht notiert - und deshalb auch vergessen.

Womit wir beim Thema Fußball wären: Drei Rapidler und zwei Austrianer und eine Unparteiische. Wobei ein Rapid-Fan sogar bei den "Grünen Akademikern" ist. Jedenfalls sind wir zivilisierte Fans und gingen uns nicht an die Gurgel. Sogar der wirklich gemeine Witz über den IQ der Fans von einer der beiden Mannschaften von Wolfgang löste nur Schweigen bei den Betroffenen aus.

Der Buchtip des Monats stammt diesmal von Michael: "Jesus Video" von Andreas Eschbach.

Ein dicker, aber ziemlich guter Wälzer. In einem 2.000 Jahre alten Grab wird eine Bedienungsleitung für eine Videokamera gefunden. Das bedeutet, daß jemand aus der Zukunft in die Vergangenheit gereist ist, um Jesus zu filmen. Die Suche nach der Kamera und der Aufzeichnung beginnt. Interessant ist dieses Buch, neben der interessanten Handlung, vor allem auch deshalb, weil der Autor den Roman 1835 verfassen wird. Überhaupt sollen als Gag einige Gastautoren für die PR-Serie schreiben.

Auch soll ein neuer Antrieb in die Serie eingeführt werden - Erfinder Rainer Castor.

Das Gerücht eines toten Unsterblichen löste keine Begeisterungsstürme aus. Im Gegenteil, es wurde zum wiederholten Male daran erinnert, daß den Autoren weder der Tod von Tschubai, Lloyd und schon gar nicht der von Tostan verziehen wurde. Es gab allerdings die unterschiedlichsten Spekulationen, wen es diesmal treffen könnte: Bull, Adams, Tekener, Tifflor oder Dao Lin'Hay? Wobei Bull von der Liste gestrichen werden mußte, da der Einwurf von K.H (Der ist doch kein Haupthandlungsträger und für nichts nutze!) von mir entkräftet werden konnte:

"Also hör mal, jemand der mit nur einer Büroklammer eine Abschirmung für ein Transitionstriebwerk zusammenbringt, den kannst du nicht sterben lassen. Der schlägt ja sogar noch McGyver oder wie man den schreibt."

Die Solmothen sind noch nicht gut angekommen. Irgendwie haben wir uns mehr von einem neuen Volk erwartet. Auch war klar, daß dieser Roman nur ein Lückenfüller sein würde, schon alleine deshalb, weil der Roman von einem Neuling geschrieben wurde. Es stellte ich heraus, daß Michael den "Neuling" schon seit zwanzig Jahren kennt. Uwe ist der Übersetzer englischsprachigen Sci-Fi Büchern ins Deutsche. Über den Roman selbst gab es unterschiedliche Meinung. Für Daniela waren die Zeitsprünge zu verwirrend und außerdem wurde das Volk zu wenig detailliert beschrieben.

"Jedes andere Volk wird bis zur letzten Hautfalte beschrieben, aber ich weiß immer noch nicht, wie die jetzt wirklich aussehen."

Roman: "Doch wie Seehunde oder Seelöwen. Oder waren es Seekühe?"

Die SOL-Suche von PR wurde wieder kritisch durchleuchtet.

Heliote: "Rhodan, Du bekommst ein neues Raumschiff und du kennst es."
Rhodan: "Toll! Wie heißt es und wo ist es?"
Heliote: "Es ist die SOL und du mußt sie erst suchen."
Rhodan: "Dieser alte Kasten? Wo muß ich sie suchen?"
Heliote: "In einer anderen Galaxis."
Rhodan: "In welchem System?"
Heliote: "Keine Ahnung. Eine Galaxis ist doch nicht groß, du wirst sie schon finden."
Rhodan: "Klar doch."
Heliote: "Und übrigens, du mußt sie dem absolut Bösen abjagen."
Rhodan: "Nein, nicht schon wieder mein Stiefsohn Monos. Der sagt wieder respektlos Papa zu mir."
Heliote: "Ach, vergiß diesen mißratenen Kosmokratensohn. Ich meine Shabazza."
Rhodan: "Da bin ich jetzt aber wirklich erleichtert."

Kommen wir wieder zum Con:

Ernst Vlcek wollte angeblich auf dem Garching-Con nichts Neues erzählen. Er ärgert sich heute noch über den Rausrutscher beim März-Stammtisch 1998 in Wien. Dort hatte er verraten, weswegen Danton so verrückt nach Jii`Nevever ist.

Fan: "Warum ist Danton eigentlich so hinter dieser Jii`Nevever her?"

Ernst: "Der hat doch einen Chip von Shabazza."

Allgemeine Stille bricht aus.

Fan: "Was hat der?"

Ernst: "Na, einen Chip."

Wieder Schweigen.

Da Ernst in ungläubige Augen starrt, weiß er, daß er soeben etwas verraten hat, was die anwesenden Fans, die jeden Satz in den Heften genauestens lesen nicht wissen konnten, weil sie es eben mangels Heftauslieferung noch nicht lesen konnten. Die Stille wird durch einen Fluch und den Wurf des Feuerzeugs von Ernst in Richtung des Tisches unterbrochen. Jubelszenen bei den Fans, weil sie jetzt etwas aus der Handlung erfahren haben, was erst in ein paar Heften geklärt wird. Jeder Wiener Leser merkt spätestens jetzt, was er verpaßt am ersten Freitag im Monat, wenn er nicht beim Stammtisch vorbeischaut.

Angeblich soll ja auch ein neuer Mutant in der Serie auftauchen - ein Multimutant. Ich erinnerte sogleich an die Geburt in Alashan vor einigen Heften, die auf einer halben Seite geschildert wird und absolut nicht zur Handlung paßt. Das Baby holt Spiegeln von den Wänden und die Mutter ist sich nicht sicher, ob die Kleine jetzt Telekinetin ist oder nicht. Wenn sie wirklich die neue Mutantin ist, dann steht uns wohl ein Zeitsprung bevor und zwar möglicherweise schon 1950. Werden ja sehen.

Da Erich ja angeblich seinen Rückstand an Perry Rhodan Heften abgebaut hat, kann ich nun niemandem mehr die aktuelle Handlung des Heftes verraten. Doch halt, als Wolfgang die Pointe mit dem Chip und Ernst wissen will (siehe oben), da er beim besagten Stammtisch beruflich verhindert war, meldet sich Michael zu Wort. Er sei noch nicht eingeweiht und will, daß ich ihm nicht die Spannung nehme. Da Wolfgang unbedingt diese Handlungsebene erzählt bekommen will, fordern wir ihn auf, hinauszugehen. Doch Michael schlägt uns das selbe vor.

[Anmerkung der Red.: Aber beim nächsten Treffen sitzen wir schon noch alle am selben Tisch, oder?]

Jedenfalls habe ich Wolfgangs Wissendurst gestillt und Michael hat seine Trommelfelle kurz deaktiviert.

Kommen wir jetzt einmal zu einer wichtigen Information:

Vor ungefähr einem Jahr haben wir durch Thomas (Alter, wo treibst du dich eigentlich die letzten vier Monate am ersten Freitag des Monats herum?) erfahren, daß ein Minister unseres Landes auch Perry Rhodan liest - zumindest hat er sich in einem Zeitungsinterview vor Jahren geoutet. Der Stammtisch - also eigentlich seine Besucher wollten dem Minister schon seit einem Jahr eine Einladung zum Wr. PR-Stammtisch schicken. Dies scheiterte daran, daß Wolfgang die Privatadresse des in Purkersdorf lebenden Ministers noch nicht besorgt hat.

Doch diesmal hatte Karl-Heinz eine gute Nachricht. Er hatte den Minister am Flughafen bei Feierlichkeiten getroffen und mit ihm zehn Minuten gesprochen. Also, besagter Minister kauft sich zwar jede Woche die Erstauflage, kommt aber aufgrund von Zeitdruck seit ungefähr eineinhalb Jahren nicht mehr zum Lesen. Dafür schmökert er sich durch die Hardcoverbände. Der Minister hat sich aber die Adresse des Lokals und den monatlichen Zeitpunkt geben lassen und versprach vorbeizuschauen - gegen vorherigen Anruf bei Karl Heinz.

Herr Minister, wenn sie diese Zeilen lesen - wir laden Sie hiermit hochoffiziell ein und freuen uns auf einen Besuch beim Wiener PR-Stammtisch. Eigentlich können Sie auch gleich einen Kollegen mitnehmen, der zwar nicht bei ihrer Partei ist, aber schließlich sollte die Literatur verbindend sein. Dieser Kollege des besagten Ministers ist nämlich ein Comic-Fan. Und wir hörten heute viel über Comics und wenig über Perry Rhodan - zumindest in den ersten beiden Stunden.

Noch etwas Interessantes gibt es zu berichten:

Der erste österreichische PR-Con findet ja bekanntlich in der Steiermark statt - und zwar in Gleinstätten. Zeitpunkt: 17. bis 18. Oktober 1998. Unterstützung gibt es von Seiten des Verlages - soll heißen, es kommen ein paar Autoren. Wieviele, gilt es noch zu klären. Vorträge wird es ebenfalls eine Menge geben, sofern das provisorische Programm verwirklicht wird. Genauers unter http://www.prsg.at

Auf jeden Fall bedeutet dies, daß jetzt sofort jeder richtige PR-Fan alle Termine an diesem Wochenende aus seinem Kalender streicht und in roten GROSSBUCHSTABEN: PR-CON IN ÖSTERREICH hinschreibt.

Um elf Uhr abends kommen wir wieder zum König Fußball. Michael erzählt von einer Statistik, daß seit 1958 immer eine Mannschaft des Kontinents Fußballweltmeister geworden ist, auf dem die WM stattgefunden hat. Allgemeines Erstaunen ist die Folge.

Ich versuche sie zu entkräften, da USA im Jahre 1994 nicht Weltmeister wurde, worauf mir Michael entgegnet, daß Brasilien zum Kontinent Amerika gehört. Ich verlange eine Trennung in Nord- und Südamerika, die er aber ablehnt. Worauf ich wissen will, wo er Europa und Asien teilt - natürlich im Ural. Da Europa und Asien eine Landmasse ist, wie Nord- und Südamerika, möchte ich wissen wieso er Europa und Asien teilt. Jedenfalls konnten wir uns nicht so richtig einigen.

Um halbzwölf geben wir schließlich w.o. und verdrücken uns in Richtung Schank zwecks Begleichung der Essens- und Getränkerechnung. Man verabschiedete sich bis zum nächsten Mal.

Noch einmal die geraffte Auflistung der Anwesenden in chronologischer Reihenfolge ihres Eintreffens:

Okay, ich gebe es ja zu - heute wurde der Stammtischbesucherrekord nicht unbedingt gebrochen. Aber ich präsentiere dafür zwei wichtige Gründe:

1) Sommerzeit = Urlaubszeit
2) Fußballweltmeisterschaft (Brasilien gegen Dänemark)

[Anmerkung der Red.: Also, Fußball ist aber kein entschuldbarer Grund!! Über die Wichtigkeit läßt sich streiten.]

Angeblich ist der Abschluß und vor allem die Schlußpointe (sofern kein Drama) wichtig für die Meinungsbildung des Lesers. Darum möchte ich noch einmal auf die Einleitung zurückkommen. (Gefinkelt, was?)

Jeder der meine ach' so pathetischen Worte über IHN gelesen hat, wird sich sicher fragen, wer nun denn der erste Gefährte von IHM war. Nun, ich will es euch nicht vorenthalten - und trotzdem werde ich es euch nicht verraten. Ihr dürfte es selber erarbeiten, aber ich werde euch einen Tipp geben. Jeder Wißbegierige kann den Stammtisch des Monats Jänner 1998 und zwar den "kurzen Nachsatz" nachlesen. Dort erfahrt ihr, welche Schwierigkeiten sich bereits durch den ersten Gefährten ergeben haben.

[Anmerkung der Red.: Ganz ehrlich, Roman, ich habe auch nachsehen müssen ... <schäm>]

PSS.: Der nächste Stammtischbericht wird als bald veröffentlicht, nämlich irgendwann nach dem 7. August 1998. Gehässige Zeitgenossen hoffen, daß ER dann bereits wieder zurückgekehrt ist, damit ICH nicht noch einmal Gelegenheit bekomme, einen Stammtisch zusammenzufassen.

[Letzte Anmerkung der Red.: Puh, da habe ich ja Glück gehabt, daß ich kein Zeilenhonorar zahle bei diesem langen Bericht. Außerdem muß ich mir ernsthaft überlegen, ab sofort die Zensur bei NOW! einzuführen!]

[Allerletzte Anmerkung der Red.: Und meine Urlaubspläne für die nächsten 10 Jahre habe ich auch auf unbestimmte Zeit verschoben! <beg> = "big evil grin"]

 

 

P.R.-Stammtisch August 1998

 

Die große Gruselserie von Eric Light

Stammtisch des Teufels

[Deutsche Erstveröffentlichung]

An diesem Tag, als das Schicksal - mein Schicksal - seinen Lauf nahm, war es ziemlich heiß. Es schienen keine normalen Sonnenstrahlen zu sein, die vom Himmel kamen, sondern rotglühende Speere. So zumindest kamen sie mir vor, als ich das Auto verließ und die Tür des Ford Fiesta ins Schloß drückte.
Es war heiß - drückend heiß. Nicht mehr so warm wie in den vergangenen Wochen, aber die Hitze hatte sich noch in den unteren Regionen gehalten. Dort wurden die Sonnenstrahlen nochmals verstärkt und verbrannten meine Haut. Deshalb mußte ich zusehen, so rasch wie möglich einen Unterschlupf zu finden, und ich hetzte auf den mächtigen Schatten zu, der in der Dämmerung zu sehen war.

Als ich näher kam, erkannte ich Heinz, der mir zuwinkte. Bei ihm saßen noch ein paar andere, die ich als Daniela, Karl-Heinz und Franz identifizierte. Seltsam! Ich hatte mir doch einen anderen Treffpunkt vorgemerkt, und nun saß diese kleine Gruppe auf der anderen Straßenseite und noch dazu im Freien, und das Lokal hieß nicht "Ebbe und Flut", sondern "Cafe Emilie". Ich ließ mich jedoch nicht beirren und setzte mich dazu. Bis jetzt war ja alles gut gegangen, doch ab nun mußte sich herausstellen, wie gut meine Vorbereitungen für den heutigen Abend waren.

Begonnen hatte diese gefährliche Sache bereits vor einem Monat. Nachdem mein Freund Bill den Geheimdienstbericht eines gewissen Roman Schlond, seines Zeichens Geheimagent 0:0 (die erste Ziffer steht für die besonderen Verdienste um das Land, das Satzzeichen dazwischen soll bloß Verwirrung stiften, und die letzte Ziffer steht für die Anzahl der erfolgreich abgeschlossenen Missionen), abgefangen hatte, der über die Umtriebe einer gewissen Perry Rhodan Sekte berichtete, wurde ich sofort hellhörig. Schon vor längerer Zeit hatte ich mit zwei Dämonen höherer Ordnung namens Perro Rhydan und Fricko-Fricko zu tun - diese Namensähnlichkeit konnte kein Zufall sein!

Ich besprach mich kurz mit Sir James und bekam grünes Licht. Zunächst begann ich einmal, mich etwas in die Materie einzuarbeiten. Eines war klar - aus Sicherheitsgründen mußte ich diesen Fall im Alleingang lösen und konnte nicht auf die Hilfe meiner chinesischen Freunde hoffen. Der nächste Schritt war, einen Besucher dieses Treffens ausfindig zu machen und seinen Platz einzunehmen, da man als neuer Besucher einige Grundvoraussetzungen erfüllen (zB. Besitz der satanischen Schriften von Beginn der Zeitrechnung an bis Nummer 1929) und mehrere dumme Fragen über sich ergehen lassen mußte, die meine Ermittlungen nur beeinträchtigt hätten. Es war nicht weiter schwierig, die geeignete Person zu finden - ein Blick ins Internet genügte, und ich kannte meinen Mann. Mit einigen Hilfsmitteln aus meinem Schminkkoffer konnte ich mich ohne weiteres in ihn verwandeln und mußte bloß eine zweiwöchige Hungerkur machen.

Als endlich der Abend gekommen war, lockte ich den Ahnungslosen in eine Falle - ein fingiertes Schreiben, daß er eine Einladung zum Großmeister zwecks Einblick in seine Geheimunterlagen aus fünf Jahrzehnten gewonnen hätte, machte mir den Weg frei. Und nun saß ich hier am Tisch und versuchte unauffällig zu wirken. Das einzige Problem war, daß ich einen Bericht für das interne Sektenblatt "NOW!" schreiben mußte, damit mein Täuschungsmanöver nicht aufflog. Aber das würde ich schaffen, und notfalls konnte Glenda das für mich erledigen.

Mit großer Überwindung bestellte ich das gleiche Getränk wie die anderen - schwarzes Dämonenblut in durchsichtigen Karaffen, eiskalt und noch irgendwie mit Leben behaftet, da es noch ganz leise vor sich hinbrodelte und sprudelte. Ich nahm an, daß das nur der Beginn des Rituales war, und ich sollte Recht behalten.

Während die anderen Gäste Pläne für ein Großtreffen der Sekte auf einer Burg, die so ähnlich wie "Gebeine-Stätte" hieß, schmiedeten, hielt ich mich dezent im Hintergrund, um nicht durch unbedachte Worte zu verraten, daß ich nicht der war, für den ich mich ausgab. Meine Linke tastete immer wieder verstohlen nach Hesekiels Kreuz, das ich unter meinem Hemd verborgen hatte, und die rechte Hand steckte in meinem Hosensack und umklammerte die Beretta.

Nach kurzer Zeit bekamen die Rhodan-Anbeter Verstärkung. Roman (Anmerkung für Glenda: Personenkartei aktualisieren! Trägt jetzt schwarzen Vollbart, konnte mich aber nicht täuschen!) und Manfred ließen die Zahl der Teilnehmer auf sieben ansteigen. Vielleicht haben sie ja etwas geahnt oder es war nur Zufall. Jedenfalls wurde nun ein taktischer Ortswechsel vorgenommen, und wir gingen geschlossen zum ursprünglichen Versammlungsort, der mittlerweile seine Pforten geöffnet hatte. Dummerweise kam ich als Erster zum Eingang und öffnete deshalb äußerst vorsichtig die knarrende Türe. Sofort sprangen zwei vierbeinige, schwarze Höllenkreaturen aus der Dunkelheit. Fast hätte ich die Beretta gezogen, doch dann wären alle bisherigen Bemühungen umsonst gewesen. Ich stand bange Sekunden durch, bis eines der Sektenmitglieder die beiden Bestien beruhigt hatte. Kein Zweifel mehr - dieser Ort war ein Hort des Teufels!

Als wir in ein kleines, finsteres Hinterzimmer geführt wurden, sah ich meine Hoffnungen immer mehr schwinden, hier ungeschoren und zu einer vernünftigen Zeit wieder herauszukommen. In einer Ecke des Raumes befand sich mehrere Folterinstrumente mit blitzenden Metallspitzen, die teils in einer großen Holzscheibe an der Wand steckten und teils griffbereit daneben lagen. Auf einer Tafel waren mehrere Zahlen hingekritzelt, und ich nahm an, daß es sich dabei nur um Aufzeichnungen über die Opfer handeln konnte.

Schließlich kamen noch die restlichen Besucher - Antje und Arnold, Wolfgang und Marcus Michael vervollständigten die Runde

Als nächstes folgte anscheinend ein Orakel. Michael Marcus streute eine Handvoll kleiner blauer Gegenstand mit einer Abbildung Perry Rhodans in die Mitte des Tisches. Schneller, als meine Augen es mitverfolgen konnten, streckten sich gleichzeitig die Hände aller Anwesenden danach aus und ergriffen eines dieser Objekte. Automatisch tat ich natürlich mit und riß auch eines der heißbegehrten Stücke an mich. Ich sah, wie einige daran drehten und eine grelle Flamme daraus hervorschießen ließen. Teufelswerk! Wahrscheinlich der Beginn der abendlichen Zeremonie, dachte ich mir, und nahm mir vor, dieses Teufelsding zu Untersuchungszwecken mitzunehmen.

Dann wurden kleine, bunte Bilder herumgereicht, auf denen wüste Orgienszenen zu sehen waren, offenbar anläßlich einer Jahresversammlung der Rhodan Sekte in Deutschland. Auf den Bildern erkannte man etwa auch kleine häßliche nackte Pelztiere, die bei den Anhängern der Sekte anscheinend eine Fetisch-Funktion haben.

Auf dem Tisch sammelten sich auch immer mehr Karaffen mit den absonderlichsten Inhalten an. Neben dem schwarzen Dämonenblut gab es auch mehrere Gläser mit Urin tollwütiger Hunde - eine gelbe Flüssigkeit mit weißem Schaum darauf. Mir graute, und als das Mahl angekündigt wurde, begann sich mein Magen bereits langsam umzudrehen.

In einem der Nebenräume fanden offenbar die rituellen Opferschlachtungen statt. Undefinierbare Geräusche drangen zu uns ins Hinterzimmer. Kurz darauf kam die dralle Hohenpriesterin mit rotverschmierten Tellern, auf denen sich viereckige, halb verkohlte Gebilde befanden, aus denen Fleischfetzen hervorhingen und eine zähflüssige schleimiggelbe Substanz heraustropfte. Ich würgte den dicken Kloß in meinem Hals hinunter und begann voller Ekel und Abscheu zu essen. Plötzlich kam mir ein schrecklicher Verdacht. Bereits ein paar Mal wurde am Tisch über einen 'Thomas mit dem schwarzen Buch' gemunkelt, den man schon ein paar Monate nicht mehr gesehen hatte. Ich wagte gar nicht daran zu denken, als ich mir eine zweite Portion nahm und herzhaft zubiß.

Daniela bekam eine Portion von zu Kugeln geformtem, im Wasser aufgedunsenem und mit Mehl vermischtem Weizengebäck, das in kochendem Wasser abgetötet und dann mit Eiern und Zwiebeln vermischt wurde, ohne Salat und auch ohne die fünf Gabeln, die von den anderen Gästen geordert wurden.

Ich sah auf die Uhr - bereits dreiviertelzehn. Die Zeit war bisher schnell vergangen, und eigentlich hatte ich schon alles gesehen, was ich sehen wollte. Doch es sollte noch schlimmer kommen.

Ab nun setzte ein beständiges monotones und dumpfes Gemurmel ein, das so ähnlich wie "Erryr Hodanr Atlangu Ckyto Http Lot// Korra Go" klang und sich beständig wiederholte. Ab und zu konnte ich dazwischen auch andere Dinge heraushören, die ich zwecks späterer genauerer Analyse nun einmal genauer festhalten mußte. Und das versuchte ich einmal kurz in der Art, wie es wahrscheinlich einer der anwesenden Eingeweihten getan hätte (vorher noch eine Notiz für Glenda - wahrscheinlich neue Dämonenart aufgetaucht: unheimliche Korrago!)

Hauptthema des Abends war natürlich der 1. Austria Con auf Schloß Gleinstetten. Heute wurden in Graz die Verträge für die Anmietung der Räumlichkeiten unterzeichnet. Heinz erzählte ein paar Einzelheiten zu dieser Veranstaltung des Jahres in Österreich, mußte aber zugeben, die Ankündigungen dafür sowie Info-Material im Kofferraum seines Wagens zu haben, der allerdings in Graz stand. Der Aufforderung der anderen Stammtischgäste, die Unterlagen noch schnell zu holen, ist er aber nicht nachgekommen. Roman, der unbedingt eine Backstage-Karte für diese Veranstaltung bekommen wollte, wurde schließlich dahingehend vertröstet, vielleicht eine Unterkunft in relativer Nähe des wahrscheinlichen Quartiers der Autoren zu bekommen. Aus Preisgründen schlug er vor, statt eines Einzelzimmers ein Doppelzimmer mit Daniela nehmen zu können. Nach Danielas unschuldig-erwartungsvoll-harmloser Frage "Ja? Wirklich?" habe ich ihn dann das erste Mal sprachlos gesehen (aber nur kurz!). Um jetzt nicht auf das Niveau der diversen Herz-Schmerz-Revolverblätter zu verfallen, möchte ich an dieser Stelle nicht ankündigen, das Thema weiter zu verfolgen und beim nächsten Mal einen ausführlichen Bericht über den Ausgang des Geschehens zu bringen.

Dann ging es um das Sexleben von Bill Clinton, das wir aber zum Glück recht rasch abgehakt haben (den bereits uralten Witz über eine Befragung aller weiblichen Mitarbeiter im Weißen Haus, ob sie sich vorstellen könnten, mit dem Präsidenten Sex zu haben und wo über 80 % geantwortet haben "Nein, nicht schon wieder" möchte ich an dieser Stelle gar nicht bringen, da ihn wahrscheinlich ohnehin schon jeder kennt). Viel interessanter war es da schon, was Heinz über das Sexleben Perry Rhodans zu berichten hatte, wie es nie im Roman (nein, nicht der) gestanden hatte: Perry und Mondra verbringen eine Nacht miteinander. Am nächsten Morgen sagt Mondra zu Rhodan: "Perry, machst du den Kaffee? Vielleicht klappt ja wenigstens das." Okay, weiter zum nächsten Thema.

Zwischendurch wurde ständig gefragt, ob das denn hier nicht der Perry Rhodan Stammtisch sei, und dann versuchten wir immer krampfhaft, irgendeine Verbindung vom gerade beplauderten Thema zum Erben des Universums herzustellen. Am nähesten ist dabei noch Ren Dhark gekommen, alle anderen Themen waren weit abgeschlagen.

Bei den Klängen von "Roll over Beethoven" des Electric Light Orchestras wurden einige hellhörig. Hier begann sich die Spreu vom Weizen, sprich, die Jungen von den Alten zu trennen, die ELO noch als großartige Musikgruppe kannten und nicht für ein Computerprogramm zur Daten-Archivierung hielten.

Von ELO war es nicht weit zu den Rolling Stones. Ihr letztes Konzert soll ja sehr gut gewesen sein, und einige erinnerten sich noch an einen ihrer früheren Wien-Auftritte, etwa am 3. Juli 1982 im Praterstadion - ja, ja, da haben wohl einige der hier Anwesenden noch in die Windeln gemacht! Apropos - Wolfgang präsentierte stolz Fotos seines Stammhalters, und dabei habe ich erstaunt festgestellt, daß alle, die vorhin sofort ELO erkannt haben, verheiratet sind und Kinder haben.

Nach einem kurzen Abschweifen zu Mediziner- und Professorenwitzen sowie tatsächlichen Geschichten, die genau genommen auch ein Witz sind, ging es auch kurz um Fußball, und Wolfgang gab nochmals den Witz über die Intelligenz von Fußballfans zum Besten (siehe dazu auch den Stammtischbericht vom letzten Monat).

Wer jetzt geglaubt hat, es kommt nicht mehr, der hat sich geirrt. Auch heute stand das Thema Comic auf der Tagesordnung, wobei es um Nick, Rudi Wäscher, Moebius, John Difool, Erlangen, Serpieri, Spawn - um hier nur einige Schlagworte zu nennen - ging.

Meine Hand schreibt, doch allein', mir fehlt das Verständnis für die Wörter und Sätze, die ich bisher auf das Papier gebracht habe. Die linke Hand um mein Silberkreuz verkrampft, habe ich hier wohl unterbewußt und vielleicht auch berauscht vom Geruch der weißen Stäbchen, die die Sektenmitglieder in ihren Mund stecken, dort anzünden und rauchen lassen, Dinge in mein Notizbuch geschrieben, die ich in der Zentrale erst mühsam analysieren und auf ihren Sinn prüfen lassen muß.

Gerade, als ich die Versammlung der Rhodan-Anbeter still und heimlich verlassen wollte, setzte wieder das monotone Gemurmel ein, diesmal jedoch stärker als zu Beginn des Abends. Die Anwesenden hoben und senkten die Opferschalen und leerten sie mit kräftigen Schlucken. Anscheinend begann ein neues Ritual. Schriftstücke, die noch auf dem Tisch lagen, wurden in große Säcke gesteckt und es wurden Zettel mit rätselhaften Zeichen ausgetauscht - "httpwwwcomcom ...." Hier würde unser Computer einiges zu tun haben, um den Code zu knacken.

Plötzlich erhob sich einer der Rhodanisten und schrie: "Ein Ungläubiger ist unter uns!!" Sein Finger zeigte auf mich, und gleichzeitig spürte ich alle Augenpaare mit stechenden Blicken auf mir ruhen. Ein heißer Schauer jagte über meinen Rücken. Die eine Hand wollte zu Hesekiels Kreuz greifen, die andere zur Beretta, doch ich war wie gelähmt! Ich konnte mich nicht bewegen! In meinem Trank mußte ein Mittel gewesen sein. Höhnisches, satanisches Gelächter hob an, steigerte sich zu einem schrillen Orkan. In meinem Kopf drehte sich alles, er explodierte ...

Es war der Moment, in dem ein Mensch die unbeschreibliche Todesangst hätte empfinden müssen. Auch ich war nur ein Mensch, aber dieses Gefühl raste nicht in mir hoch, weil etwas anderes passierte. Meine Sinne waren nicht mehr so geschärft. Ich hörte die beiden krachenden Laute nur mehr im Unterbewußtsein, aber die Augen funktionierten noch. Plötzlich zersprang das Gesicht des Sektenführers in einem Brei von Blut, Knochen und Sehnen ...

 

"Hallo, Eric!"

Irgend jemand klopft mir auf den Arm und ich wache auf. Mann, bin ich doch glatt am Stammtisch eingeschlafen. Die Gäste sind gerade in Aufbruchsstimmung. Beim Zahlen achten wir noch darauf, daß wir keinen 20-Schilling-Schein ausgeben, der eine Million Schilling wert ist und verlassen das Lokal, hinaus in eine angenehme Nacht, kurz vor der Geisterstunde. Da habe ich ja einiges versäumt heute, aber das ist halb so schlimm. In ein paar Tagen kann ich alles im Internet nachlesen.

[Anmerkung: Zwei kurze Textpassagen wurden in leicht veränderter Form dem John Sinclair Roman Nummer 1000 "Das Schwert des Salomo" von Jason Dark entnommen. Wer die Absätze zu erkennen glaubt, kann mir ein e-mail schicken und wird bei der richtigen Lösung in der nächsten Ausgabe von NOW! lobend erwähnt!]

 

 

P.R.-Stammtisch September 1998

 

Kinder, wie die Zeit vergeht! Jetzt sitze ich schon wieder hier, um einen Stammtischbericht zu Papier bzw. zu Monitor zu bringen. Nicht, daß es nichts interessantes zu berichten gäbe und nicht, daß es mir keinen Spaß machen würde - es ist nur einfach so, daß früher eine Woche endlos dauern konnte und jetzt ein Monat fast wie ein Tag vergeht, und das gibt einem schon zu denken.

Das Motto für den diesmaligen Bericht lautet jedenfalls, auch aufgrund der Tatsache, daß die Stammtischberichte der letzten Zeit bereits ein bedrohliches Eigenleben entwickelt haben: "Back to the roots" - ein Bericht ohne Schnörkel und Floskeln.

Zuvor jedoch noch eine kleine Nachlese zum letzten Stammtisch. Am 27. August 1998, also etwa drei Wochen später, fand sich in der "Presse" auf Seite 15 ein Artikel, der sich wie eine Fortsetzung zum Stammtischbericht vom August las. Ich zitiere auszugsweise:

"Satans-Jünger feierten Messen und tranken Blut. .... ist durch Hinweise aus der Bevölkerung eine Gruppe von angeblichen Satans-Jüngern aufgeflogen, die ... vermutlich schwarze Messen zelebrierten. ... Die Satans-Jünger sollen bei ihren Zusammenkünften Hühnern den Kopf abgeschlagen und das warme Tierblut vermischt mit Rotwein getrunken haben. ... Die Ermittlungen werden nun auf den ganzen Bezirk ausgedehnt. Die Gendarmerie geht davon aus, daß es mehrere derartige Gruppen gibt, die miteinander in Verbindung stehen und Kontakte zu ausländischen Satans-Jüngern pflegen."

Da sieht man wieder einmal, wie die Wirklichkeit die Fiktion überholen kann!

Bereits eine Woche vor dem Stammtischabend kam Michael Marcus zu mir, um einen großen Karton und eine dicke Rolle zu übergeben. Darin befand sich Material über den im Oktober stattfindenden Austria Con I, das er von den Grazer Kollegen bekommen hatte und das ich am Freitag verteilen sollte, weil er auf Urlaub weilt. Nachdem ich auch noch einige andere Dinge mitzunehmen hatte, kam ich schließlich vollbepackt in das Lokal "Flut und Ebbe", wo im Hinterzimmer gerade von den Erstankömmlingen der Tisch bearbeitet wurde, um auch alle Gästen Platz zu bieten. Roman, Roswitha, Milan und Daniela zogen, schoben und klopften, bis sich der Tisch endlich in voller Größe präsentierte. Der wackelige Nebentisch aus Stein, den man laut einer Warnung der Wirtin besser nicht angriff, wurde als Ablage für die Ankündigungszettel und die Veranstaltungsposter (beigestellt von der Fanzentrale!) des Austria Cons verwendet. Als Franz, Karl-Heinz und Michael nacheinander eintrafen, hatte Milan bereits alle mitgebrachten Exemplare seines Fanzines "New Worlds" Nummer 30, das in den Clubnachrichten des aktuellen Romanes (1933) als sehr lesenswert empfohlen wurde, angebracht und mußte aus dem Auto Nachschub holen. Übringens wurde auch das .. ähem .. "NOW!" in den Nachrichten lobend erwähnt.

Roman hatte ein Klebealbum vom "Schwarzen Loch" mit, daß er beim Umräumen in seiner Wohnung gefunden hatte, sehr zu Danielas Freude, die jetzt versuchen wird, mit Hilfe meines Albums die Bildergeschichte komplett zusammenzupuzzeln. Außerdem präsentierte er uns noch stolz "Kalkitos" - das sind ausklappbare Papierbögen mit Szenen aus Star Wars oder Superhelden-Szenarien, auf die man die Figuren dazurubbeln mußte. Erschienen ist das ganze in den 70-er Jahren und war in jeder Trafik zu kaufen.

Wolfgang, Erich und Heinz, unser Austauschgast aus Graz, vervollständigten die Runde auf 10 Leute. Schön langsam taten wir uns schwer, die Essens- und Getränkebestellungen auf dem Tisch unterzubringen. Nicht, daß der zu klein gewesen wäre, aber alle bringen immer soviele Dinge zum Anschauen, Tauschen und auch Verkaufen mit, daß etwa Heinz bereits halb verhungert war, bis er endlich unter einem Stapel Taschenbüchern, mehreren Blättern mit Con-Informationen und einer alten Nummer von "NOW" endlich die Speisekarte gefunden hatte.

Ab dann wurde es chaotisch. Im Nachhinein kann ich gar nicht mehr das ganze Szenario schildern, da alle kreuz und quer im Raum verteilt waren, sitzend, stehend, am Boden hockend, hinter Plakaten versteckt, auspackend, einpackend, hin- und hereilend, rufend, plaudernd, flüsternd ... Erich verteilte Con-Flugzettel, Milan zeigte seine Comic-Zeichnungen her, Karl-Heinz verkaufte am Nebentisch aus einem Bananenkarton Gucky-Tassen, Heinz suchte verzweifelt einen Sessel und berichtete von Aufnahmen und Interviews des ORF beim gestrigen Grazer Stammtisch, Roman und Daniela versuchten, ein Kreuzworträtsel zu lösen, irgend jemand probierte ohne Erfolg, eines der Plakate aufzuhängen - und das alles gleichzeitig! Es dauerte eine Weile, bis Ruhe eingekehrt war und man sein eigenes Wort wieder verstehen konnte.

Um nochmals auf das Kreuzworträtsel zurückzukommen - hier handelt es sich um ein Gewinnspiel des Grazer Perry Rhodan Stammtisches "ES" für den Austria-Con. Wenn man die P.R.-spezifischen Fragen beantwortet und das Rätsel richtig ausfüllt, erhält man ein Lösungswort, mit dem man an einer Preisverlosung auf dem Con teilnehmen kann. Das Wort lautet .... - Moment mal! Je mehr Leute das wissen, um so mehr sinken unsere Chancen, etwas zu gewinnen. Also strengt auch gefälligst selbst an!

Als das Thema Sammelkartenspiel angeschnitten wird, sieht man einige nur verständnislos den Kopf schütteln. Rare Cards, Promo-Cards, Druckfehler, 2nd-Edition, Phase IV, hunderte Schillinge für einzelne Karten und ähnliche Spinnereien lassen die Skeptiker mitleidig lächeln und die Sammler grübeln. Erich hat drei ganz aktuelle Promokarten mitgebracht, die bei der Umtauschaktion für die verdruckten Aktionskarten der 2nd Edition die verärgerten Fans etwas entschädigen sollten.

Die bisherigen Ausführungen täuschen aber etwas über das eigentliche Thema des heutigen Abends hinweg - Comics! Es wurde zwar immer wieder zur (Perry Rhodan-)Ordnung gerufen, aber die Comicfreunde konnten sich trotzdem hartnäckig behaupten. Immer wieder wurden die Superhelden, ihre Universen, ihre Kämpfe, Verschmelzungen und Wiederauferstehungen ins Spiel gebracht. Hier gibt es ja momentan einen gewaltigen Boom, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Man warf mit Begriffen wie Crisis on infinite earth, Spawn, Top Cow, Crossover, Variant Cover oder Sonnenfresser herum und konnte sich dafür genauso begeistern wie für Perry Rhodan. Man stelle sich etwa vor: Perry Rhodan Band 2000, mit einem Ultra-Red-Metallic Variant-Cover, limitiert auf 99 Stück, inhaltlich ein Crossover mit Commander Scott und den Terranauten, wobei die Fortsetzung in der neuen Atlan-Serie als Nummer 67 erscheint, mit einem Darkblack-Cover, einem Super-Rare-Universal-Cover, einer Goldsilver-with-red-points-Edition und einer No-Cover-Ausgabe (alle vier zusammen um nur DM 999,--), der dritte Teil der Quadrologie erscheint als Raumschiff Enterprise Folge Nummer -1 als Crossover mit Captain Kirk, und den furiosen Abschluß findet man dann im Perry Rhodan Roman Nummer 2000 1/2, der in einer Buchhandels-, einer Presse- und einer Fanausgabe erscheint, in einer Publisher Proofs-Version mit Doppel-Negativcover und beigelegten Riesenpostern, Coupons und Kopfwehpulver, um das alles zu verdauen.

Da lobe ich mir die guten, alten Barks-Geschichten, die noch so schön überschaubar waren. Die Originalseiten seiner Werke werden ja mittlerweile zu horrenden Preisen gehandelt.

Und trotzdem nennt ein privater Sammler zwei ganze Geschichten sein eigen, darunter etwa die zehnseitige Donald Duck Story "Beautie Business" aus dem Jahr 1965. Nachlesen kann man die Geschichte etwa im Micky Maus Heft Nummer 43 aus dem Jahr 1968 unter dem deutschen Titel "Donald hat Geheimnisse", in der Barks Library wird sie allerdings erst im nächsten Jahrtausend erscheinen.

Doch kommen wir wieder kurz zu Perry Rhodan zurück. Plötzlich tauchte die Frage auf, wo denn die tollen Veranstaltungsplakate des Austria Cons seien, die ich eigentlich erst am Ende des Abends jedem in die Hand drücken wollte. Ich warf kurz einen skeptischen Blick auf ein längliches Päckchen am Nebentisch und stellte eher beiläufig fest: "Ich glaube, es sind nicht genug für alle da." Plötzlich kam eine eigenartige, bedrohlich wirkende Unruhe auf, einige der Anwesenden begannen nervös mit den Füßen zu scharren. Und dann versuchte ich einfältigerweise einen kleinen Scherz, indem ich mit einem Blick in die Runde sagte: "Ich glaube, es dürfte genau eines zuwenig sein." Was dann folgte, läßt sich nur kurz so beschreiben - ein Le Mans Start ist ein Dreck dagegen!

Nachdem dann doch sogar ein Plakat übriggeblieben ist und wieder etwas Ruhe eingekehrt war, gingen wir wieder zur Tagesordnung über und widmeten uns dem Thema "Mein Auto und ich". Jeder erzählte seine ganz persönlichen Erlebnisse mit Strafzettel schreibenden Polizisten, Abschleppdiensten und Verkehrsschildern, wobei sich die Erzählungen an Obskurität und Bizarerie immer wieder überboten. Außerdem gab es Kurzvorträge über "Wie funktioniert eine Laserpistole?" und "Wie sind Verkehrsschilder ordnungsgemäß aufzustellen?" aus fachkundigem Munde.

Während der Gespräche war immer wieder zu beobachten, wie einzelne Gäste der Runde verstohlen aufstanden, zu dem Gucky-Tassen-Karton schlichen, herumhantierten und dabei murmelten "Höhere Nummer als meine, höhere, höhere, abgebrochener Henkel, wieder höher, ..." und sich dann, manchmal nach Austausch ihrer Tasse, wieder hinsetzen. Letztendlich aber war Karl Heinz's Bauchladen trotzdem ausverkauft.

Dann ging es einige Minuten "hemmungslos" zu. Ich weiß nicht mehr, ob das ganze durch Perrys Bettszene in einem der letzten Romane oder Peter Terrids Schilderungen über Gravia-Wurzeln und deren Folgen (".. was zu unliebsamen Szenen unter Tisch führen kann ...") ausgelöst wurde, jedenfalls folgten einige Witze und Bemerkungen, die zu teils heftigen Reaktionen der am Tisch anwesenden Damen führten.

In der Kinoecke ging es um "Wild Things" und "Mit Schirm, Charme und Melone", wobei "The Avengers" nicht so schlecht wegkam wie in diversen Zeitungskritiken.

Unterbrochen wurden die verschiedenen Gespräche immer wieder durch P.R.-spezifische Zwischenfragen von Roman, der gemeinsam mit Daniela laufend versuchte, das Kreuzworträtsel der Grazer zu lösen. So tauchte etwa auch die Frage auf, wie die Crest IV, die von Perry Rhodan aufgegeben und in einen Dilatationsflug versetzt wurde, wieder nach Terra kam und jetzt dort als Denkmal steht (Zuschriften erbeten!).

Die Schlußpointe des Abends lieferte wieder einmal Daniela, als sie das gerade herumgereichte hervorragende und großartige Superhelden-Epos "Kingdom Come" in die Hände bekam und nach kurzem Durchblättern fragte: "Hat das auch eine Handlung?"

Während die Wanduhr noch immer fünf Minuten vor dreiviertelzehn zeigte, beendeten wir bereits in der Geisterstunde etwas müde und auch zahlenmäßig ein wenig geschrumpft diesen Abend. Ich wäre gerne vor dem Lokal, auf dem Gehsteig gegenüber, gestanden um zu sehen, wie acht Leute hintereinander aus einer Türe kommen, jeder eine große Rolle in der einen Hand und ein Säckchen in der anderen Hand. Hoffentlich kann man darüber nicht wieder in ein paar Wochen in der Zeitung lesen, zB. so ähnlich wie "Städtische Kanalisation zusammengebrochen. Unbekannte demontierten Rohrstücke ..."

 

 

P.R.-Stammtisch Oktober 1998

[Bericht Roman]

 

[Anmerkung der Red.: Es ist mir zwar schwergefallen, aber diesmal wird es keine Anmerkungen der Redaktion zu Romans Stammtischbericht geben!]

2. Oktober 1998, Freitag - 18:47 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Bernardgasse

Verdammt, jetzt ergattere ich ohne die obligatorische Runde um fünf Häuserblocks einen Parkplatz und finde in meinem Handschuhfach keinen Kugelschreiber. Bei der Gelegenheit - weiß irgend jemand, der diese Zeilen liest, wieso das Ding "Handschuhfach" heißt? Ich jedenfalls kenne niemanden, der darin einen oder gar mehrere Handschuhe aufbewahrt.

Zurück zum Thema: Ich habe keinen Kugelschreiber - den braucht man in sehr vielen Gebieten von Wien, da unsere Stadtverwaltung die sogenannte Parkraumbewirtschaftung eingeführt hat. Wir dürfen einen Parkschein, verwaltungsjuristisch "Parkschein zur Benützung gebührenpflichtiger Kurzparkzonen" genannt, ausfüllen. Dummerweise benötigt man dafür einen Schreibstift und so etwas finde ich wie gesagt heute in meinem Auto nicht.

Wie man sich vorstellen kann, ist das Ausfüllen solcher Parkscheine zur Benützung gebührenpflichtiger Kurzparkzonen nicht sehr beliebt unter den Autofahrern. Aus diesem Grunde möchte ich an dieser Stelle einen kleinen Gedanken aufnehmen, den seinerzeit Ronald Tekener, der galaktischer Spieler, in eine seiner Syntronikdateien geschrieben hat:

(Zum leichteren Verständnis habe ich die neumodischen Erfindungen, wie Gleiter etc. auf unser technisches Niveau transformiert - Anmerkung des Schreibers)

Man könnte doch Parkscheine als Rubbellose zum Verkauf anbieten.
Wie jeder Autofahrer aus Erfahrung weiß, ist die Erleichterung riesengroß, wenn man nach einer unendlich lang erscheinenden Zeit einen Parkplatz ergattert hat. Wie groß ist danach die Spannung, wenn man in der Kurzparkzone steht und beginnt den Parkschein auszufüllen? Also mir gibt das nicht den richtigen Kick. Und genau hier setzt der verbesserte Rubbellos-Parkschein ein.
Man beginnt das erste der benötigten fünf Felder aufzurubbeln. Nun treibt ein Adrenalinstoß den Hormonspiegel in Sekundenbruchteilen dorthin, wo er vor Auffinden des Parkplatzes war: bei 479 Prozent. Wenn man das Monat richtig gerubbelt hat, lacht jedes Spielerherz und es vergrößert den weiteren Spannungsaufbau: Werde ich das Feld mit dem richtigen Tag erwischen?
Selbstverständlich kann derjenige, der alle fünf aufgerubbelten Felder richtig hat, gratis in der Kurzparkzone stehen bleiben. Gelingt dies drei Mal in einer Woche, so darf man den ganzen Tag in der ansonsten gebührenpflichtigen Kurzparkzone GRATIS parken. Damit hat man dann den Jackpot geknackt - Chance 1 zu 5.657.901. Außerdem könnte man durch diesen genialen Schachzug den Preis für die Parkscheine erhöhen - schließlich zahlen wir Spieler ja fast jeden Preis um unsere Sucht zu befriedigen. Und die Finanzstadträtin von Wien freut sich. (Bei der Gelegenheit: Wo bleibt eigentlich mein jährlich ersparter Tausender anläßlich des EU-Beitritts?)

Kommen wir wieder zur Jetztzeit:

Da ich mir sicher bin einen Kugelschreiber kurz nach Kauf des Autos in besagtes Fach getan zu haben, durchwühle ich also dieses Handschuhfach und entschließe mich spontan zu einer Inventur. Wer sich für die Liste interessiert, kann sie über die E-mail dieser Homepage anfordern.

2. Oktober 1998, Freitag - 19:05 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Bernardgasse

Noch immer halte ich nichts in den Händen, womit man einen Parkschein ausfüllen kann. Den Gedanken, daß ich einfach bis 20:00 Uhr weitersuche und dann mit Genuß feststelle, daß die Zeit in der man einen Parkschein ausfüllen muß, abgelaufen ist, verwerfe ich wieder. So hätte ich zwar zwölf Schilling (= DEM 1,67 oder ECU 0,86 - Kurs vom 2. Oktober 1998) gespart, aber dafür eine ganze Stunde vom PR-Stammtisch verpaßt. Zufällig fällt mein Blick in den Rückspiegel, und dort sehe ich einen Leidensgenossen. Dieser hat allerdings einen Kugelschreiber in der Hand und füllt seinen Parkschein aus. Nichts wie hin und den Kugelschreiber ausgeborgt. Es geht halt nichts über die Solidarität unter den Autofahrern!

02. Oktober 1998, Freitag - 19:09 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Das lautstarke Hundegebell beim Eintritt in die Versammlungshallen nehme ich mittlerweile schon gar nicht mehr wahr. Ich verschwende auch keine Gedanken mehr daran, ob uns die Hunde jetzt begrüßen oder vertreiben wollen.

(Gucky, könntest Du mal schnell die Gedanken ..... ach', vergiß es einfach!)

Im Hinterzimmer (Marke Verschwörertreffpunkt, siehe auch Stammtischbericht von Juli und August 1998) sitzt schon eine ganze Horde und wartet auf den Rest. Zuerst erblicke ich den lange verschollen geglaubten Inhaber eines bestimmen Buches und klopfe ihm mit den Worten "Du lebst! Du lebst und bist zurückgekehrt!" auf die Schultern.

Bevor ich den Rest der Leute begrüßen kann, erscheint die Wirtin, und ich ordere ein Cola und öffne unter Anstrengungen die Speisekarte - wozu Viagra doch alles gut ist. (Werbeeinnahmen bitte auf mein Konto bei der Bank Terrania 025789371 BLZ 000001)

Jetzt beginne ich den Rest der Leute zu begrüßen: Erich, Marko, Milan, Karl-Heinz (= Heinz), Peter, Franz, Bernd, Thomas.

Genau, hier finden sich drei neue Namen. Beginnen wir von links:

Marko Erhard kam extra aus Deutschland, genauer geschrieben aus Brebersdorf in der Nähe von Schweinfurt angereist, weil er schon so oft und so viel Gutes von dem Wiener Stammtisch gehört und gelesen hat. Und er wird jetzt jedes Monat vorbeischauen.

Glaubt das jetzt wirklich jeder? Ich meine den letzen Satz.

Okay - die Wahrheit: Marko Erhart ist für das Layout des österreichischen Fanzines "New Worlds" (siehe Clubnachrichten Band 1933) verantwortlich und gerade eine Woche bei Milan, dem Herausgeber, zu Besuch. Klar, daß er dann beim PR-Stammtisch vorbeischaut.

Peter, ja der hat eigentlich nichts mit Perry Rhodan zu tun. Was, ein Feind in unserer Mitte?! Nein, weit gefehlt. Peter ist ein Arbeitskollege von Karl-Heinz aus Graz und beide sind beruflich in Wien. Und Peter weiß keinen besseren Ort in Wien um den Freitag Abend zu verbringen.

Bernd Hubich ist einer der Organisator (= Chairman) des ERSTEN ÖSTERREICH CONS, der am 17. und 18. Oktober 1998 in Gleinstätten, Steiermark, stattfindet. Alle PR-Fans: Karten kaufen und vorbeischauen!!!!! (Infos unter http:/www.prsg.at und im Austria Con Vorbericht)

So viel zum Vorstellen der zu diesem Zeitpunkt Anwesenden - gehen wir jetzt gleich in medias res.

Zu allererst mußte sich Thomas für sein unentschuldigtes Fernbleiben vom Stammtisch rechtfertigen. Hier seine Gründe: 1) Verschlafen; 2) Bridge gespielt; 3) Veranstaltung der Jungen Wirtschaft; 4) Mama hat mich nicht aufgeweckt. So viel dazu.

Bernd erzählt davon, daß der Beitrag über den Grazer Perry Rhodan Stammtisch in der ORF Sendung "Steiermark heute" gelaufen ist. Leider konnte der Rest von Österreich diesen zwei Minuten und fünfundvierzig Sekunden langen Beitrag nicht empfangen - außer jenen Telekabel- und Satelliten-Besitzern, die regelmäßig den Sender "3 Sat" sehen, denn dort gab es die internationale Wiederholung.

Karl-Heinz (= Heinz) deklariert sich als Zeitzeuge: Er hat bei der Veröffentlichung der allerersten PR-Romans in der Trafik zugesehen.

Danach wird der Plakataufkleber gesucht, der in den Geschäften Morawa und Hutterer ein Plakat des AUSTRIA CONS I, der von 17. Bis 18. Oktober 1998 stattfindet, aufgehängt hat. Erich muß sich schließlich outen - leugnen wurde nicht toleriert.

02. Oktober 1998, Freitag - 19:20 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Michael trifft ein und gesellt sich zwischen Karl-Heinz (= Karl Heinz) und Alex, die ebenfalls gerade eingetroffen sind. Michael stellt sofort nach der Begrüßung folgendes fest: "Heute sind ja nur Männer da!"

Die unvermeidliche Frage folgt: "Kommst du vielleicht nur wegen der Frauen her?"

Michael bleibt nun nichts mehr anderes übrig, als sich ebenfalls zu outen: "Ja, weswegen denn sonst!" - Also, meine Damen jetzt wißt ihr es.

Dann streicht er heraus, daß er schweren Herzens heute hier ist, weil gerade Rapid ein Auswärtsmatch gegen Salzburg bestreitet. Man muß eben Prioritäten setzen. Zumindest weiß er den gerade aktuellen Stand: 1:1. Bei der Gelegenheit fällt Erich ein, daß sich Daniela heute entschuldigen läßt - sie ist auf dem Rapid Match - wo auch sonst? Über das Setzen von Prioritäten siehe obigen Absatz. In ihrer e-mail an Erich hat Daniela festgestellt, daß sie diesmal - aufgrund ihrer Abwesenheit - keinen Grund für eine Pointe abgeben wird. Denkste - der Besuch eines Rapid-Matches ist Pointe genug.

02. Oktober 1998, Freitag - 19:22 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Bei Durchsicht der Speisekarte fällt Michael auf, daß ihn seine Frau ohne Geld aus der Wohnung geworfen hat. (Er hat auch keine Bankomatkarte!!! Siehe weiter unten). Auf seine Frage, ob ihm jemand Geld borgt, sehen alle angestrengt auf den Boden - so viel zur Michaels Kreditwürdigkeit.

Plötzlich liegt Informationsmaterial über den Thorecon, der vom 23. Bis 25. April 1999 in Braunschweig stattfinden wird auf dem Tisch. Infos unter: www.sciencefiction.de/thorecon/thorecon.htm.

Bernd erzählt etwas von einem Österreich Con im Jahr 2000 - Frühzahler werden auf einen Hinweis nach dem AUSTRIA CON I am 17. Und 18. Oktober 1998 in Gleinstätten vertröstet. Außerdem erzählt er uns, daß eine Freundin mit Band 1 der Perry Rhodan Serie zu lesen begonnen hatte - und zwar exakt am 27.2.1998. Bis zur Vorwoche hatte sie 202 Hefte gelesen - daraus folgert Bernd, daß sie noch 5 Jahre 5 Monate und 6 Tage benötigt, wenn sie die Perry Rhodan Serie einholen wollte und zwar mit dem dann aktuellen Heft.

Bernd wird aufgefordert aus der Prä-Con Ära zu berichten. Angefangen hat alles mit einem Gespräch mit Klaus in Garching - aus den ursprünglich genehmigten 5 Minuten wurden letztendlich 60. Auf jeden Fall wird es beim Con eine Buffetschlacht geben. Wir werden nämlich bei dem Besuch des Buschenschankes ein Buffet vorgesetzt bekommen. Mein Antrag auf Sitz in der ersten Busreihe zwecks optimalen Starts zum Buffet wird mit dem Kommentar "Hast du den Bus-Führerschein?" beantwortet.

Irgendwie kommen wir auf das Thema Plüsch-Gucky. Es sollen noch ein Paar Ilts folgen. Ja, ja, DANIELA, selbstverständlich wird auch einer NACKT sein - extra für dich DANIELA! (Siehe Juli-Stammtisch 1998)

Dann wird die Detailliebe der PR-Leser gnadenlos enttarnt. Als Karl-Heinz (= Heinz) meinte, daß Gucky der erste war, der den Shabazza-Chip in sich entdeckt hat, wird er beinhart ausgebuht und ausgepfiffen. Schließlich weiß doch jeder, daß Tolot der Erste war.

02. Oktober 1998, Freitag - 20:08 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Die Comic-Abteilung trifft ein, sprich Wolfgang betritt die ehrwürdigen Hallen. Er kann Michael beruhigen, denn Rapid und Salzburg trennen sich 1:1. Nach dieser für die Rapid-Fans beruhigenden Meldung gebe ich ihm sowohl die deutschsprachige als auch die englischsprachige Ausgabe von "Kingdom Come" zurück. Michael verlangt das Cover zu sehen. Wolfgang will es ihm geben, doch Michael meint nur: "Nein, wenn du mir das jetzt gibst, erhältst du es nicht wieder."

Der lange Zeit verschollen Geglaubte begeht eine Ehrenbeleidigung: Thomas bezeichnet Gucky wortwörtlich als RATTE. Schuld daran war eigentlich ein japanischer Zeichner. Bernd hatte nämlich alle möglichen Kostbarkeiten von Graz nach Wien geschleppt. Darunter ein Taschenbuch aus Japan, zwei Hefte aus Tschechien und eines aus Holland. Ein PR-Heft mit japanischen Schriftzeichen zu sehen hat wirklich etwas extrem außerirdisches an sich. Jedenfalls befinden sich darin auch einige Zeichnungen und eine davon zeigt unseren MAUSBIBER Gucky - allerdings sieht er wie eine Ratte aus. Den allgemeinen Aufschrei kommentierte Thomas mit den Worten: Gucky ist doch eine Ratte. Haßbriefe an folgende Adresse: Thomas Wilfert, XXXXXXXXXXXX. XX, XXXX Wien

(Anmerkung des Schreibers: Um etwaigen Bombenattentaten oder Scharfschützenattentaten vorzubeugen, wurde auf eine Veröffentlichung der Adresse verzichtet - obwohl, verdient hätte er es.)

02. Oktober 1998, Freitag - 20:49 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Wir schwenken von PR zur Bundesdeutschen Wahl. Wie wird sich Deutschland bei einer Rot-Grünen Koalition entwickeln. Wir wälzen alle Möglichkeiten durch und kommen zu dem Schluß: Die Geschichte wird es weisen.

02. Oktober 1998, Freitag - 20:55 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Zwei wagemutige Dart-Spieler wagen sich in die Höhle des Löwen, begleitet von der Wirtin. Ob sie Dart Spielen können? Solange es die nicht stört, daß wir reden, haben sie unseren Segen.

02. Oktober 1998, Freitag - 21:20 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Ich lenke das Thema auf den Film "Wild Things", der einfach genial ist. Keiner hat ihn außer mir bis jetzt gesehen. Hingehen und stauen über den Einfallsreichtum des Drehbuchautors. Wolfgang will, daß irgend jemand mit ihm zu "Lost in Space" geht. Wir können aber leider keinen Termin vereinbaren.

Die Gruppe kehrt wieder zu Perry Rhodan zurück: Wer ist jetzt Shabazza, und wie geht es mit den Bebenforschern weiter?

Dann landen wir bei den neuen PR-Hörspielen. Die Aussprache der einzelnen Personen wird heftig kritisiert. Atlan wird andauernd wie "Atlaan" ausgesprochen. Auch der Amerikaner Rhodan wird eingedeutscht. Ich weiß, es ist eine deutschsprachige Serie und es gibt das Übereinkommen, daß alle Namen deutsch ausgesprochen werden. Trotzdem glaube ich nicht, daß sich die aus Deutschland ausgewanderten Rhodans in den USA deutsch aussprechen. Gucky klingt zu menschlich - wo bleibt seine schrille Stimme?

02. Oktober 1998, Freitag - 21:41 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Wir landen beim aktuellen Heft (Nr. 1937), und ich beginne mit einer kurzen Inhaltsangabe. Michael stoppt mich mit den Worten: "Willst du mir heute das erzählen, was ich morgen lese?" Da er das Copyright an dieser Frage verneint, verwende ich sie hiermit.

Wir kommen zum neuen Atlan-Heft, daß am 13. Oktober 1998 veröffentlicht wird. Alle sind schon gespannt auf den alten Arkoniden, der so jung wie eh und je geblieben sein sollte.

Übereinstimmung herrscht bei dem Punkt, daß Guu'Nevever nicht gestorben ist, sondern irgendwo bei Wasser und Brot ein kärgliches Dasein fristet. Unsere galaktischen Helden werden ihn befreien und dann wird Guu seiner Schwester Einhalt gebieten. Oder aus dem teuflischen Einzel wird das noch teuflischere Duo - die Killer-Twins.

02. Oktober 1998, Freitag - 22:07 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Aus heiteren Himmel entbrennt eine Technik-Debatte - nein, nicht über die neue nicht vorhandene Technik der PR-Serie, sondern über die bestehende. Also, der Antigravlift kann so niemals funktionieren, deshalb war Kurt Mahr auch gegen den Einsatz des Antigravliftes. Wir konstruieren es in einen Nullgravitationsschacht um, der mit Hilfe von Energiefeldern die Personen befördert. Eigentlich steht es ja eh so ähnlich im Lexikon.

Es folgt die Frage, wie man mit einem Paratronschirm leben kann. Wie wir wissen, befördert ein Paratronschirm alles, was auf ihn auftrifft, in den Hyperraum und zwar sowohl auf der Innen- als auch auf der Außenseite. Wir nehmen folgendes Gedankenexperiment zu Hilfe:

Eine Person steht auf einem Platz, und um sie herum wird ein fünf Meter durchmessender Paratronschirm aufgebaut. Die eingeschlossene Luft berührt die Innenseite des Schirms und wird ruck zuck in den Hyperraum abgestrahlt. Die Versuchsperson wird irgendwann im Vakuum stehen und sterben. Wobei die Frage zu klären ist, ob die Person nicht in der Luft "eingebettet" ist und damit auch in den Hyperraum abgestrahlt wird. Wir konstruieren jetzt eine zweite Schicht zwischen der inneren Schicht des Paratrons und dem "Innenraum". Diese innere Schicht strahlt nichts in den Hyperraum ab. Bleibt noch das Problem des Sauerstoffs. Die Versuchsperson atmet, und da der Sauerstoff in einer hermetisch abgeschlossenen Blase irgendwann einmal zu Ende geht, wird die Versuchsperson erneut sterben. Wir brauchen eine winzig kleine Öffnung im Paratronschirm, die nach Möglichkeit auf der Seite sein sollte, auf der nicht geschossen wird.

Bevor wir dieses Problem lösen können taucht schon wieder das nächste auf: Die Unsichtbarkeit.

Wenn durch ein Gerät alle Lichtstrahlen abgelenkt werden, dann sieht der Betreffende drinnen auch nichts von außen. Man müßte also eine Art Brille erfinden, die diesen Effekt für denjenigen aufhebt, der innerhalb des Wirkungskreises des Geräts steht. Bevor wir uns noch gegenseitig ob dieses genialen Gedankens loben, fällt uns ein, daß es ja bereits Anti-Flex-Brillen gibt. Irgend jemand schlägt vor, daß der Körper bis auf die Augen unsichtbar sein müßte. Dann würden nur die Augen durch die Gegend hopsen. Stellt euch das mal wirklich bildlich vor.

Wir wagen uns jetzt ans Allerheiligste vor: den Triebwerksektor. Es schwirren die Begriffe Dimesextatriebwerk und Dimetranstriebwerk durch die Luft. Wie wir wissen, ist das Dimesextatriebwerk eine Weiterentwicklung des Dimetranstriebwerks. Mit letzterem konnte man zwar von einer Galaxis ziemlich schnell zur anderen fliegen, doch leider kommt man damit immer im exakten Mittelpunkt der Galaxis raus - und dort wartet bekanntlich fast immer ein Schwarzes Loch. Thomas bringt es auf den Punkt: die Singularität.

Wir kehren von den Triebwerken zu den Personen zurück und analysieren das Zeitparadoxon um Roi Danton. Der wurde doch seinerzeit im Enemy-System 200.000 Jahre in die Vergangenheit geschleudert, wo ihn nach einer Woche (oder so) die Expedition des Nullzeitdeformators, die tausend Jahre nach seinem Verschwinden durchgeführt wird, findet. Wolfgang faßt zusammen: Also für den einen vergeht eine Woche, für den anderen tausend Jahre, und beide treffen sich vor zweihunderttausend Jahren.

Michael, der Schweigsame, meldet sich mit folgenden Worten: "Die ganze Serie ist Schwachsinn!" Alle starren ihn an - welche ketzerischen Worten wird er noch von sich geben?

"Für den einen vergeht eine Woche für den anderen tausend Jahre und beide treffen sich 200.000 Jahre in der Vergangenheit - das ist doch Schwachsinn." Und solche Worte kommen aus dem Mund des offiziellen österreichischen Vertreters der Perry Rhodan-Fanzentrale! Nur das Faktum, daß Michael aufgrund seines Diplomatenstatus Immunität genießt, hindert uns daran, daß wir uns auf ihn stürzen und auf ihn einprügeln.

02. Oktober 1998, Freitag - 22:50 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Da uns Michael den wahren Gehalt der Perry Rhodan Serie aufgezeigt hat, lauschen wir alle schweigsam der CD, die im Player läuft und stellen fest, daß da alles von den sechziger Jahren bis in die siebziger Jahre gespielt wird. Dadurch entbrennt eine Diskussion über folgende Gruppen: The Who, Jethro Tull, Small Faces, ELO, Queen und viele andere mehr. Zu PR kehren wir aus naheliegenden Gründen nicht mehr zurück.

02. Oktober 1998, Freitag - 23:10 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Kaiserstraße, Lokal "Ebbe & Flut"

Aufbruch - für heute reicht es. Ein letztes Mal werden die Treffpunkte für den AUSTRIA CON I in Gleinstätten am 17. und 18. Oktober 1998 besprochen. Erich erinnert mich noch einmal, daß ich heute den PR-Stammtisch zusammenfassen soll. Ich verweise auf meine Mitschriften (Marke Altägyptische Hieroglyphen) und verspreche ihm, am Montag sofort eine E-Mail zu senden. Nach Bezahlung der Wirtshausrechnung (Wieso nehmen die am Ende des 2. Jahrtausends eigentlich immer noch Bargeld anstelle von Kreditkarten? Und wer hat jetzt für Michael gezahlt?) folgt die obligatorische Verabschiedung vor dem Lokal.

02. Oktober 1998, Freitag - 23:11 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 7. Bezirk, Bernardgasse

Glück gehabt, mein Auto steht noch dort, wo ich es abgestellt habe. Um 0:11 Uhr am 3. Oktober 1998 falle ich ins Bett und verfluche den Umstand, daß ich um 6:30 Uhr wieder aufstehen muß, da unsere Firma in Krems einfällt - so etwas nennt man dann Betriebsausflug.

4. Oktober 1998, Sonntag - 23:07 Uhr - Galaxis Milchstraße, Orion-Arm, Solsystem, Terra, Europa, Österreich, Wien, 22. Bezirk

Ich starre in die Dunkelheit und überlege mir, weswegen ich nicht einschlafen kann (Ja, ich weiß, wahnsinnig interessant.). Meine linke Gehirnhälfte (oder war es doch die rechte Hälfte?) meint, daß mich mein Verantwortungsbewußtsein nicht in den Schlaf sinken läßt. Mir fällt aber nicht ein, weswegen. Da war doch irgend etwas, was unbedingt noch am Sonntag erledigt werden sollte. Hm, mal nachdenken.

Gestern war ich mit den Kollegen aus meiner Firma im Krems auf dem sogenannten Betriebsausflug. Annähernd dreitausend Leute von einer Firma durchstreifen die Stadt nach Sehenswürdigkeiten und versuchen sich gegenseitig die Plätze in den Restaurants wegzunehmen. Sollte ich irgend etwas für die Firma vorbereiten? Nein, sicher nicht am Wochenende, obwohl, das wären verdammt viele Überstunden. Halt, seit der letzten Steuerreform zahlen die sich ab 5 Überstunden im Monat auch nicht mehr so richtig aus.

Freitag, was war Freitag?
Der erste Freitag im Monat.
Hm, es will mir nicht einfallen.
Donnerstag war wirklich nicht aufregend.
Mittwoch - bin ich im Internet gesurft.
Dienstag - an dem Tag habe ich mit Erich telefoniert. Er wollte, daß ich den Perry Rho....

!!!!!ARGH!!!!!! Der Perry Rhodan Stammtisch!!! Ich sollte doch einen Bericht über den Perry Rhodan Stammtisch im Oktober 1998 schreiben. Fluchend springe ich aus dem Bett und verstauche mir dabei den Knöchel (steht so im Drehbuch - wegen der Spannung). Ich schleppe mich in den Computerraum und starte den Chip hoch. Gleichzeitig gelingt es mir unter Anstrengungen und mit schmerzverzerrtem Gesicht mich auf den Sessel zu ziehen. Die Tastatur liegt schnell auf meinen Oberschenkeln, und ich starre auf den weißen Bildschirm und überlege, wie ich um diese Uhrzeit und mit schmerzenden Knöchel den Stammtischbericht fertigbekommen soll.

Ich überlege.....überlege.....überlege...

 

PS.: Der Wiener PR-Stammtisch feierte von allen ignoriert sein ZWEIJÄHRIGES JUBILÄUM!

Die erste Zusammenkunft passierte am 4.10.1996. Niemand hätte wohl daran geglaubt, daß der Stammtisch zwei Jahre später immer noch existiert. Deshalb danke ich an dieser Stelle Adi Faber, der den Stammtisch ins Leben gerufen hat.